Am Samstagabend stand für die Helios GRIZZLYS Giesen das erste Playoff-Spiel in Bitterfeld an. Schlussendlich ging das Team von Itamar Stein als souveräner Sieger vom Feld.

Souveräne Leistung im ersten Satz

Zum Start schickte GRIZZLYS-Coach Itamar Stein mit Ahyi, Baxpöhler, Günthör, Mantha, Goldrin, Ivanov und Breilin seine eingespielteste Mannschaft auf das Feld. Da die Volksbankarena nicht zur Verfügung stand, mussten die GRIZZLYS im ersten Viertelfinal-Spiel, trotz der besseren Platzierung in der Hauptrunde, in Bitterfeld antreten.

In der kleinen Halle kamen die Giesener gut in die Begegnung. Nach zwei Fehlaufschlägen der Gastgeber und zwei Assen von Mitch Ahyi führten die GRIZZLYS schnell mit 2:4. Auch Jori Mantha zeigte sich im Service direkt stark und legte ein Ass zum 3:6 nach. Der VC Bitterfeld-Wolfen hingegen war von der Linie zu Beginn schwach und machte es Giesen so leicht. Ein Baxpöhler-Block bedeutete dann das 4:8, ehe Jakob Günthör das bereits vierte Ass nachlegte und BiWo-Trainer Lukas Thielemann zu einer Auszeit zwang. Als Ahyi kurz darauf einen Schlag wuchtig über das Netz schlug, nahmen die Schiedsrichter eine Challenge, weil sie beide nicht genau erkennen konnten, ob der Ball nun im Feld oder im Aus gelandet war. Der Punkt zum 6:11 blieb bei den GRIZZLYS.
Die Gastgeber gaben sich aber nicht auf und kamen nach und nach wieder etwas heran (11:14). Ein Ass vom besten BiWo-Spieler Logan House auf der Diagonalposition führte sogar zum 13:15. Doch mehr ließ das Team von Stein nicht zu und zwang Thielemann beim 14:18 zur nächsten Auszeit. Bis zum Satzende brannte nichts mehr an. Mit 18:25 wurde der erste Satz bei nur wenigen eigenen Fehlern recht souverän gewonnen. Vor allem im Aufschlag waren die Gäste deutlich überlegen.

GRIZZLYS zeigen BiWo die Grenzen auf

Den ersten Punkt des zweiten Satzes holte Itamar Stein per Challenge. Bei einem Angriffsschlag seines Teams sah er eine Blockberührung, von der der Ball in das Aus sprang. Nach Sichtung der Videos durch die Schiedsrichter ging der Punkt zum 0:1 tatsächlich nach Giesen. Weiter blieben die GRIZZLYS im Aufschlag stark und machten den Hausherren das Leben so extrem schwer. Hinzu gesellten sich immer wieder auch starke Blockpunkte wie beim 2:5 durch Baxphöhler. BiWo kam durch gute Aktionen allerdings schnell auf 5:6 heran und ließ sich nicht abschütteln. Logan House kam nun besser in die Partie und konnte einige Akzente setzen. Ein Angriff von Mantha landete im Aus und es stand das erste Mal im Satz Unentschieden (7:7). Die GRIZZLYS konnten aber problemlos wieder einen Gang hochschalten und Thielemann nahm beim 7:10 seine erste Auszeit im Satz. Es folgte das zweite Ass von Mantha in Folge – der Kanadier macht ein starkes Spiel. Ihm schlossen sich Ahyi mit einem krachenden Angriff und Günthör mit einem Ass an – 8:13 und nächste Auszeit BiWo.
Nun gelang den Giesenern alles. Baxpöhler war bei einem Ballwechsel plötzlich im Zuspiel aktiv und erledigte das, als würde er nie etwas anderes machen. Ivanov fütterte die Angreifer wie gewohnt mit punktgenauen Zuspielen. Den besten Ballwechsel sahen die Zuschauer beim Punkt zum 9:19, als der Ball unzählige Male die Seiten wechselte. Nach einer nicht enden wollenden Aufschlagserie Ivanovs stand es 10:20 – der finnische Zuspieler war beim Stand von 9:13 an die Linie gegangen. Stein konnte nun wechseln und brachte J.T. Hatch und Maciej Borris ins Spiel. Der Satz wurde problemlos mit 14:25 gewonnen. Alle GRIZZLYS zeigten in diesem Satz eine bärenstarke Leistung.

Auf kurze Schwächephase folgt Machtdemonstration

Der dritte Satz startete mit einigen Fehlern auf beiden Seiten und unübersichtlichen Ballwechseln. Daraus konnten die Hausherren Kapital schlagen und gingen mit 7:5 in Führung. Nun sah sich auch Stein erstmals zu einer Auszeit gezwungen. Diese zeigte Wirkung, seine Mannschaft glich wenig später zum 8:8 aus. Es war die erste wirkliche Schwächephase der Giesener im Spiel. Als Ahyi das 8:9 erzielte, war diese allerdings auch schnell wieder überwunden. Spätestens zwei Asse von Ivanov drehten das Spiel endgültig (10:12). Goldrin, der wie viele andere GRIZZLYS sehr gut spielte, erzielte das 11:14 mit einem sehenswerten Angriff und es gab die nächste Auszeit von BiWo. Ein Blockpunkt von Baxpöhler und ein weiterer von Mantha waren der Grund für eine weitere Auszeit in kürzester Zeit (11:16).
Erneut durften auch Hatch und Borris zum Ende des Satzes Spielzeit sammeln. Die GRIZZLYS konnten nun immer wieder Highlights setzen, wie Ahyi beim Einzelblock zum 13:20. Baxpöhler war in dieser Phase in einer langen Aufschlagsserie, was ihm so oft wohl auch noch nicht gelungen sein dürfte. Der Mittelblocker ist nicht zwingend für seine gefährlichen Aufschläge bekannt, aber die Annahme von BiWo wackelte zu sehr.

Am Ende wurde der Satz nach der kleinen Schwächephase zu Beginn zu einer echten Machtdemonstration der Giesener und mit 15:25 gewonnen. Einen einzelnen Spieler aus dieser starken GRIZZLYS-Mannschaft herauszuheben, schien nahezu unfair. Einzig Niklas Breilin hatte für den Titel des MVP schlichtweg zu wenig zu tun. Ivanov, Ahyi, Goldrin, Mantha, Baxpöhler und Günthör agierten allesamt extrem stark. Die Wahl des besten Spielers fiel jedoch auf Michiel Ahyi, der sowohl im Angriff als auch im Block seine ganze Klasse zeigte (60% Angriffsquote/ 3 Blocks). Im Anschluss an das Spiel ließen sich die Giesener noch von den zahlreich mitgereisten Fans feiern. Und das zurecht.

Das zweite Spiel im Playoff-Viertelfinale findet am 22.03. um 19:30 Uhr in der Volksbankarena statt. Ein mögliches drittes Entscheidungsspiel wäre direkt am Folgetag.