Die Pflicht haben die Helios GRIZZLYS Giesen am gestrigen Abend gegen die junge Mannschaft des VCO Berlin ohne Probleme gelöst. Nun folgt heute Abend das Duell beim Meisterschafts-Favoriten Berlin Recycling Volleys. Allein durch die Tatsache wer der Gegner ist, alles andere als eine leichte Aufgabe. 

Teil eins des Berlin-Wochenendes ist erledigt. Die Helios GRIZZLYS Giesen haben gestern Abend den VCO Berlin souverän und klar mit 3:0 (25:13, 25:15, 25:17) besiegt. Trainer Itamar Stein sprach nach dem Spiel vom Erfüllen der Pflichtaufgabe:

Das war Pflicht heute zu gewinnen und auch 3:0 war unser Ziel. Wir haben das gut gemacht, sauber gespielt. Ich bin zufrieden.
Itamar Stein über den 3:0-Sieg

Auch Zuspieler Jan Röling wollte den Auswärtssieg gegen die junge Mannschaft des VCO nicht überbewerten:
Wir haben gut gespielt, den Gegner die ganze Zeit unter Druck gesetzt und wenig schlechte Phase gehabt.

Wir dürfen den Sieg jetzt nicht überbewerten, aber man darf es auch nicht unterschätzen. Wir haben konstant gespielt, gut angenommen und gut aufgeschlagen. Wir waren in allen Elementen überlegen.
Jan Röling über die Wertigkeit des Sieges

Im Vergleich zum 3:2-Sieg über Sporting Lissabon am vergangenen Dienstag veränderte Trainer Stein seine Startformation nicht. Wie gewohnt standen zunächst Pearson Eshenko, Magloire Mayaula, Anton Menner, Stijn van Tilburg, Hauke Wagner, Jan Röling und Libero Milorad Kapur auf der Platte. Und die begannen äußerst konzentriert. Durch Angriffe von Mayaula und van Tilburg, sowie einen Block des Niederländers stand es schnell 0:3. Zuspieler Röling konnte beim 2:6 eine Unstimmigkeit der Berliner nutzen und punktete sogar per Zuspiel. Über 3:9 und 9:19 setzten sich die Giesener ab. Die junge VCo-Truppe hatte enorme Probleme gegen die harten Aufschläge von van Tilburg. Auch der Block der GRIZZLYS stand deutlich besser. Durch eine Netzangabe von Max Schulz stand es nach 22 Minuten 13:25 und damit 0:1 für die GRIZZLYS. 

Stein kann rotieren

Im zweiten Satz schafften es die Berliner das einzige Mal kurz für Spannung zu sorgen. Erik Röhrs konnte in dieser Phase einige Punkte besorgen, er war letztlich auch stärkster Berliner und verdiente sich die silberne MVP-Medaille. Beim 5:4 führten die Hausherren, doch schon zur technischen Auszeit hatten die Stein-Schützlinge das Ergebnis wieder gedreht. Mayaula und van Tilburg bauten dann die Führung auf 7:10 aus. Beim Stand von 12:19 brachte Stein David Seybering für Mayaula. Kurz darauf auch Merten Krüger und Jacob Kern für Röling und Wagner – Abbruch tat es der Leistung nicht. Ein Block von Eshenko und dem ebenfalls eingewechselten Timon Schippmann sorgten für das 15:25 in Satz zwei. Knapp 45 Minuten waren da gerade mal gespielt. 

Im 3. Durchgang schickte Trainer Stein zu Beginn seine Startformation auf das Parkett, einzig David Seybering ersetzte Mayaula, den der Trainer früh  schonte. Eine Aufschlagserie von Seybering brachte eine 0:5-Führung. Dadurch konnte Stein früh wechseln, brachte erneut Schippmann, dazu Krüger und Kern und auch Jannis Hopt, sodass alle Giesener zum Einsatz kamen. Alle fügten sich nahtlos ein und zeigten eine ordentliche Vorstellung. Um 19.15 Uhr schlug Erik Röhrs eine Angabe ins Netz, sodass die GRIZZLYS ihren zweiten von acht Matchbällen nutzen konnten. 17:25 hieß es in Durchgang drei. 
Die goldene MVP-Medaille sicherte sich der starke Stijn van Tilburg. Der musste anschließend noch die Dopingkontrolle über sich ergehen lassen. 

Heute gegen BRV

Heute dürfte die Aufgabe für die Helios GRIZZLYS wesentlich schwerer werden. Nicht nur weil der Gegner BR Volleys heißt, auch deshalb, weil die Mannschaft das dritte Pflichtspiel innerhalb von vier Tagen bestreiten muss. Zuspieler Röling gab zu, dass es nicht leicht werde:

Es ist schon ziemlich anstrengend. Es ist nicht ganz einfach, eine besondere Situation, aber wir kümmern uns gut um die Regeneration.
Jan Röling über die vielen Spiele

Gegen die mit Nationalspielern und Olympiasiegern gespickte Truppe von BR-Volleys-Trainer Cédric Énard verspricht Trainer Stein dennoch vollen Elan:

Gestern war ja nicht so lang. Ich denke wir sind alle fit und bereit. Durch das Adrenalin und die Energie des Spiels werden wir sicher nicht müde.
Trainer Stein über die Mentalität

Und das Berlin nicht unschlagbar ist, haben die GRIZZLYS im Saisonvorbereitungsspiel gemerkt, als man zwei Sätze gewinnen konnte. Außerdem verloren die BR Volleys erst vor kurzem in Berlin. 
Der Kader wurde auf Berliner Seite mit sechs hochkarätigen Neuzugängen verstärkt. Der französische Nationalspieler Timothée Carle besetzt dabei den Außenangriff und hat in den ersten Saisonspielen bereits gezeigt, was er zu leisten im Stande ist. „Außerdem freuen wir uns über das größte deutsche Talent im Mittelblock, Anton Brehme“, sagt Niroomand. Von den drei neuen Brasilianern Davy Moraes, Renan Michelucci und Éder Carbonera ist Letzterer sogar mit Olympiagold ausgezeichnet. Außerdem wechselte der talentierte Robin Baghdady aus der College-Liga in Kanada an die Spree. „Er stammt aus einer Volleyball-Familie – seine Mutter war deutsche Nationalspielerin, sein Vater iranischer Nationalspieler“, so Niroomand.
Dennoch gibt sich Zuspieler Röling optimistisch:

Wir haben im Testspiel gesehen, dass sie nicht unschlagbar sind und sie haben ja auch schon in Bühl verloren. Wenn wir uns auf uns konzentrieren und stabil bleiben, haben wir sicher die Chance etwas mitzunehmen.
Jan Röling