Ringwelski hält, Zwingmann sieht gelb-rot, Yilmaz trifft und Preußner gratuliert

Das Spitzenspiel der 2. Kreisklasse A hat spät einen Sieger gefunden. Die Partie zwischen Tabellenführer FC Ruthe und dem Zweitplatzierten VfR Ochtersum II war lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe. Beide Teams belauerten sich vor allem in der ersten Halbzeit. Große Torchancen bekamen die 100 Zuschauer in der ersten Halbzeit nicht zu tun. Die Torhüter Lars Ringwelski (Ruthe) und Nico Schleinschok (Ochtersum) waren weitgehend beschäftigungslos. Mehr zu tun hatte da schon ein ehemaliger Meister seines Faches. Udo Drescher einst Torwart beim VfV und in Nordstemmen hat die Torwarthandschuhe mittlerweile gegen die Grillzange getauscht. Drescher stand in der Würstchenbude am Grill und machte seine Sache wie immer vorzüglich.

Zurück zum Spiel: In der zweiten Halbzeit erhöhten die Gäste den Druck. Das war auch erforderlich. Schließlich waren die Ochtersumer drei Zähler hinter dem FC Ruthe in der Tabelle zurück. Richtig gefährlich wurde es aber weiterhin nicht. Ochtersums Torjäger Liam Kolbe kam nach 66 Minute zufällig an den Ball und zog aus 20 Metern einfach mal ab. Sein Schuss ging knapp am Tor vorbei. Auf der Gegenseite verpasste Sinan Yilmaz die FC-Führung. Kurz vor dem Ende begann die Pechvogelzeit von Ochtersums Jost Zwingmann. Zunächst foulte Ruthes Daniel Jochim unnötig Kolbe im Strafraum. Der souverän auftretende Schiedsrichter Firat Deniz zeigte sofort auf den Punkt. Eine richtige Entscheidung. Zwingmann legte sich den Ball zurecht und schoss in die linke Ecke des FC-Tores. Torhüter Lars Ringwelski (Titelfoto) hatte die Ecke geahnt und hielt den Ball. Es blieb beim 0:0 (83.). Keine 90 Sekunden später beging Zwingmann ein Foulspiel und sah die gelb-rote Karte.

Der VfR musste in Unterzahl zu Ende spielen. Es kam noch schlimmer für die Gäste. In der zweiten Minute der Nachspielzeit wurden die Ochtersumer auf fremdem Platz ausgekontert. Serhat Yilmaz traf zum viel umjubelten Siegtreffer. Kurze Zeit später pfiff Deniz ab. FC-Trainer Hakan Kocak sprang jubeln in die Luft. „Jetzt haben wir sechs Punkte Vorsprung, das könnte reichen“, sagte Kocak. Derweil nahm VfR-Trainer Florian Preußner die Pleite auf seine Kappe. „Ich hätte den rotgefährdeten Zwingmann vorzeitig auswechseln müssen. Das war mein Fehler. Ich gratuliere dem FC zur Meisterschaft und zum Aufstieg.“ Sechs Spiele sind derweil noch zu absolvieren. Die sechs Punkte Rückstand aufzuholen, sind nicht einfach. Auch, wenn das Spitzenspiel nicht von Chancenreichtum geprägt war, so war das Spiel doch zeitweise seht gut anzusehen. Vor der 1. Kreisklasse dürften beiden Teams nicht bange sein.