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Die Volleyballer der Helios Grizzlys Giesen sind in der Gruppenphase der Chamiopns League ausgeschieden. Beim abschließenden Spiel in Monza feierten über 30 Grizzlys-Fans sich und das Team für eine ereignisreiche Champions-League-Zeit.
Aus Monza berichtet Stephan Gaube
Am Mittwochabend endete für die Helios Grizzlys Giesen das Abenteuer Champions League. Die Volleyballer schieden nach der Gruppenphase aus. Im abschließenden Spiel bei Vero Volley Monza musste das Team von Trainer Itamar Stein eine 1:3-Niederlage hinnehmen. Mit einem Sieg wären die Giesener noch im kleineren CEV-Pokal auf europäischer Bühne geblieben. Eineinhalb Sätze lang sah es sogar so aus, als könnten die Grizzlys beim italienischen Topteam eine Überraschung schaffen. Monza ist in der Liga zwar nur Tabellenletzter, das Team verfügt aber über eine Ansammlung von Weltstars. Taylor Averill beispielsweise holte mit den USA die Bronzemedaille bei Olympia. Zuspieler Fernando Kreling ist in seiner Heimat Brasilien eine lebende Volleyball-Legende. Der Kanadier Arthur Szwarc und der Deutsche Erik Röhrs sind ebenso überragende Angreifer, wie der Finne Luka Marttila, der mit knallharten Aufschlägen daher kommt.
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Die Favoritenrolle lag also klar beim italienischen Klub. Der erste Satz ging aber an die Grizzlys. Mit 25:23. Die gut 30 mitgereisten Fans waren aus dem Häuschen. Auch im zweiten Satz waren die Giesener besser im Spiel. Mit fünf Punkten führten die Niedersachsen in der Opiquad Arena (11:6 und 13:8). Monzas Trainer Massimo Eccheli, der in der Kritik steht, nahm zwei Auszeiten und einige personelle Veränderungen vor. Das sollte sich auszahlen. Monza drehte auf und gewann den Satz mit 25:22. „Wenn wir den zweiten Satz gewinnen, bin ich sicher, dass wir gewinnen. Aber leider haben wir nach der Führung zu viele Fehler gemacht“, sagte Manager Sascha Kucera. Um auf diesem Niveau erfolgreich zu sein, muss jeder Grizzly einhundert Prozent seines Leistungsvermögens abrufen. Das war in dieser Phase nicht mehr der Fall. Hinzu kam, dass mit Jori Mantha, Hauke Wagner und dem neuen Zuspieler Arash Dosanjh drei wichtige Alternativen fehlten und Jakub Günthör angeschlagen war. Die nächsten beiden Sätze gingen dann auch noch an die Italiener und so war das Abenteuer Champions League nach sechs Gruppenspielen beendet. Vier Punkte holten die Grizzlys immerhin, schieden aber als Tabellenletzter aus. „In dieser Hammergruppe mit Monza, Piräus und Istanbul, sind wir über jeden Satzgewinn froh“, sagte Kucera. Die Grizzlys haben sportlich eine gute Visitenkarte abgegeben. Und die Stimmung bei den Heimspielen in der Volksbank-Arena hat auch bei den Gegnern Eindruck hinterlassen. Zum Vergleich: Während in Hildesheim immer 2000 Fans zu den drei Heimspielen kamen, waren die Arenen in Griechenland, der Türkei und in Italien eher spärlich besucht. In Monza waren gerade einmal 300 Fans in der Halle.
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Für Mannschaft und Fans war das Abenteuer Champions League ein Erlebnis. „Das war schon beeindruckend. Wir konnten uns mit den besten Volleyballern der Welt messen“, sagte Mittelblocker Noah Baxpöhler, der in Monza als Kapitän Hauke Wagner vertrat. Auch für die Fans waren es Highlights. Nicht nur bei den Heimspielen konnten die Anhänger etliche Volleyball-Topstars bestaunen, auch die Tour nach Monza hatte es in sich. Zwölf Stunden Busfahrt nahmen gut 20 Fans auf sich. Einige reisten mit dem Flieger oder dem Auto an. Die Bustouristen waren im gleichen Hotel wie die Mannschaft untergebracht. Sie durften nach dem Spiel mit dem Team im Mannschaftsbus von Vero Volley von Monza nach Mailand mitfahren. Anschließend wurde im Hotel noch ordentlich gefeiert. Die Spieler hielten sich natürlich zurück, aber die Anhänger durften stolz auf sich und das Team sein. Allerdings machte sich der Fanbus am Donnerstagmorgen um 8 Uhr schon wieder auf die Heimreise. „Das war dennoch eine tolle Tour“, sagte ein Fan. Das macht deutlich: Spieler und Fans der Grizzlys haben Blut geleckt. Eine erneute Teilnahme an der Champions League bleibt das große Ziel. In der kommenden Saison wird wohl nichts aus diesem Traum. Aktuell sind die Grizzlys Tabellenfünfter in der Bundesliga. Platz drei muss es für die Qualifikation zur Champions League werden. Das wird schwierig. „Ich gehe davon aus, dass wir uns für den CEV-Pokal oder den Challenge Cup qualifizieren werden“, sagte Kucera. Auch da stehen wieder attraktive Reisen durch Volleyball-Europa auf dem Programm. „Jetzt konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Liga“, sagte Trainer Itamar Stein.
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Bauen können die Grizzlys dabei bis zum Saisonende auf Rückkehrer Mich Ahyi. Der Niederländer hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025. „Was danach passiert, wird man sehen“, sagte Kucera. Ahyi träumt noch einmal von einem Wechsel nach Südkorea, wo er deutlich mehr Geld verdienen kann, als in Europa. Bis dahin wird er sich weiterhin voll die Grizzlys reinhängen und dafür sorgen, dass die Giesener auch in der kommenden Spielzeit wieder auf der Europäischen Bühne vertreten sind.
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