Grundsätzlich wird sich VfV Borussia 06 Hildesheim Cheftrainer Benjamin Duda über keine Niederlage wieder jemals so freuen, wie die vom vergangenen Samstag im Testspiel gegen die Reserve von Hannover 96.

Genau 171 Tage lagen zwischen dem letzten Auftritt des VfV Borussia 06 Hildesheim und dem Testspiel am vergangenen Samstag bei der Reserve von Hannover 96. Am 28. Oktober 2020 bestritt die Duda-Elf zuletzt ein Fußballspiel. Im Viertelfinale des Krombacher-Niedersachsenpokals besiegten die Hildesheimer den HSC Hannover mit 3:0. Samstag gab es im ersten Spiel nach über fünf Monaten eine deutliche 2:6-Pleite für die Borussia. „Insgesamt war es die schönste Niederlage unseres Lebens. Wir machen gesellschaftlich alle etwas durch, dennoch durften wir nach fünf Wochen Training nun auch mal wieder ein Spiel bestreiten“, fasste der VfV 06-Cheftrainer die Gefühlslage nach dem Spiel zusammen.
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit, beide Mannschaften mussten im Vorfeld 30 Personen benennen, die Zugang zum Gelände des Nachwuchsleistungszentrums erhielten, testen die beiden Regionalligisten über jeweils dreimal 30 Minuten.
Die ersten 30 Minuten sicherten sich die kleinen Roten mit 2:0. Ennali und ein direkter Freistoß von Oppir sorgten für die Tore. Das mittlere Drittel ging mit 2:1 an die Gastgeber. Steffen Suckel hatte zwischenzeitlich zum (insgesamt) 3:1 mit einer schönen Einzelleistung verkürzt.
Auch das letzte Drittel endete 2:1 für die 96-Reserve, die somit schlussendlich mit 6:2 die Testpartie gewann. Den zweiten Hildesheimer Treffer markierte Yusuf Akdas, mit einem Schuss von der Strafraumgrenze. „Das Ergebnis ist völlig egal. Es war ein Highlight mal wieder ein Fußballspiel zu bestreiten, es hat mega Bock gemacht“, ließ Duda seine Freude nach dem Abpfiff heraus.
Er konnte das Gesehen gut einordnen, schließlich trainieren die Jungprofis aus Hannover bereits viel länger: „Das ist eine vollprofessionelle Mannschaft, auch wenn es Jungprofis sind, die seit dem 1. Dezember ganz normal trainieren. Das war erwartbar, sowohl in der Deutlichkeit des Leistungsunterschiedes als auch in der vier Tore Differenz.
Zudem fehlten den Hildesheimern mit Thomas Sonntag, Jane Zlatkov, Benedict Plaschke und Maik Erdmann gleich vier potenzielle Stammspieler. Der 32-Jährige konnte dennoch wertvolle Erkenntnisse aus dem Test ziehen: „Wir haben keine Matchpraxis und ohne diesen Rhythmus bist du gegen ein solches Kaliber nicht wirklich konkurrenzfähig. Das ist aber auch eine interessante Erkenntnis, sofern wir nicht voll im Trainingsbetrieb sind und uns explizit auf den Gegner vorbereiten, dann muss man anerkennen, dass die Reserve von Hannover 96 vom Talentpotenzial in einer ganz anderen Liga spielt.

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Unter den eingesetzten Spielern waren auch vier weniger bekannte Gesichter dabei. Mit Djorde Panic und Fabian Carduck zwei Gastspieler, sowie die U19-Akteure Luis Hein und Daniel Rothenberg. Für den aus Island kommenden Panic ist die Probezeit beim VfV 06 nun wieder vorbei. Carduck und die U19-Akteure dürften weiter im Blickfeld des Trainers bleiben.
Der, sofern der Niedersachsen-Pokal fortgesetzt wird, auf weitere Testspiele hofft. „Sollte der Pokal fortgesetzt werden, muss es darum gehen, die Praxis wiederzubekommen. Da müssten wir noch das ein oder andere Testspiel bestreiten“, so Duda.
Ansonsten überwog nach Samstag dennoch die Freude über das „kognitive Highlight“.