Was war das für ein Volleyball-Spiel? Fast drei Stunden lang lieferten sich die Helios Grizzlys Giesen und Vizemeister VfB Friedrichshafen einen echten Volleyball-Fight. Am Ende setzte sich der Favorit vom Bodensee knapp mit 3:2 durch. Die Grizzlys freuten sich aber zurecht mit den 1500 Fans in der Volksbank-Arena über einen Punktgewinn.

Das war ein Duell auf Augenhöhe. Der Vorjahresachte verlangte dem Vizemeister alles ab. Schon im ersten Satz zeigten die Helios Grizzlys Giesen, dass in dieser Saison mit ihnen zu rechnen ist. Der neue Zuspieler Fedor Ivanov führte sein Team und die Angreifer um Colito, Jori Mantha und Lorenz Karlitzek kamen mit ihren Schlägen immer wieder durch. Die Grizzlys holten einen Zwei-Punkte-Rückstand auf und gewannen den Satz völlig verdient mit 25:21. Der zweite Satz war an Dramatik nicht zu überbieten. Kein Team konnte sich absetzen und es ging in die Verlängerung. Die Grizzlys konnten ihrerseits drei Satzbälle nicht nutzen. In den entscheidenden Phasen war der Gast etwas cleverer und hatte auch das Glück auf seiner Seite. Beim Stand von 24:23 für die Grizzlys entschied der Schiri auf einen Fehler von Ivanov. Eine krasse Fehlentscheidung. „Wenn wir den zweiten Satz gewinnen“, gewinnen wir auch das Spiel“, sagte Manager Sascha Kucera nach dem Spiel. Mit 35:33 holte sich der VfB schließlich Satz zwei. Der dritte Satz drohte ähnlich zu verlaufen. Die Grizzlys verspielten zwischenzeitlich eine Vier-Punkte-Führung und lagen gegen Ende des Satzes kurzzeitig zurück. Das Team hat sich aber im Vergleich zur Vorsaison deutlich stabilisiert. Zweimal glänzte Libero Voitto Köykkä als Zuspieler und Karlitzek verwandelte den Satzball zum 27:25. 

Die 1500 Zuschauer in der Volksbank-Arena waren aus dem Häuschen. Ein Punkt war ihrem Team sicher. Im vierten Durchgang waren es wieder Nuancen die am Ende für den VfB entschieden. Mit 23:25 mussten die Grizzlys den Satz abgeben. Das knappe Ergebnis zeigt aber, wie nah die Giesener an einer Sensation waren. 
Im Tie-Break war dann etwas die Luft raus. Schnell führten die Friedrichshafener mit 2:0. Grizzlys-Coach Itamar Stein nahm eine Auszeit. Ohne Erfolg. Gegen die knallharten Aufschläge von Tim Peter war kein Kraut gewachsen. Der überragende Colito verkürzte zwar auf 1:4. Der VfB zog auf 6:1 davon. Dann verkürzte Karlitzek noch einmal auf 4:6. Über 5:9 ging der fünfte Satz schließlich mit 15:11 an den VfB Friedrichshafen, die sich ausgelassen über den hart erkämpften 3:2-Sieg freuten. Die Grizzlys brauchten nicht traurig sein. Sie haben ein tolles Volleyballspiel abgeliefert und wurden von den Fans nach dem Spiel zurecht frenetisch gefeiert. Zum besten Spieler des Spiels wurde Colito gewählt, der daraufhin mit Gesängen bedacht wurde. „Wir hatten unsere Chancen, die wir hätten nutzen können. Dennoch bin ich zufrieden“, sagte Trainer Stein hinterher.