Nach drei Siegen aus den ersten drei Pflichtspielen kassiert der VfV Borussia 06 Hildesheim gegen den VfB Oldenburg die zweite Niederlage in Folge. Cheftrainer Unger hat gesehen, was den Hildesheimern zu den Plätzen 1-5 noch fehlt, Schulze glaubt zu viel Respekt vorm Gegner gehabt zu haben.

Die Anfangseuphorie dürfte beim VfV Borussia 06 Hildesheim nun erst mal verflogen sein. Nach der 1:4-Pleite in Delmenhorst kassierten die Borussen auch am gestrigen Sonntag eine 0:2-Niederlage gegen den VfB Oldenburg. „Wir haben heute gesehen, woran wir arbeiten müssen, um in der Liga oben oder unter den ersten fünf anzukommen zu wollen, was Oldenburg uns voraus war“, bilanzierte der Hildesheimer Trainer Markus Unger nach dem Spiel.
Dabei hätte das Spiel gut und gerne auch anders laufen können, hätte Hady El Saleh eine Riesenchance nach wenigen Augenblicken genutzt. „Dann steht es hier nach drei Minuten 1:0 und das Spiel ändert sich“, so Unger zur vergebenen Chance.

Unger ändert das System und bringt zwei Neue

Im Vergleich zur Niederlage in Delmenhorst stellte der VfV-Cheftrainer erstmals das System um. Die Hildesheimer liefen in einem 4-3-3 auf, dass man so aus der Vergangenheit auch von Ex-Coach Benjamin Duda kannte. Zudem rückten Maik Erdmann und Muhammad Baghdadi für Jane Zlatkov (verletzt) und Alexander Shehada in die Startelf. Kurzfristig ausgefallen war Jannis Pläschke.
Vor Torhüter Brandt bildeten Erdmann, Niklas Rauch, Emre Aytun und Baghdadi die Viererkette. Im Mittelfeld zogen Kapitän Dominik Franke, Yannik Schulze und Fatih Ufuk die Fäden. Vorne stürmten El Saleh, Thomas Sonntag und Marco Drawz.

So begannen die Hildesheimer und hätten nach drei Minuten jubeln müssen. Marco Drawz hatte für El Saleh quer gelegt, aus dem Nahbereich scheiterte dieser jedoch. „Der Ball muss rein“, so Unger.
Besser machten es die Gäste, die mit der ersten wirklichen Chance in Führung gingen. Nach einer Standardsituation bekamen die Hildesheimer den Ball nicht vernünftig geklärt, ein zweiter Versuch landete erneut im Strafraum und nach Kopfballablage von Marcel Appiah hatte Affamefuna-Michael Ifeadigo keine Mühe einzuschieben.
Die 1.050 Zuschauer im Friedrich-Ebert-Stadion sahen dann ein umkämpftes Spiel, mit leichten Vorteilen für den VfB aus Oldenburg. Im Hildesheimer Offensivspiel blieb vieles Stückwerk. Insbesondere Stürmer Thomas Sonntag war in der großgewachsenen Oldenburger Innenverteidigung nahezu komplett abgemeldet. Antonio Brandt, klärte im Eins-gegen-eins und Niklas Rauch, grätschte in höchster Not, verhinderten zudem einen zwei Tore Rückstand. Beinahe hätte es vor der Pause auf beiden Seiten noch klingeln können. Maik Erdmann traf zunächst nur den Pfosten, dann parierte Brandt einen Foulelfmeter, den er selbst verursacht hatte. So blieb es beim 0:1 zur Pause. „In der 1. Halbzeit hatten wir zu viel Respekt. Dann ist Oldenburg eine Spitzenmannschaft, die aus wenig viel macht“, fasste Mittelfeldspieler Schulze im Anschluss zusammen.

Nach der Pause brauchte das Spiel etwas um wieder in Gang zu kommen. Unger wechselte früh, brachte mit Abdulmalik Abdul (für El Saleh) und Silas Steinwedel (für Kapitän Franke) frische Kräfte. Im weiteren Verlauf stellte er zudem wieder auf Dreierkette um: Ufuk rückte in die Defensie, Baghdadi übernahm im Mittelfeldzentrum mit Steinwedel und Schulze, Erdmann und der Eingewechselte Shehada kamen über die Flügel und Sonntag und Abdul stürmten. Wirklich klare Chancen für die Hildesheimer blieben Mangelware. Einzig Aytun und Rauch jeweils nach Standardsituationen scheiterten mit ihren Kopfbällen knapp. „Wir haben zwar alles reingeworfen, aber der letzte Zug vorm Tor hat heute ein bisschen gefehlt“, stellte Schulze selbstkritisch fest.
Stattdessen verpasste es der VfB die Partie frühzeitig zu entscheiden. Maik Lukowicz und Ayodele Max Adetula verzogen, gegen Rafael Brand parierte Antonio Brandt stark. Es dauerte bis in die Nachspielzeit, bis der Eingewechselte Ex-Hildesheimer Gazi Siala nach einem Konter auf 0:2 erhöhte. „Wir werden aus dem Spiel heute lernen und hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen, um dann nächste Woche wieder erfolgreich zu sein“, fasste Unger abschließend zusammen.