Nach langer Pause darf der VfV Borussia 06 Hildesheim demnächst wieder ein Pflichtspiel bestreiten und das ist gleich ein ganz wichtiges: Im Landespokalhalbfinale geht es gegen den SV Drochtersen/Assel. Wer und was da auf den VfV 06 im Pokal zukommt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Der SV Drochtersen/Assel ist 1977 als Zusammenschluss der beiden Vereine TVG Drochtersen und VTV Assel gegründet worden. Nachdem der Verein lange Zeit zwischen Bezirks- und Landesliga schwankte, begann unter Präsident und Mäzen Rigo Gooßen Anfang der 2000er der sportliche Aufstieg. Mit der finanziellen Unterstützung des hauptberuflichen Steuerberaters ging es bis in die Regionalliga, wo sich D/A seit mittlerweile sechs Jahren hält.

1. Pokalmannschaft

Drochtersen/Assel, die in der Parallel-Regionalligastaffel (Nord) vom VfV spielen, sind eine echte Pokalmannschaft. In den letzten vier Jahren konnte D/A den Landespokal dreimal gewinnen und sich darüber hinaus über die Teilnahme am DFB-Pokal freuen. Da war zwar erwartungsgemäß immer in der 1.Runde Schluss. Trotzdem sind Heimspiele gegen Bundesligamannschaften wie Bayern München oder Schalke Erlebnisse, von denen die Borussia sicherlich auch gerne erzählen würde. Nach drei Pokalsiegen in Folge war in der letzten Saison schon im Viertelfinale für D/A Endstation. Auf dem Weg in das diesjährige Halbfinale des Landespokals wurde zuletzt der TSV Havelse im Elfmeterschießen ausgeschaltet.

2. Der Trainer

Noch zu Beginn der abgebrochenen Saison 2020/2021 war Lars Uder Trainer vom Halbfinalgegner der Hildesheimer. Nach einem Saisonstart unter den Erwartungen übernahm für ihn der bis dato Trainer der zweiten Mannschaft, Lars Jagemann. Unter seiner Leitung kam Drochtersen/Assel zurück in der Erfolgsspur. Aus den seitdem absolvierten sechs Spielen, holte die Mannschaft fünf Siege und eine Niederlage.

3. Hildesheimer Einfluss

Mit Hassan El-Saleh hat Drochtersen/Assel einen gebürtigen Hildesheimer in seinen Reihen. Der 24-jährige Außenbahnspieler begann das Fußballspielen bei der JSG Düngen/Heinde, ehe er in die Jugendakademie des Bundesligisten VfL Wolfsburg wechselte und im Sommer 2018 nach Drochtersen kam. Für ihn wird es aber nicht nur deshalb ein besondere Rückkehr nach Hildesheim. Denn dort wird er zudem seinem Bruder Hady auf dem Platz gegenüber stehen. Da Hady ebenfalls zumeist über die Außenbahn kommt und Hassan vermehrt auch auf der Außenverteidigerposition spielt, wird es zu zahlreichen, direkten Bruderduellen kommen.

4. Torgefährliche(r) Innenverteidiger

Neben den offensivstarken Außenverteidigern wie El-Saleh, Elfers oder Zeugner weiß D/A einen sehr torgefährlichen Innenverteidiger in seinen Reihen. Nico von der Reith hat seine Torgefahr schon oft bewiesen, auch in der abgebrochenen Saison 2020/2021 kam er in sechs Spielen auf drei Treffer. Die sieben Treffer in 18 Spielen aus der vorherigen Saison zeigen, dass seine Torerfolge 20/21 kein Zufall waren. Doch auch von der Reiths Mitspieler in der Innen- und Außenverteidigung sorgen durch Tore immer wieder für Aufsehen.

5. Offensive

Die meisten Treffer bei Drochtersen/Assel markierte 2019/2020, vor dem Zweitplatzierten Nico von der Reith, der erfahrene Mittelstürmer Alexander Neumann. Der bei Werder Bremen ausgebildete Neumann kam im Sommer 2014 nach Drochtersen und hat dort seitdem in jeder Saison die mit Abstand meisten Treffer für sein Team erzielt. Zugearbeitet wird ihm in dieser Saison, neben den bereits erwähnten Außenverteidigern, von den Flügelspielern Martin Sattler und Efkan Erdogan. Beide sind aber auch selber torgefährlich, ebenso wie Jannes Wulfes. Im von Trainer Jagemann favorisierten 4-1-4-1-System agiert Wulfes als offensiver Mittelfeldspieler oder hängende Spitze. Wenn D/A ein 4-4-2 mit zwei Stürmern spielt, wie im letzten Testspiel gegen Oberneuland, ist er der Sturmpartner von Neumann.