Oft wird den Männern vorgeworfen, sie seien "fußballverrückt". Das ist sicherlich auch oft der Fall. Doch auch bei den Frauen, speziell bei dem Bezirksligisten SG Bockenem/Ambergau, gibt es dazu eine spannende, aber auch emotionale Geschichte. 

Die Geschichte hat mit der Trainerin der Damenmannschaft, Lea Bey zutun. Bey übernahm die Mannschaft im Winter 2018/2019 in einer schwierigen Phase, in der man in der Bezirksliga abgeschlagen mit acht Punkten Tabellenletzter war. In dem darauffolgenden Spiel musste die Mannschaft zum zweitplatzierten HSC Hannover. Das Spiel wurde gleich mit 3:1 gewonnen. Der Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Die SG startete eine fulminante Aufholjagd und feierte am Ende den Klassenerhalt. Die vergangene Saison beendete man auf einem guten dritten Platz mit lediglich zwei Niederlagen. Und auch in der aktuellen Saison mischt die Mannschaft ordentlich die Liga auf und steht mit zwei Siegen aus zwei Spielen auf dem ersten Platz. 

Mehr als 200km Entfernung? Kein Problem!

Das besondere daran ist, dass Lea Bey aus beruflichen Gründen in Hamburg wohnt. Dennoch lebt die erst 21-jährige ihre Leidenschaft hier in Niedersachen im Kreis Hildesheim aus. Dafür pendelt sie Woche für Woche, um nicht nur bei den Sonntagsspielen dabei zu sein, sondern auch oft das Mittwoch-Training leitet.

SG-Kapitänin Sarah Reski über ihren Coach:
Am meisten zeichnet sich Lea mit ihrem Willen und enormen Ehrgeiz aus, eine absolute Erfolgstrainerin, die den Spaß am Fußball nie vergisst. Zwischen harten Trainingseinheiten findet sie immer wieder Ideen, das Team zum Lachen zu bringen. Zudem ist sie eine absolute Perfektionistin.

Ihr positives Selbstbewusstsein an der Seitenlinie wird uns noch ganz weit nach oben führen. Sie kümmert sich nicht nur um das fußballerische, sondern auch um alles drum herum und hat immer ein offenes Ohr für jede einzelne Spielerin. Ich denke ich sprechen im Namen der gesamten Mannschaft wenn ich sage, einen besseren Coach können wir uns nicht wünschen.
Sarah Reski, SG-Kapitänin

Spielerkarriere beendet

Bey’s eigene Karriere musste die 21-jährige notgedrungen schon beenden. Dabei spielte die Stürmerin in der Jugend u.a. für den TSG Ahlten, mit dem sie in die Bundesliga aufstieg. Bei den Damen wechselte sie dann von Ahlten nach PSV Hildesheim, wo ihre Pechsträhne begann. Aufgrund von einigen Kreuzbandrissen musste sie ihre Karriere früh beenden.

Wo die Reise nach dem guten Saisonstart in dieser Saison hingeht, bleibt offen.

Die Saison ist noch lang und wir haben gelernt haben, von Spiel zu Spiel zu denken. Aber wenn die Möglichkeit aufkommt, dann wollen wir definitiv aufsteigen.
Sarah Reski, SG-Kapitänin