Die Helios Grizzlys Giesen haben das zweite Spiel im Play-Off-Viertelfinale gegen den VfB Friedrichshafen knapp mit 1:3 verloren. Damit glich der Rekordmeister nun aus und es kommt am nächsten Samstag zum entscheidenden dritten Spiel am Bodensee. Am Samstag wurde einmal mehr deutlich. Die Grizzlys sind in der deutschen Volleyballspitze angekommen. Das Duell mit dem VfB war und bleibt ein Duell auf Augenhöhe.

Pech im ersten Satz

Im ersten Satz war den Grizzlys die Nervosität schon anzumerken. Schnell führte der Favorit auf Friedrichshafen mit 8:5. Die Grizzlys bissen sich aber am Gegner fest. Der überragende Zuspieler Fedor Ivanov glänzte mit starken Aufschlägen. Beim 19:16 hatten sich die Grizzlys eine Drei-Punkte-Führung herausgearbeitet. Die konnten die Giesener vor 2267 Zuschauern aber nicht nach Hause bringen. Beim Stand von 23:22 war es der VfB-Block, der für die Wende sorgte. Zudem hatte der Schiedsrichter mit einer umstrittenen Entscheidung für Unmut im Publikum gesorgt. Mit 27:25 ging der erste Durchgang an die Gäste. 

Die Grizzlys drehen auf.

Im zweiten Satz ergab sich zunächst ein ähnliches Bild wie im erstten Satz. Der Rekordmeister vom Bodensee führte mit 9:4. Die wohl entscheidende Situation spielte sich beim Stand von 8:12 ab. Dejan Vincic bekam wegen wiederholter Meckerei eine rote Karte. Das bedeutete Punkt für Giesen und Ballbesitz. Kurz darauf glich Lorenz Karlitzek zum 14:14 aus. Die Grizzlys waren nun voll im Match. Angetrieben von der vollen Halle legten die Grizzlys beim Stand von 21:21 einen Vier-Punkte-Lauf hin. Der 1:1-Ausgleich war perfekt. 
Der dritte Satz war die klarste Angelegenheit. Hier waren die Gäste vom Beginn an die bessere Mannschaft. Über 4:8 und 11:16 ging dieser Abschnitt mit 25:18 an den VfB. Im vierten Satz war es wieder ein Duell auf Augenhöhe. Es ging hin und her. Die Führung wechselte ständig. Erstmal konnten sich die Grizzlys beim 18:16 absetzen. Vier gute Aufschläge von Michal Superlak und es stand 18:20. Nun wehrte die Gäste die Angriffe der Giesener besser ab. Es blieb spannend. Beim Stand von 22:24 hatte der VfB zwei Matchbälle. Den zweiten konnten die Gäste, denen man den Druck des gewinnen müssen förmlich anmerkte, zum 3:1-Sieg nutzen. Die VfB-Spieler legten sich immer wieder mit dem  Schiedsrichter und dem Publikum an. Jetzt ist die Serie wieder ausgeglichen. Am kommenden Samstag findet das entscheidende Spiel am Bodensee statt. „Wir fahren nicht chancenlos nach Friedrichshafen. Es ist ein Duell auf Augenhöhe. Heute haben wir in den entscheidenden Situationen nicht alles richtig gemacht“, sagte Mittelblocker Noah Baxpöhler. Grizzlys-Manager Sascha Kucera war nicht unzufrieden mit dem Auftritt seines Teams. „Wenn man auf die Satzverläufe blickt, sieht man, wie eng es war. Mit dieser Mannschaft sind wir in der Volleyballspitze angekommen. Wir fahren jetzt nicht mutlos nach Friedrichshafen. Wir können den Halbfinaleinzug schaffen“, sagte der Manager.