Vor dem Spiel war die Favoritenrolle für die Gäste des VFL Wolfsburg II klar reserviert. Somit hatte der Aufsteiger aus Hildesheim nichts zu verlieren. Aber kommen wir zum Spielverlauf. 

Klasse Anfangsphase wurde nicht belohnt.

Die ersten Minuten der Partie gehörten voll und ganz dem VfV Borussia 06 Hildesheim, welcher immer ein Schritt schneller am Ball war als die Gäste vom VFL. Prägend für diese Zeit war eine direkte Ecke, welche auf der Querlatte des Wolfsburger Tor landete, dann aber geklärt werden konnte. Wie aus dem heiteren Himmel dann allerdings der erste Angriff über die rechte Seite der Wölfe aus dem, zu diesem Zeitpunkt mehr als unverdient, das 1:0 für die Gäste fiel. Die 450 Anhänger des VfV peitschten ihr Team allerdings weiter nach vorne und dieser kam auch weiterhin zu Chancen. In der 13. Spielminute war es eine Ecke von Yannik Schulze die zwei Meter vor dem Tor von Thomas Sonntag per Kopf an die Latte buxiert wurde. Ein sehr attraktives Regionalliga Spiel war zu diesem Zeitpunkt bei traumhaften Fussballwetter im Friedrich-Ebert-Stadion zu sehen. In der Folge flachte die anfängliche Pressingphase der Gastgeber vom VfV Hildesheim etwas ab und die Wölfe bekamen etwas mehr vom Spiel. Allerdings ist hier klar und deutlich zu betonen, dass zu keinem Zeitpunkt ein Klassenunterschied von Aufsteiger und Favorit zu verspüren war. 

Rund 15 Minuten nach der ersten Großchanche der Domstadtelf konnte sich Tim Heike, nach starker Vorarbeiten von der Nummer 10, Jane Zlatkov, vor dem Kasten der Wölfe behaupten und abschließen. Sein Ball landete allerdings deutlich neben dem Tor und konnte dann durch die Abwehrreihe des VFL Wolfsburg vereitelt werden. Zehn Minuten vor der Pause legten die Hildesheimer wieder einen Gang zu und drängten die Gäste mehr und mehr in die eigene Hälfte, allerdings auch ohne etwas zählbares dabei heraus zu holen. Trotzdem muss man es einfach nochmals deutlich sagen. Diese Mannschaft kann Regionalliga. Wahnsinn! Kurz vor der Halbzeit setzte sich Benni Plaschke stark gegen zwei Mann durch und schiebt den Ball durch die Hosenträger des Torwarts in die Maschen des Wolfburger Tores. Doch der Linienrichter entscheidet auf Abseits. Irre und zugleich sehr auffällig, da dieser von sechs Angriffen der Domstaftelf fünf für Abseits erklärte. Und damit das nicht schon genug war folgte direkt im Gegenzug das 2:0 für die Gäste aus Wolfsburg, durch einen Kopfball aus der zweiten Reihe. Auch hier, so wie auch beim ersten Gegentor, war Domstadtkeeper Sven Kiontke ohne Chance. Halbzeitstand nach 47. Minuten 0:2 für die Gäste aus Wolfsburg.

Unverändert ging es weiter in eine Richtung.

Unverändert kamen die Mannschaft um Trainer Benjamin Duda aus der Kabine und legte wieder direkt gut los. Die Wolfsburger stellten sich in dieser Phase des Spiels in den Abwehrreihen immer besser auf, und das mussten sie auch, denn die Domstadtelf war am Anschlusstreffer dran. Vor den Augen des U19 Nationaltrainers Guido Streichsbier entstand immer mehr eine Partie in eine Richtung. Die Domstadtelf hätte einen Punkt mehr als verdient. Die Einstellung stimmte in allen Belangen. Einzig und allein das Quäntchen Glück blieb bis zu diesem Zeitpunkt, der 65. Spielminute, aus. Nur wenige Minuten später steckte die Domstadtelf den Ball gut in die Tiefe durch, landete bei Tim Heike, doch dieser scheiterte am Schlussmann der Wölfe. Nach dieser Aktion wechselte Duda Tim Heike aus und brachte Stephane Dieupeu. Auch Rezzan Bilmez kam als Doppelwechsel für Fatih Ufuk. Dritter Angriff der Wölfe, drei mal wurde es gefährlich, der in einem Elfmeter in der 76. Spielminute endete. Doch Domstadt Keeper Kiontke hielt den Ball stark. Darauf hin wechselte Duda erneut. Brachte Paul Kirchner für Benedict „Benni“ Plaschke. Weiterhin spielte der VfV einen klasse Fußball und hat dabei die Fans voll und ganz hinter sich, doch der Ball wollte bis zu diesem Zeitpunkt einfach nicht ins Tor der Gäste. Wie der Fußballgott es an diesem Tag will fiel dann das 3:0 für die Gäste aus Wolfsburg. Ein durchgesteckter Ball konnte nicht zwingend genug abgewehrt werden, sodass Kiontke keine Chance blieb. In der 88. Minute kam dann noch einmal Leon Heesmann für Jane Zlatkov. Endstand nach 94. gespielten Minuten, 3:0 für die Wölfe aus Wolfsburg.

Unterm Strich kann der komplette VfV Borussia 06 Hildesheim, mehr als stolz auf sich sein. Vom gespielten Fußball, bis hin zum Hygienekonzept war dies einfach ein gelungener Tag für die Domstadtelf. Ein wenig mehr Glück und das Ergebnis hätte anders ausgesehen, denn am Spielvermögen der Duda-Elf hat es nicht gelegen. Ganz im Gegenteil.