Am vorletzten Spieltag der Regionalliga Nord hat der VfV 06 Hildesheim bei der U23 des FC St. Pauli mit 1:2 verloren. Damit steigt das Team von Trainer Markus Unger in die Oberliga Niedersachsen ab. In Norderstedt traf nur Moritz Göttel für den VfV. Der steht nun vor einem Umbruch. Trainer Markus Unger soll derweil auch in der Oberliga weitermachen.

Schulze an die Latte – Roggow in den Winkel

Am 35. Spieltag ist es dann passiert. Der VfV Borussia 06 Hildesheim ist durch eine 1:2-Niederlage bei der U23 des FC St. Pauli in die Oberliga Niedersachsen abgestiegen. Das letzte Saisonspiel am kommenden Sonntag dient nur zur Verabschiedung etlicher Spieler. Der Abstieg hatte sich angedeutet. Die Hildesheimer haben in der Saison zu viele Punkte nach Führungen liegen gelassen. „Über 20 Punkte kommen da zusammen. Das ist zu viel“, bemängelte Trainer Markus Unger. In Norderstedt war den Hildesheimer zunächst das Spielglück hold. Die Gäste gingen in der 36. Minute mit dem ersten vernünftigen Angriff in Führung. Mohammad Baghdadi flankte und Moritz Göttel erzielte sein 22. Saisontor. Die Führung war glücklich. Die erste halbe Stunde gehörte den Hausherren, die mächtig viel Druck erzeugten, allerdings an VfV-Torwart Antonio Brandt scheiterten. Trainer Markus Unger stellte um und ließ fortan mit einer Fünferkette spielen. Auch, um Rechtsverteidiger Jannis Pläschke, der einige Probleme hatte, zu entlasten. Fast hätten die VfVer, die von gut 70 Fans begleitet wurden, sogar das 0:2 erzielt. Yannik Schulzes Freistoß aus 30 Metern klatschte an die Latte des St. Pauli-Tores. Mit dem Halbzeitpfiff glich St. Pauli aus. Pläschke foulte seinen Gegenspieler und Franz Roggow zirkelte den Freistoß in die Torwartecke. Da war das Spielglück dann dahin.

Bennet Winter befördert den VfV in die Oberliga

In der zweiten Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe. Die besseren Chancen hatten aber insgesamt die Hamburger. Für den VfV war es der eingewechselte Thomas Sonntag, der einen Abpraller nicht an Profitorwart Sebasian Burchert vorbeibringen konnte. In der Schlussphase war es ein Hin und Her. Die Gäste rannten an, St. Pauli konterte. Die Entscheidung sollte dann die 89. Minute bringen. Die Hildesheimer kombinierten sich bis zum Strafraum, dann folgte der Ballverlust durch Silas Steinwedel, Der eingewechselte Bennet Winter traf zum 2:1 gegen den guten Brandt. Nach fast 85 Minuten pfiff der Schiedsrichter ab. Die Hildesheimer sanken zu Boden. Der Abstieg ist Gewissheit. Einige Spieler hatten Tränen in den Augen, andere wurden von ihren Familien getröstet. 

Unger soll bleiben – Der Oberliga-Etat wird spürbar reduziert

Der Blick von Trainer Markus Unger in der Pressekonferenz wirkte leer. Verständlich nach dem Abstieg. Nach kurzer Zeit hatte sich der Coach aber gesammelt. „Es hat heute nicht gereicht. Wir wollten St. Pauli mit in den Abstiegskampf reinziehen. Das ist uns nicht gelungen. Wir sind abgestiegen und jetzt müssen wir uns schütteln, und die Weichen stellen um auf einem anderen Niveau in die Regionalliga zurückzukehren“, sagte Unger. Die Frage nach seiner Zukunft wollte er noch nicht eindeutig beantworten. Ungers bis 2024 datierter Vertrag gilt nur für die Regionalliga. Nach Sportnews-Informationen soll dem Coach aber ein Vertragsangebot für die Oberliga vorliegen. „Es gibt noch einiges zu besprechen“, sagte Unger am Sonntagnachmittag. Was den Kader angeht, wird es einen Umbruch geben. „Wir werden einen Cut machen. Wir haben in den vergangenen Wochen an einem Oberligaplan gearbeitet. Jetzt haben wir Planungsgewissheit. Der Etat wird spürbar angepasst werden müssen“, sagte Balkhoff in Norderstedt. Klingt nach einem ordentlichen Personaltausch im Kader des VfV.