Zwei Siege aus den letzten zwei Pflichtspielen stehen für den VfV Borussia 06 Hildesheim zu Buche. Nun geht es am Samstag zur Zweitvertretung von Werder Bremen. Das ist für einen, ein ganz besonderes Spiel. 

„Klar, ein super besonderes Spiel für mich“, kann Mittelfeldspieler Silas Steinwedel vor dem Duell seines VfV Borussia 06 Hildesheim am kommenden Samstag gegen den SV Werder Bremen II nicht verbergen. „Da freut man sich vielleicht doch schon ein bisschen mehr darauf, als auf andere Spiele in dieser Saison.“ 
Zum Verständnis: Steinwedel wechselte im Sommer nach fünf Jahren bei Werder aus der U19 zur Borussia und wagt hier nun den Einstieg in den Herrenbereich. Gegen den alten Verein besteht oftmals die Gefahr, dass Spieler etwas Besonderes machen wollen. Bei Steinwedel scheint dies allerdings nicht der Fall zu sein. „Etwas besonderes habe ich mir nicht vorgenommen. Wir als Team und ich als Spieler müssen einfach die Leistung aus den letzten Spielen mitnehmen, um eben dieses Spiel auch so erfolgreich wie möglich zu gestalten“, so Steinwedel. 
Am Samstag um 14 Uhr wird die Partie auf Platz 11, unweit des Bremer Zweitligastadions angepfiffen. Vergangene Saison waren die Borussen in Bremen ohne Chance, bei der 0:2-Niederlage noch gut bedient. Am Samstag soll es anders laufen, allerdings hat VfV 06-Trainer Markus Unger weiterhin Personalprobleme. Zwar kehrt der zuletzt suspendierte Abdulmalik Abdul aller Voraussicht nach in den Kader zurück, dafür plagen Yannik Schulze Leistenprobleme. Doch der Mittelfeldspieler sagte nach dem Training am Mittwoch: „Für Samstag wird es schon reichen.“ 
Weiterhin nicht fit sind Emre Aytun, Jannis Pläschke, Moritz Göttel und Jane Zlatkov. Doch dass die anderen auch gut kicken können, haben sie zuletzt bei den zwei Siegen über Eintracht Braunschweig und den HSC bewiesen. Für Steinwedel scheint sich der Wechsel nach Hildesheim übrigens gelohnt zu haben. Sechs Einsätze, 342 Spielminuten und ein Tor stehen in der Regionalliga zu Buche, dazu kommen 158 Minuten, sowie ein Tor im Niedersachsenpokal. Steinwedel selbst ist zufrieden: „Bisher wurden meine Erwartungen erfüllt. Alles was ich mir vorgenommen habe ist eingetroffen.“ Zufrieden gibt sich der 19-Jährige damit aber noch nicht. „Ich arbeite dafür und hoffe, dass es so weiter geht und das ich der Mannschaft weiterhin auf dem Platz helfen kann“, so der Youngster. 
Steinwedel scheint überaus reflektiert für einen 19-Jährigen. Den großen ‚Umbruch‘ merkt man ihm kaum an. Aus Bremen ist er nach Hannover zu seinem Vater gezogen. „Ich hab mich sehr gut eingelebt“, so der Mittelfeldspieler. Neben dem Umzug und der neuen Mannschaft kam noch ein weitere Aufgabe hinzu. Die Umstellung von Jugend- auf Herrenfußball. Die größten Unterschiede? „Die größten Umstellungen waren auf jeden Fall die Zweikämpfhärte und auch ein bisschen die Art Fußball zu spielen.“ Was er damit genau meint: „In meiner Jugend wurde uns beigebracht immer flach hintenraus zu spielen, um einen kontrollierten Spielaufbau zu haben. Im Herrenfußball muss man sich nicht scheuen auch mal einen kontrollierten langen Ball zu spielen“, so Steinwedel. 
Damit dürften die Hildesheimer auch beim Bremer Nachwuchs rechnen. Aber sie haben ja einen Werder-Experten an Bord, der sicher gerne mit drei Punkten gegen den ‚Ex-Verein‘ abschneiden würde.