Wir waren am vergangenen Wochenende auf zahlreichen Fußballplätzen und konnten so die ein oder andere Geschichte, die nur der Fußball schreibt?, auffassen.

Das war ein heißes Wochenende. Über 30 Grad zeigte das Thermometer an. Eigentlich ein Luxusproblem für die Fußballer, die wenigstens an der (frischen) Luft waren. Die Handballmannschaften mussten dagegen in stickigen Hallen performen.

Sarstedter sonnten sich (ungewollt?) bei der Ersatzkabine
In der 2. Kreisklasse trat der 1. FC Sarstedt II auf den TuS Lühnde II. Bei den Sarstedtern sah man auf dem Platz zunächst nur neun Spieler mit einem Trikot übergestreift. Zwei Spieler hatten noch das Trikot in der Hand. Sicherlich war es im Trikot zu warm. Als der Schiedsrichter dann das Feld betrat, streiften sich die beiden Spieler dann das Trikot über. Anders jedoch die drei Ersatzspieler vom 1. FC Sarstedt, die das Spielfeld zunächst oberkörperfrei verfolgten.

Hoffentlich waren die drei Spieler eingecremt. Die Sonne brutzelte. Foto: Anton Gebhard

Schiedsrichter lässt sich Zeit und widmet sich dem Notizblock
Vor dem Spiel in der 2. Kreisklasse eröffneten die Frauen des 1. FC Sarstedt den Tag auf heimischen Geläuf. Nach dem Halbzeitpfiff und dem Gang in die Kabinen gab es zwischen dem Schiedsrichter und dem Sarstedt-Coach Stephan Pietsch eine angeregte Diskussion, die mit einer Roten Karten für Pietsch endete. Nach der 15-minütigen Halbzeitpause wollte der Schiedsrichter gerade das Spiel wieder anpfeifen, als ihm auffiel, dass er sein Notizblock in seiner Schiedsrichterkabine vergessen hatte. Über einen kleinen Umweg, der Schlüssel wurde beim Grillmeister Adnan hinterlegt, ging es in die Kabine und anschließend wieder auf den Platz. Warum der Notizblock so wichtig war, sahen die Zuschauer und Spielerinnen im zweiten Durchgang. Das Spiel wurde nicht nur von den Temperaturen hitziger. Einige Diskussionen mit dem Trainerteam und den Spielerinnen entstanden. Bei jeder Situation zückte der Schiedsrichter sein Block und schrieb sich dazu etwas auf. Auch nach einem Zuschauerkommentar wurde der Block gezückt und die Spielerinnen mussten Minuten warten, bis man sich endlich wieder auf das Fußball spielen konzentrieren konnte. Ein Blick in den Notizblock wurde Sportnews Hildesheim nach dem Spiel leider verwehrt. Doch da müsste am Ende eine ganze Menge drin gestanden haben.

Joker Löbke und Heipke werden zu Helden
Eigentlich wollte Sorsum-Trainer Enes Ujkanovic beim Stand von 0:0 im Topspiel bei VfV Borussia 06 Hildesheim II nur das Remis über die Zeit bringen und wechselte Verteidiger Philip Löbke in der 89. Minute ein. Doch vier Minuten später wurde Löbke zum Helden, nachdem er aus abseits verdächtigter Position den Siegtreffer erzielte!

Ähnlich ging es Marcel Heipke vom TSV Gronau. Der Altherrenspieler musste im Derby gegen den SV Betheln-Eddinghausen kurzfristig aushelfen, da drei Spieler in einem Zug nicht vom Fleck kamen. „Ich hatte richtig Spaß am vormittag und musste zu sehen, eine Mannschaft vollzukriegen“, sagte TSV-Trainer Renee Wendland. So brachte er beim Stand von 1:1 seinen Altherrenspieler Heipke, der in der 81. Minute das erlösende Siegtor schoss. Da hatten die Trainer Ujkanovic und Wendland das richtige Näschen. Solche Geschichten schreibt dann irgendwie doch nur der Fußball.

Erfolgreicher Landesliga-Samstag für die Hildesheimer
Heimspiele für Sarstedt und Bavenstedt am vergangenen Samstag. Sarstedt eröffnete um 13:00 Uhr und Bavenstedt machte um 15:00 Uhr weiter. Das sollte doch für den ein oder anderen Zuschauer verlockend sein. Leider verpassten einige Zuschauer ein tolles Sarstedter-Spiel, obwohl die Gäste mit einem Traumtor in Führung gingen. Doch es folgte die Jürgens-Show mit drei Treffern. Von dort ging es dann zum Sportplatz nach Bavenstedt, bei dem Hobbyfotograf Anton Gebhard beim Vorzeigen des Presseausweises mit den Worten „schon wieder ein Pressefritze“ begrüßt wurde. War wohl nett gemeint. Naja.
Seine Anwesenheit brachte aber Glück. Auch Bavenstedt konnte aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang einen 3:1-Heimerfolg feiern. Das wichtige 1:0 von Berkan Ibrahim Cakir fiel genau vor seinen Augen und auch der Jubel war mit einigen Fotos im Kasten. Besser konnte es nicht laufen, ehe es zu einer witzigen Situation zwischen dem Betreuer-Duo Marcus Böker und Jan-Niklas Celnik kam. Celnik, der während des Spiels als Betreuer mit auf der Bank sitzt, kommunizierte mit Böker, der während des Spiels für die Musik und die Durchsagen zuständig ist und somit im Kabinenbereich steht, über Walki Talkis. Beim Doppelwechsel in der 86. Minute sagte Celnik Böker die Wechsel über das Walki Talki durch, sodass Böker über das Mikrofon die Auswechselungen bekannt geben konnte. Doch schon bei der Kommunikation zwischen Celnik und Böker war das Mikrofon scharf geschaltet, sodass die Zuschauer die Informationen von Celnik schon hörten. Ein lustiger Moment, der für den ein oder anderen Lacher sorgte.

Tor von Sarstedt bleibt vernagelt

Sarstedt-Torwart Yilmaz Erdinc entfachte in seinem Fünf-Meter-Raum einige Staubwolken zu Beginn des Spiels. Ob das die Gegner aus Lühnde irritierte? Vermutlich nicht! Dennoch blieb das Tor von Erdinc vernagelt.