In der Bezirksliga 4 hat die SV Alfeld am Dienstagabend beim FC Hagen Pyrmont eine 0:2-Niederlage hinnehmen müssen. Zwei Minuten vor dem Ende kam es zu einer ungewöhnlichen Aktion.

Die SV Alfeld hat ihr Nachholspiel beim FC Hagen Pyrmont mit 0:2 verloren. Am Dienstagabend verschlief der Tabellenfünfte an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen vor allem die Anfangsphase. Und das, obwohl die Unparteiischen fast fünf Minuten auf sich warten ließen und das Spiel erst um 19.35 Uhr anpfiffen. Stadionsprecher Andreas Schlingmann wurde schon ungeduldig und pfiff einmal laut in sein Mikrofon. „Heute Abend spielen noch die Bayern gegen Real Madrid. Und hier in Hagen findet das Vorspiel statt“, sagte der humoristische Schlingmann. Die FC-Fans läuteten die Partie mit derweil blau-rotem Rauch ein.

Zu Beginn wehte blau-roter Rauch über den Hagener Sportplatz.

Das schien ihr Team zu beflügeln. Der Tabellenzweite war auf dem holprigen Rasen in Hagen von Anfang an griffiger und hellwach. Nach einem Fehler im Spielaufbau der Alfelder stoppte Torwart Maximilian Titz Hagens Stürmer Luca-Nils Kleinschmidt im Strafraum und Anil Aranmis verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:0 für den Aufstiegsaspiranten (6.). In der 14. Minute unterschätze SV-Abwehrspieler Paul Weidner einen langen Ball. Sein Kopfballabwehrversuch landete bei Aranmis, der mit einer schönen Flanke Niclas Gross bediente, der zum 2:0 traf. Titz musste dann noch noch einmal gegen Kleinschmidt retten. Von der SV-Offensive war überhaupt nichts zu sehen. „Die Anfangsphase haben wir total verschlafen“, ärgerte sich Alfelds Trainer Holger Wesche zurecht. Die ersten 45 Minuten wurde sein Team von der Hagener Aggressivität überrascht.

Holger Wesche war beim Weg in die Kabine entsprechend bedient.

Die SV fand nicht ins Spiel. Das sollte sich in der zweiten Halbzeit ändern. Die Gäste hatten nun viel mehr Zugriff auf das Spiel. Lukas Petrasch verteilte klug die Bälle und versuchte es immer wieder mit Diagonalbällen auf die schnellen Außen. Zunächst unterlief Felix König, dem Praktikanten von Sportnews Hildesheim, im Alfelder Dress in der 60. Minute aber beinahe noch ein Eigentor. Richtig gefährlich wurden die Alfelder in der 66. Minute. Jonathan Köps zwang FCH-Torwart Jannik Motzkun zu seiner ersten Parade. Kurz darauf hätte auch die SV einen Elfmeter bekommen können. Motzkun und insbesondere Abwehrspieler Maximilian Barnert brachten den Alfelder Daniel Weiß im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Nils-Rene Voigt entschied aber überraschenderweise auf Stürmerfoul. Fünf Minuten vor dem Ende traf Weiß freistehend nur die Latte des Hagener Tores. Der Alfelder stand aber ohnehin im Abseits. In der Schlussphase wurde das Spiel dann noch einmal unnötig hektisch. Die Hagener stiegen einige Male sehr hart ein. Voigt reagierte mit einer gelben Karte, ließ aber auch zweimal das Spiel einfach weiterlaufen. Das brachte die Alfelder Bank auf die Palme. Es folgte ein Wortgefecht zwischen den Trainerbänken. Schiedsrichter Voigt schritt ein und ermahnte die Trainer Wesche (SV) und Daniel Barbarito (FC). Zudem drohte er mit einer Stopppause von zehn Minuten. Eine neue Regel im Fußball.

Die Alfelder Mannschaft wären der „Stopppause“.

Nachdem Wesche die Frage nach der Pause mit „Ja“ beantwortete, schickte Voigt die Spieler in ihre Strafräume und unterbrach die Partie. Er zog sich mit seinen Assistenten in den Mittelkreis zurück. Und das ganze Theater zwei Minuten vor dem offiziellen Ende. Die Partie war eh entschieden. Eine mehr als ungewöhnliche Aktion. Stadionsprecher Schlingmann unterrichtete die Fans derweil vom 0:1-Zwischenstand der Bayern in der Champions League. Voigt pfiff das Spiel für zwei Minuten noch einmal an, ohne, das etwas Nennenswertes passierte. Am Ende musste die SV Alfeld eine verdiente Niederlage hinnehmen. Weil sie in der ersten Halbzeit einfach zu schläfrig agierte.

Alfelds Youngster Robin Weidner wirkt bedröppelt.