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Continentale Drebert und Schröder
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Wir sind der Meinung: Sicherheit ist etwas Persönliches
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Im Zuge des Besuchs beim Perspektivtraining von VFV Borussia 06 Hildesheim hat Sportnews-Mitarbeiter Felix König sich nach dem Training mit dem VfV-Coach Marcel Hartmann über die Bedeutung des Perspektivtrainings und das kommende Highlightspiel am Ostermontag unterhalten.
Felix König: Heute habt ihr am Mittwochmorgen zusammen mit doch einigen 1. Herren-Spielern, vielen U19-Spielern und auch U17-Spielern das Perspektivtraining absolviert. Wie fandest du das Training und im Allgemeinen die Möglichkeit, dass die Jugendspieler zusammen mit den Herrenspielern trainieren können?
Marcel Hartmann: Als ich angefangen habe, habe ich immer den Vergleich gehabt zu meiner Jugendzeit damals. Wir hatten in jeder Altersstufe zwei Mannschaften. Ich hab damals in der C-Jugend Landesliga gespielt, in der B-Jugend Niedersachsenliga, in der A-Jugend sind wir dann in die Niedersachsenliga aufgestiegen und unsere zweite Mannschaft hat immer im Bezirk gespielt. Dadurch hattest du immer eine sehr gute Durchlässigkeit. Wenn du dann als Spieler aus der A-Jugend gekommen bist, konnte man die Möglichkeit nutzen, sich über die Zweite im Bezirk für die 1. Mannschaft zu empfehlen. So war der Weg am kürzesten. Das versuchen wir uns gerade wieder auf die Fahne zu schreiben und deswegen ist mir die Perspektive der Jugendspieler auch total wichtig.
Felix König: Gibt es da Beispiele aus der aktuellen Mannschaft, bei der die Integration von Jugendspielern in die 1. Mannschaft geklappt hat?
Marcel Hartmann: Ja, wenn man zum Beispiel sieht, was Anton gerade liefert, ist das ganz witzig, dass er mit Rauchi (Niklas Rauch) die Innenverteidigung bildet. Rauchi war vor Anton der letzte Spieler, der es aus der eigenen Jugend in die 1. Mannschaft geschafft hatte. Jetzt spielen die beiden zusammen, sind vom Alter zwar zehn Jahre auseinander, aber das ist eigentlich der Weg, den wir gehen wollen. Das geht natürlich erst ab einem gewissen Niveau, dafür musst du aber eben dafür sorgen, dass die Strukturen unter der ersten Mannschaft an dieses Niveau angepasst sind. Sonst ist es wie ein Hausbau ohne richtiges Fundament. Das ist Fakt. Deswegen muss die Perspektive für die eigenen Jugendspieler wieder ganz klar sein. Es muss das Ziel jedes Jugendspielers sein, dass es in die erste Mannschaft schafft, egal, ob über einen Umweg über die zweite Mannschaft oder ein Jahr, in dem man noch nicht so viel Spielzeit bekommt. Diese Vernetzung zwischen Jugend- und Herrenmannschaft muss aber einfach stattfinden und auch die Trainer müssen noch mehr und besser miteinander kommunizieren und das versuchen wir eben auch durch dieses Perspektivtraining zu schaffen.
Felix König: Um jetzt noch auf das Highlightspiel am kommenden Montag zu sprechen zu kommen, wie sieht die Vorbereitung aus? Ich meine, ihr könnt etwas Historisches schaffen!
Marcel Hartmann: Wir haben am Anfang der Saison ganz klar, wohl auch öffentlich in den diversen Talks formuliert/ausgerufen, dass es das Ziel von uns ist, in dieses Pokalfinale einzuziehen. Jetzt haben wir die Möglichkeit dazu, wir haben drei Runden gut überstanden und wollen sie natürlich auch nutzen. Für mich ist es Montag auch persönlich das erste richtige Highlightspiel wieder, auch für Hildesheim, das erste Spiel wieder, wo es um richtig was geht. Auch mit der Liveübertragung, die dann am Finaltag im Friedrich Ebert Stadion stattfinden kann, das ist schon eine besondere Möglichkeit. Und die Chance ist eben sehr, sehr groß, was Historisches zu schaffen. Deswegen ist es natürlich ein Wahnsinnsspiel, worauf man sich riesig freut und eines dieser Spiele, wo man drauf hingearbeitet hat, als man sich irgendwann mal dafür entschieden hat, mit Fußball spielen anzufangen. Wir haben natürlich den Vorteil, dass wir freihaben und kein Nachholspiel über Ostern haben und uns quasi ab heute voll auf den Gegner vorbereiten können. Das machen wir natürlich, aber, was auch klar ist, ist, dass wir für die Jungs einige extra Motivationsspritzen eingebaut haben. Aber die Jungs sind auch so gerade sehr klar und haben einfach Bock, das Finale zu erreichen.
Felix König: Spürst du im Team auch eine gewisse Anspannung oder überwiegt wirklich die Vorfreude?
Marcel Hartmann: Ich glaube, sie freuen sich richtig und ich glaube, dass eine gewisse Erleichterung da ist, dass die letzten sechs Spiele so positiv gelaufen sind, wie sie gelaufen sind. Man merkt dadurch einfach eine gewisse Leichtigkeit bei den Jungs und eine riesige Vorfreude.
Felix König: Um jetzt auf den kommenden Gegner Lupo Martini sprechen zu kommen, wie schätzt du sie ein? Pokal ist meistens sowieso immer noch mal was anderes als die Liga. Habt ihr Spieler ausgemacht, auf die ihr bei Lupo Martini besonders achten müsst?
Marcel Hartmann: Lupo ist für mich eine sehr starke Mannschaft, ich habe mir gerade die letzten Spiele nochmal explizit angeguckt, da kommt schon was auf uns zu. Sie haben einen klaren Spielstil, eine hohe Qualität der Spieler, eine gewisse Körperlichkeit, sehr hohes Tempo auf den Außenpositionen und da müssen wir schon richtig gierig von der ersten Minute sein, um dagegenzuhalten.
Felix König: Alles klar. Als letzte Frage vielleicht jetzt noch, falls es ins Elfmeterschießen geht, trainiert ihr das extra? Oder lasst ihr das auf euch zukommen? Carlos und Tommy hatten vorhin schon erzählt, dass sie nach dem Training immer aus Spaß ein paar Elfmeter schießen.
Marcel Hartmann: Genau die Jungs schießen selber nach dem Training oft Elfmeter. Ich bin eigentlich ein Freund von guter Vorbereitung, aber Elfmeterschießen ist für mich ein mentales Ding. Das kann man nicht simulieren. Ich könnte zehn meiner Jungs nachts wecken und sagen schieß mal einen Elfmeter und sie würden ihn ohne Probleme verwandeln. Im Pokal Halbfinale einen Elfmeter zu schießen, ist mental eine ganz andere Sache und kannst du in keinem Training trainieren oder geschweige denn die Situation mental nachstellen. Wir glauben aber an unsere Qualität und auch, dass wir zwei überragende Keeper haben, die an diesem Tag über sich hinaus wachsen werden.
Felix König: Sehr gut, dann wünsche ich schon mal viel Erfolg für Ostermontag und bedanke mich ganz herzlich für deine Zeit!
Marcel Hartmann: Danke dir, dass du da warst!