Das war er also, der letzte Hauptrundentag des Evi-Cup 2023. Während es vor erneut ausverkauftem Haus sportlich zur Sache ging und Newroz sowie VfV durch ihre Gruppen marschierten, fragten wir auch einmal die Schiedsrichter zu ihrer Meinung zum Turnier.

Gruppe FordStore Autogalerie Alfeld

Es war vor dem Turnier die ,,Todesgruppe“ und sie machte ihrem Namen alle Ehre. Die ersten beiden Spiele hatten es schon richtig in sich. Sarstedt drehte einen Rückstand gegen Neuhof zum 3:2-Sieg und Newroz kombinierte sich zum 2:1 gegen Ochtersum. Es folgten enorm enge Partien, in der gefühlt jeder jeden schlagen konnte. Sarstedt dominierte gegen Himmelsthür, verlor aber gegen Newroz. Dafür schlug der TuS den VfR, aber Ochtersum gewann gegen Neuhof. Schlussendlich setzte sich nur Newroz souverän mit vier Siegen aus vier Spielen durch. Dahinter wurde es sehr eng. Das entscheidende Spiel zwischen Sarstedt und Ochtersum endete torlos, sodass der 1. FC mit sieben Punkten mit knappen Vorsprung auf Rang zwei landete und das Finaltagticket löste.

Newroz hatte in seiner Gruppe keine Probleme und gewann alle vier Spiele. Fotos: Paul Wolfinger/Fabian Eggers

Gruppe EVI

Ganz ähnlich lief es in der zweiten Gruppe des Tages. Im ersten Spiel lag VfV zwischenzeitlich mit 0:1 und 1:2 gegen den VfL Borsum zurück, Tobias Dahncke im Tor hielt zudem einen Neunmeter. Doch in den letzten zwei Minuten drehte die Domstadtelf das Spiel auf 4:2. Zudem kam Alfeld mit seiner vermeintlich besten Mannschaft gut in das Turnier und gewann die ersten beiden Spiele gegen Einum und Algermissen in umkämpften zwölf Minuten. Der FSV tat sich wie zu erwarten schwer, schlug sich aber wacker. Borsum hingegen verlor nach dem guten Auftaktspiel die folgenden Spiele verdient und hatte keine Chance mehr auf das Weiterkommen. Einum holte auch nur einen Punkt gegen Algermissen, sodass ein Weiterkommen nicht mehr möglich war. Alfeld hatte durch den Sieg gegen den VfL bereits neun Punkte und das Ticket für Samstag gelöst. Die letzten beiden Partien in der Gruppe waren somit irrelevant. VfV, das Alfeld im letzten Spiel besiegte und Alfeld selbst zogen verdient in die Finalrunde ein.

Und das sagen die Schiedsrichter…

Auffällig war am Freitag zwischenzeitlich erneut das harte Spiel an der Bande und der Einsatz von Grätschen. Bereits gestern war dies Thema und wurde von einigen Trainern kritisiert. Am zweiten Hauptrundentag hatten die Schiedsrichter einige Male zwei Finger für eine Zeitstrafe in der Luft. So auch als Anderson Kipre vom FSV Algermissen mit einem heftigen Schubser in die Bande gedrückt wurde und sich den Arm schwerer verletzte. Der FSVler musste ins Krankenhaus. Teilweise standen die Schiedsrichter deshalb ungewollt im Rampenlicht. Trotzdem war es insgesamt etwas ruhiger als an den Vortagen. Wie die Unparteiischen, für die die Ansetzung für das Turnier immer etwas Besonderes ist, den EVI-Cup generell sehen, haben wir sie am Freitag einfach einmal direkt gefragt. 

Miguel Rey Lamas

Machte bei seiner Evi-Cup-Premiere einen guten Job: Miguel Rey Lamas.

Heute ist mein Debut beim Evi-Cup und es macht sehr viel Spaß. Über diese Ansetzung bei einem so großen Turnier habe ich mich riesig gefreut. Die Spieler sind in meinen Augen heute recht fair und machen Werbung für den Fußball in Hildesheim. Dazu ist die Stimmung in der Halle natürlich super. Ein Problem sehe ich tatsächlich im Bandenspiel, da müssen wir als Schiedsrichter manchmal noch härter durchgreifen. Das geht aber auch nicht immer, die Spieler wollen ja scheinbar auch so spielen. Es hält sich aber noch in Grenzen, da fand ich es am ersten Turniertag noch schlimmer. Je höher die Mannschaften spielen, desto mehr ist das Spiel auf Taktik als auf Körperlichkeit und Zweikämpfe ausgelegt.

Marlon Torben Ulbrich

Hatte das Spielgeschehen gut im Griff: Marion Torben Ulbrich vom SC Harsum.

Ich habe mich sehr über die Ansetzung gefreut. Dieses Jahr bin ich in den Bezirk aufgestiegen und deshalb hatte ich auch ein bisschen die Hoffnung, hier pfeifen zu dürfen. Es ist eines der besten Turniere, die man in Hildesheim haben kann, die Stimmung ist super, auch wenn es heute ein bisschen weniger ist als die letzten Tage. Es ist immer ein besonderes Erlebnis, vor so vielen Menschen agieren zu dürfen – als Spieler und Schiedsrichter. Man hat immer was zu tun und man wird immer auch bewertet, das hat einen gewissen Reiz. Das Spiel an der Bande ist natürlich sehr gefährlich und wir können es nur mit Zeitstrafen ahnden. Allerdings geht es auch für alle um etwas und deshalb hauen sich auch alle voll rein. Jeder weiß vorher, welches Risiko er eingeht, wenn er hier mitspielt. Die Spieler sollten aber grundsätzlich etwas vorsichtiger an der Bande sein.

Fabian Willenborg

Fabian Willenborg (in gelb) musste nach einem harten Einsteigen eine Zeitstrafe verteilen.

Ich habe mich total über die Ansetzung gefreut. Es ist für mich das erste Mal beim Evi-Cup und als der Anruf mit der Ansetzung kurz vor Weihnachten kam, war das schon ein super Geschenk. Als Zuschauer war ich schon öfter hier und wusste ungefähr, was auf mich zukommt. Die Stimmung in der Halle mit einigen Fangruppen ist wieder super und es macht viel Spaß zu pfeifen. Es ist etwas ganz anderes als draußen, vor über 2500 Zuschauern ist man auch nochmal ganz anders im Tunnel. Wir kommen auch gut durch, verteilen eher weniger Strafen. Das Spielen an der Bande ist natürlich wegen des Verletzungsrisikos sehr schwierig, aber bisher hält es sich noch im Rahmen.

Inzwischen sind beim Evi-Cup 205 Tore gefallen. Die Spenden stehen inzwischen bei 40 Euro pro Tor zu Gunsten der Jugendfeuerwehr. Das sollte am Samstag noch deutlich steigen. Folgende Mannschaften sind dabei: TSV Giesen, VfV Borussia 06 Hildesheim U19, SV Bavenstedt, TuSpo Schliekum, SV Newroz Hildesheim, 1. FC Sarstedt, VfV Borussia 06 Hildesheim und SV Alfeld. Zudem findet natürlich das Finale des Jugendturniers zwischen Alfeld und Neuhof statt.