Der Handballverband Niedersachsen hat am gestrigen Abend in einer Telefonkonferenz entschieden, die Saison 2019/20 zu beenden. Sämtliche Spielklassen unterhalb der 3. Liga im Land Niedersachsen bestreiten kein Pflichtspiel mehr. Das hat auch Auswirkungen auf einige Hildesheimer Teams.  

Saison 19/20 ist beendet

Der Handball-Verband Niedersachsen bricht die Saison 2019/2020 ab. Darauf verständigten sich die Mitglieder des Präsidiums während einer Telefonkonferenz am Mittwoch. Die Entscheidung vom Mittwochabend gelte für alle Spielklassen des Handball-Verbandes Niedersachsen.

Auf der Homepage des HVN wird Präsident Stefan Hüdepohl wie folgt zitiert: „Es wird keine Absteiger geben. Die Aufsteiger werden über die Quotientenregelung ermittelt. Wir empfehlen jetzt unseren selbstständigen Regionen, genauso vorzugehen.“
Laut Hüdepohl folge der HVN damit den Empfehlungen des DHB. 
Für die Wertung der einzelnen Spielklassen des Verbandes werde ein Quotient aus den erspielten Pluspunkten und der Anzahl der bis zum Saisonabbruch absolvierten Pflichtspiele gebildet. Hüdepohl: „Bei gleichem Quotienten ziehen wir für die Wertung den direkten Vergleich heran.”

Die Spieltechniker hätten bereits am Mittwochabend begonnen, die Abschlusstabellen zu errechnen. „Wir gehen davon aus, dass wir diese spätestens in der Woche nach Ostern auch veröffentlichen werden”, sagt der 46-jährige Rechtsanwalt aus Uelzen. Die Quotientenregelung gelte unter den Mitgliedern des Präsidiums als „fairste Regelung”.

Was passiert mit Söhre, Börde und Alfeld?

Unter anderem die Sportfreunde Söhre, die SG Börde oder die SV Alfeld sind nun davon betroffen. Insbesondere Börde und Alfeld steckten bis zum Zeitpunkt der ersten ‚Spielpause‘ mitten im Aufstiegskampf von der Verbandsliga Niedersachsen zur Oberliga Niedersachsen. Die SG Börde rangiert mit 30:8 Punkten bei 19 absolvierten Spielen auf Platz zwei, einem Aufstiegsplatz. Die Alfelder stehen auf Rang drei mit 30:10 bei 20 Partien. „Als die Meldung in die Gruppe kam, haben wir ganz schnell angefangen zu rechnen. Demnach wären wir auf Platz zwei der zum Aufstieg berechnet. Natürlich freut man sich, dass es wahrscheinlich der Aufstieg sein könnte, aber es ist eine komische Situation sozusagen auf dem Sofa aufzusteigen. Die Feierlichkeiten darf man auch nicht vergessen. Wir müssen jetzt abwarten, ob es denn wirklich auch so gewertet wird“, gibt Kenny Blotor von der SG Börde einen Einblick in seine Gefühlswelt. 

Weniger Spannung dürfte da die Entscheidung in der Oberliga haben. Die Sportfreunde Söhre stehen mit 31:9 Punkten auf Rang zwei, sieben Punkte hinter dem umgeschlagenen Spitzenreiter MTV Braunschweig. Söhre-Kapitän Maximilian Kolditz hatte ein wenig damit gerechnet, dass kein Handball mehr gespielt wird: „Wir haben ein wenig damit gerechnet, dass nicht mehr gespielt wird. Das ist definitiv enttäuschend, denn wir werden jetzt sehr lange keine Pflichtspiele mehr bestreiten und wir sind ja auch Sportler die gerne Handball spielen.“ 
Zur Wertung der Saison äußerte sich Kolditz ebenso: „Mit der Entscheidung wie der Aufstieg geregelt werden soll können wir als Sportfreunde Söhre natürlich zufrieden sein. Braunschweig wird hochgehen, zudem wird es sehr wahrscheinlich keine Absteiger aus der 3. Liga geben. Daraus könnte resultieren, dass wir kommende Saison Aufstiegsfavorit Nummer eins sind. Mit den Neuzugängen natürlich umso mehr.“ Auf die 3. Liga schielen die Söhrer aber nicht mehr so Kolditz: „Ich denke es ist sehr sehr unwahrscheinlich, dass wir noch davon profitieren könnten, da es eigentlich feststeht, dass es nur einen Aufsteiger aus der Oberliga gibt.“ 
„Erfreulich finde ich, dass wohl die SG Börde aufsteigt und es damit wieder zwei schöne Derbys geben könnte“, zeigte sich Kolditz voller Vorfreude.