Der HC Eintracht Hildesheim hat das Heimspiel gegen die SGSH Dragons am Sonntagabend klar mit 33:25 gewonnen und bleibt damit vorläufig an der Tabellenspitze.

Vor 1088 Zuschauern in der Volksbank Arena verzichtete Coach Daniel Deutsch auf einige Stammkräfte, die zwar im Kader standen, aber nicht zum Einsatz kamen. Die Gäste wehrten sich zwar gegen die Niederlage, lagen aber schon zur Pause 13:18 zurück. Auch wenn die Gäste ihren Rückstand zwischenzeitlich auf drei Tore verkürzen konnten, geriet der Heimsieg am Ende nicht in Gefahr.

Überraschend hatte der TuS Spenge am Abend vorher in eigener Halle gegen die Ahlener SG eine derbe 28:37 Klatsche kassiert und damit den Rückstand auf die Eintracht in der Tabelle noch einmal vergrößert. „Auf die eigene Chance warten und wach bleiben“ hatte Trainer Daniel Deutsch unter der Woche die Situation der Mannschaft beschrieben. Mit Blick auf die einzige Mannschaft, die die Teilnahme an den Aufstiegsspielen theoretisch noch verhindern kann, galt dies umso mehr am Sonntagnachmittag. Bis auf den verletzten Benas Butkus hatte Deutsch alle Spieler an Bord. In der Startsieben stand etwas überraschend die Rückraumreihe mit Tobias Myrbakk, Florian Billepp und Jakub Tonar, zwischen den Pfosten begann Jan Jochens. Die Außenbahnen besetzten Tjark Jonas und Lukas Quedenbaum, am Kreis startete Moritz Schade, der auch in der Defensive, die sehr offensiv begann, gemeinsam mit Petar Juric im Abwehrzentrum stand. Matteo Ehlers saß angeschlagen auf der Bank und Philipp Wäger spielte – ebenfalls angeschlagen – zunächst nur in der Abwehr. Lothar von Hermanni kam nur für Siebenmeter aufs Feld und René Gruszka blieb über 60 Minuten auf der Bank. Durch den Sieg des MTV Großenheidorn gegen Söhre waren die Dragons am Abend vorher im Abstiegskampf weiter unter Druck geraten, denn der Abstand zu den Abstiegsplätzen war auf einen Zähler geschrumpft. Die Gäste brauchen also jeden Zähler, um die Klasse halten zu können. Entsprechend kämpferisch gingen sie in die Partie.

Die Hildesheimer-Abwehr zeigte sich aber sofort hellwach und Jan Jochens parierte gleich die ersten Bälle der Gäste. Nach fünf Minuten mit starkem Umschaltspiel hieß es 4:1 für die Eintracht, ehe einige Minuten ohne jeden Treffer folgten. Aus den Positionsangriffen kam nicht viel Ertrag in dieser Phase, wohl aber aus dem Umschaltspiel. Bestens aufgelegt zeigte sich dabei Lukas Quedenbaum, der in den ersten zehn Minuten bereits zu vier Toren kam. Nach der 6:1 Führung kam etwas Sand ins Getriebe unserer Angreifer. Auch in der Defensive stimmte die Abstimmung Mitte der zweiten Halbzeit nicht immer und Jan Jochens, der in der Anfangsphase gleich sieben Bälle pariert hatte, bekam seine Hände jetzt nicht mehr so oft an den Ball. Die Gäste fanden in dieser Phase besser ins Spiel und verkürzten den Rückstand bis zur 21. Minute auf 9:11. Die Schlussphase der ersten Hälfte gehörte dann wieder Hildesheim, die immer dann zu Torerfolgen am, wenn die erste oder zweite Welle klappte. Tjark Jonas, der zunächst zwei Fehlversuche hatte, traf jetzt in Serie, erzielte in der ersten Hälfte sechs Tore, Lukas Quedenbaum traf fünfmal und leistete zwei tolle Assists. Beim Pausenpfiff war die Führung beim 18:13 wieder auf fünf Tore ausgebaut.

Auch im zweiten Abschnitt blieben Matteo Ehlers; René Gruszka und Lothar von Hermanni auf der Bank. Es blieb dabei, Tore erzielte die Eintracht vornehmlich dann, wenn der Ball mit Tempo flüssig durchgespielt wurde. Tore aus dem Rückraum allerdings blieben Mangelware. Die Defensive gewann jetzt wieder mehr Zweikämpfe und auch Jan Jochens parierte wieder gut. Nur ein Tor gelang den Gästen bis zur 40. Minute, Hildesheim führte zu diesem Zeitpunkt 23:14. Schrecksekunde dann in der 41. Minute als Jakub Tonar und SGSH Spieler Erik Blaauw mit den Köpfen zusammenprallten und beide behandelt werden mussten. Nach einigen Minuten Pause konnten beide aber weiterspielen. Mitte der zweiten Hälfte stockte der Spielfluss dann wieder. Der glücklose Tobias Myrbakk mühte sich zwar, brachte den Ball aber trotz bester Chancen nicht im Tor unter. Fünf Minuten gelang kein Treffer, dann beendete Tjark Jonas, der mit insgesamt neun Toren bester Werfer wurde, mit dem 24:17 die kurze Torflaute, wenig später kam auch Myrbakk zu seinem ersten Treffer (25:18). In der Schlussviertelstunde ersetzte Trainer Daniel Deutsch den bis dahin starken Lukas Quedenbaum durch Florian Most, der aber gleich zwei Bälle liegen ließ. Das Spiel insgesamt wurde jetzt wilder, auf beiden Seiten passierten zahlreiche Fehler. In der 52. Minute hatte Daniel Deutsch genug von dem Treiben auf dem Parkett und holte seine Spieler in einer Auszeit zusammen. Gleich im nächsten Angriff scheiterte Hendrik Hanemann an Gästekeeper Hendrik Halfmann, die Gäste verkürzten anschließend zum 22:26. Drei Minuten später war die Führung auf drei Tore geschrumpft und der Sieg drohte noch einmal in Gefahr zu geraten. Deutsch nahm die nächste Auszeit, versuchte Ruhe und Ordnung in seine Mannschaft zu bringen, die sich in den Minuten vorher außer Rand und Band präsentiert hatte. Die Auszeit hatte Erfolg. Mit ihren Toren zum 28:24 und 29:24 machten Florian Most und Tjark Jonas den Deckel auf die nächsten zwei Pluspunkte. Am Ende hieß es nach furiosen Schlussminuten noch 33:25. Die Schlusspunkte setzten Philipp Wäger mit dem 33:25 und seiner roten Karte vier Sekunden vor dem Ende sowie Jan Jochens, der in der Schlusssekunde seinen zweiten Siebenmeter parierte. Am kommenden Sonntag hat HC Eintracht Hildesheim erneut Heimrecht, dann wird die Mannschaft von Melsungen II als Gast in der Volksbank Arena erwartet.
 
HC Eintracht Hildesheim – SGSH Dragons 33:25 (18:13)

 
HC Eintracht: Jan Jochens, Leon Krka – Tobias Myrbakk (1), Florian Most (2), Petar Juric, Philipp Wäger (3), Renè Gruszka, Jakub Tonar (3), Hendrik Hanemann (1), Lukas Quedenbaum (6), Tjark Jonas (9), Lothar von Hermanni (3/3), Moritz Schade (1) Matteo Ehlers, Florian Billepp (4).