Nach dem einen Punkt durch das 2:3 gegen die BR Volleys holen die Helios GRIZZLYS am Sonntag drei Punkte gegen den VCO Berlin. Mit nun 19 Punkten springen die Giesener auf Rang vier in der Tabelle der Volleyball Bundesliga - das ist historisch!

Keine 24 Stunden nach dem fulminanten Spiel (2:3) gegen die BR Volleys stand für die Helios GRIZZLYS Giesen das komplette Kontrastprogramm auf dem Plan, das Tabellenschlusslicht VCO Berlin war zum Abschluss des Berlin-Doppelpacks in der Volksbank-Arena zu Gast. Für Trainer Itamar Stein ging es auch darum, schnellstmöglich das Spiel gegen den BRV abzuhaken:

Es war schwierig gestern, da waren auch viele Emotionen bei. Wir mussten schnell runter kommen nach dem Spiel. Ich habe zu den Jungs gesagt: ‚Wir können jetzt zwei, drei Minuten drüber reden, aber danach vergessen wir das oder reden später darüber, weil das Match gegen VCO enorm wichtig ist.
Itamar Stein über die Schwerigkeit das BRV-Spiel zu vergessen

Anton Menner pflichtete seinem Trainer bei:

Rein theoretisch ist es nur eine Kopfsache. Gestern vergessen und dann auf das heutige konzentrieren. Nach der Nacht musste es einfach weg sein, aber das ist leichter gesagt als getan, schließlich denkt man über das Spiel wie gestern noch lange nach. Aber ich bin heute früh aufgestanden und wusste, da kommt noch ein Spiel und dann rückt man schnell in den Fokus und denkt nicht mehr über das gestrige Spiel nach.
Anton Menner

Itamar Stein schickte zu Beginn Jan Röling, Timon Schippmann, Magloire Mayaula, Stijn van Tilburg und Libero Milorad Kapur auf das Feld. Zudem ersetzten Hauke Wagner und David Seybering Jacob Kern und Pearson Eshenko die zunächst auf der Bank Platz nahmen. Damit machte der Coach von Anfang an klar, geschont wird nicht.
Die Gäste aus Berlin mussten auf ihren etatmäßigen Kapitän Erik Röhrs verzichten. Ansonsten vertraute Trainer Daniel Ilott zunächst auf Tobias Hosch, Filip John, Moritz Eckhardt, Julian Hoyer, Jan Breburda und Jannik Brentel. 
Die Nachwuchstalente hatten den Giesenern nur wenig entgegen zu setzen, lediglich in Satz zwei konnten die Berliner den Satz lange offen gestalten. 
In Durchgang eins konnte Zuspieler Jan Röling phasenweise nach Lust und Laune seine Angreifer in Szene setzen. Schnell lagen die Hausherren mit 10:4 in Front. Immerhin konnten die VCO-Jungs die Ballwechsel im weiteren Spielverlauf etwas ausgeglichener gestalten, Punkte fuhren zumeist dennoch die GRIZZLYS ein. Über 20:12 verwandelte der zwischenzeitlich eingewechselte Jannis Hopt den dritten Satzball zum 24:17. 
Zuspieler Jan Röling gab im Nachgang des Spiels zwar zu, doch eine gewisse Müdigkeit verspürt zu haben, gerade weil er persönlich auch fast die gesamten acht Sätze des Wochenendes durchgespielt hatte:

Mir persönlich fällt es nach Spielen immer ein bisschen schwerer runterzukommen, kleine Konzentrationsfehler sind uns allen unterlaufen, aber unter dem Strich haben wir unser Niveau relativ hochgehalten und haben Berlin nicht ins Spiel kommen lassen.
Jan Röling über die Belastung

Die angesprochenen Konzentrationsfehler schlichen sich dann im 2. Satz ein, plötzlich agierte Berlin kurzzeitig auf Augenhöhe und konnte den Satz eng gestalten. Filip John, aber auch Mittelblocker Fabian Hüther, der später die silberne MVP-Medaille erhielt, war es zu verdanken, dass einige Punkte auf das Konto der Berliner gingen. Bis zum 17:15 konnten sich die GRIZZLYS nicht entscheidend absetzen, dann folgte eine Aufschlagserie von Jan Röling, mit Punkten von Hauke Wagner und Anton Menner zum 20:15. Mayaula brachte den Satz zum 25:19 dann unter Dach und Fach.

Im dritten Durchgang konnten die GRIZZLYS dann wieder schnelle eine Führung erarbeiten. Schnell stand es 8:3, sodass Trainer Stein auch frühzeitig sein Wechselkontingent ausschöpfen konnte und allen Spielern Spielanteile geben konnte. Sowohl Jannis Hopt, Timon Schippmann, Merten Krüger, Pearson Eshenko als auch Jacob Kern fügten sich nahtlos ein und brachten den 3:0-Heimerfolg durch den deutlichen 25:13-Satzgewinn ins Ziel. 
Die goldene MVP-Medaille sicherte sich Kapitän Hauke Wagner, während Zuspieler Jan Röling sich über die vier Punkte und den Sprung auf Platz vier in der Tabelle der Volleyball Bundesliga freute:

Erstmal ist es natürlich sehr gut. Gestern Abend hat es sich noch nicht so gut angefühlt, weil wir genug Chancen hatten den BRV zu schlagen, aber alles in allem haben wir unsere Pflichtaufgabe erfüllt. Das Gefühl ist nicht das Schlechteste.
Jan Röling zufrieden nach dem Wochenende

Nach den vier Punkten aus den zwei Spielen gegen Berlin springen die Helios GRIZZLYS in der Tabelle der Volleyball Bundesliga auf Rang vier, direkt hinter die SWD Powervolleys Düren. Platz vier, der an der Teilnahme der Play-Offs berechtigt und Platz neun, den ersten ‚Nicht-Play-Off-Platz‘ trennen aktuell nur ein Punkt. Die Liga verspricht also jede Menge Spannung für die kommenden Wochen. Itamar Stein will dennoch auch die Momentaufnahme genießen:

Es kommen jetzt wichtige Spiele, aber es ist natürlich schön und wir werden diesen Moment genießen. Aber es ist klar, alles kann sich an einem Spieltag schon wieder ändern. Das ist unfassbar knapp zwischen Platz vier und neun, aber den 4. Platz nach elf Spielen werden wir genießen. Aber das hilft uns in der Zukunft nicht. Jedes Spiel ist wichtig, vor allem gegen die direkten Konkurrenten jetzt.
Itamar Stein über die Tabellenplatzierung