Es hat zwar gedauert, aber dafür ist die Entscheidung am Ende eine Gute. Der Niedersächsische Fußball Verband hat die Fußball-Saison 2019/20 abgebrochen und nach besten Möglichkeiten gewertet. Ein Kommentar von Sportnews Hildesheim. 

„Was lange währt, wird endlich gut“ – heißt es in einer deutschen Phrase. Diese lässt sich aktuell etwas auf den NFV abwandeln. Man könnte sagen: „Was lange dauert, wird endlich gut“, wenn man an die Entscheidungsfindung zur Fußball-Saison 2019/20 denkt. Knapp dreieinhalb Monate nach Beginn der Unterbrechung durch die Corona-Pause hat der NFV am vergangenen Samstag die Spielzeit ad acta gelegt. Zunächst wollte man die Saison im September fortsetzen, nach deutlichem Veto der Vereine und einigen weiteren Sitzungen wurde letztlich der Saisonabbruch, mit Wertung durch Quotientenregelung sowie Aufsteigern, aber keinen Absteigern durch gewunken. 
Es ist deshalb eine gute Lösung, weil Teams die auf den ersten Tabellenplätzen stehen nicht um den Lohn ihrer Arbeit gebracht werden. Sicherlich hätten diverse Teams noch in den Aufstiegskampf eingreifen können, aber eine Tabelle lügt nach etwas mehr als der Hälfte der Spiele (in den meisten Ligen) nicht mehr. Auch die Teams im Abstiegskampf müssen nicht auf eine faire Chance den Klassenerhalt-Kampf anzunehmen verzichten, sie verbleiben in ihren Ligen. 

Kreis Hildesheim beweist Fingerspitzen-Gefühl

Ein besonderes Lob verdient sich der NFV Kreis Hildesheim, bewiesen die Verantwortlichen um Detlef Winter und Isabell Hartmann besonderes Fingerspitzen-Gefühl und ließen aus den 1. Kreisklassen nicht nur die Tabellenführer SG Dinklar / Bettmar und TSV Deinsen aufsteigen, sondern auch den FSV Algermissen und den TSV Föhrste aufsteigen. In der Staffel A standen die SG und der FSV punktgleich an der Spitze, lediglich das bessere Torverhältnis spricht für die Dinklarer. Der Punktequotient beträgt bei beiden Mannschaften 2,39 – aufgerundet! Rundet man nicht auf, sind beide Mannschaften bis auf die 7. Nachkommastelle identisch. Man wird es wahrscheinlich nie allen Recht machen können, aber es ist die wohl fairste Lösung für alle Beteiligten. 

In Borsum ist man über den Härtefall enttäuscht

Nicht ganz einverstanden mit der Sonderregelung im „Härtefall 1. Kreisklasse“ ist Kreisligist VfL Borsum. Dieser bleibt aufgrund von Platz drei in der Kreisliga. Ahrbergen (2,53) und Drispenstedt (2,17) weisen einen bessseren Quotienen auf als die Borsumer (2,00). Die Crux, der VfL hat erst 14 Partien absolviert, fünf weniger als Ahrbergen, vier weniger als Drispenstedt. Ohne Corona-Pause hätte man bei erfolgreicher Gestaltung aller vier bzw. fünf Nachholspielen auf einem Aufstiegsplatz gestanden. Dennoch ist dabei auch viel Spekulation. Die Entscheidung in der 1. Kreisklasse ist wesentlich knapper als in der Kreisliga, deshalb ist die Entscheidung des NFV aus unserer Sicht äußerst vertretbar und richtig. 

Fazit: Gut!

Schlussendlich bleibt zu sagen: Niemand hat mit solchen Auswirkungen der Corona-Pandemie gerechnet und es gibt sicher auch nicht den perfekten Plan dafür. Durchaus hätte einiges besser laufen können und anders kommuniziert werden. Das Virus hat uns in allen Lebenslagen getroffen, niemand hatte Erfahrungswerte aus der Vergangenheit und konnte entsprechend sich an einem roten Faden entlang hangeln. Aber unter dem Strich gibt es deutlich mehr Gewinner als Verlierer in der Thematik.