Sascha Müller ist nicht mehr Trainer der SG Schellerten/Ottbergen. Was sich in den letzten Tagen als Gerücht bereits herumsprach, ist nun Gewissheit. Die SG bestätigte gegenüber Sportnews, dass die Zusammenarbeit mit Müller zu sofort beendet worden ist. Die Hintergründe zum Trainerwechsel erfahrt ihr hier.

Sportlicher Misserfolg und gesundheitliche Probleme

Acht Spiele, sieben Niederlagen und ein Sieg – mit drei Punkten und 9:22 Toren steht die SG Schellerten/Ottbergen momentan auf dem letzten Platz der Tabelle und hat, auch wegen eines Spiels weniger, vier Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Der VfL Nordstemmen und der TSV Föhrste sind mit sieben Punkten auf dem Konto die ärgsten Konkurrenten der SG. Was nun nach einem triftigen Grund für einen Trainerwechsel klingt, hat eigentlich andere Hintergründe, wie der Abteilungsleiter Sport der SG, Hartwig Nitschke, gegenüber Sportnews berichtete:

Es stimmt. Leider ist Sascha kein Trainer mehr bei uns. Aber nicht, weil wir ihn nicht mehr wollten, sondern weil er es momentan gesundheitlich nicht kann. Er wird noch mindestens 4-6 Wochen krank sein. Er hat es zwar am Sonntag probiert, aber das ging nicht. Nach dem Spiel hatte er wieder große Schmerzen und hat daraufhin sein Amt niedergelegt. Wir hätten gerne mit ihm weitergemacht.

Ein neuer Trainer muss her

Auch Sascha Müller selbst gab ein Statement ab, was sich größtenteils mit dem von Nitschke deckte, aber auch andere Probleme der SG offenbarte:

Ich habe mich letzten Sonntag dazu entschieden, nicht mehr weiterzumachen. Der Aufwand, den ich Woche für Woche betreiben musste, um für Sonntag einen Kader zusammenzubekommen, war die letzten Wochen sehr gross. Durch meine Operation bin ich aktuell noch etwas geschwächt und brauche noch ein bisschen, bis ich wieder bei 100% bin. Da die Mannschaft in der aktuellen Situation aber jemanden braucht, der zu 100% da ist, kann ich leider nicht weitermachen. Ich wünsche der Mannschaft nur das Beste und hoffe auf den Klassenerhalt. Bis ich etwas Neues mache, freue ich mich darauf, sonntags ein paar Spiele als neutraler Zuschauer anzuschauen.

Die Worte des Ex-Coaches offenbaren auch die großen personellen Probleme der SG in den letzten Wochen. Immer wieder klagte Müller über die vielen Ausfälle von wichtigen Spielern und dem dünnen Kader, zu dem immer öfter Spieler der zweiten Mannschaft und der A-Jugend gehörten. So kommt die aktuelle Tabellenposition nicht unbedingt überraschend. Zu allem Überfluss flog Schellerten/Ottbergen gestern auch nocht gegen den SV Newroz Hildesheim II mit 0:3 aus dem Kreispokal – in der letzten Saison stand man noch im Finale.
Nun muss ein neuer Trainer her. Bis ein neuer gefunden wird, übernimmt Markus Thiede das Team interimsweise. Thiede kennt das Team aus den letzten Jahren bestens und agierte immer wieder als Funktionär an der Seitenlinie. Wer die Geschicke und den Abstiegskampf aber endgültig leiten wird, steht noch nicht fest. Müller übernahm das Team im April, schaffte den Klassenerhalt in letzter Sekunde und zog mit seinem Team sogar ins Kreispokalfinale ein. Er wird früher oder später einen neuen Trainerjob finden. Bereits gestern Abend machte Müller seine Ankündigung war und beobachtete mit Newroz-Coach Adem Cabuk die Kreispokalbegegnung zwischen dem VfL Borsum und dem FSV Algermissen (4:0).