Jürgen Klopp, Thomas Tuchel, und womöglich als nächster Bo Svensson? Der neue Trainer von Mainz 05 kommt mit vielen Vorschusslorbeeren an den Rhein. Dort erhofft man sich nämlich so einiges von dem Trainertalent. Nicht umsonst wurde er während der Winterpause mit einem Vertrag über dreieinhalb Jahre ausgestattet und soll bei einem möglichen Abstieg das Team auch in der 2. Bundesliga betreuen und zu Erfolgen führen.

In der aktuellen Liga ist Mainz 05 akut abstiegsgefährdet. Die Bundesliga-Quoten von Anbietern wie bet365 sehen das Team mit einer Quote von 5000,00 (Stand: 01. 03.) auf den Titel auf einer Ebene mit anderen Abstiegskandidaten wie die Arminia Bielefeld, Hertha BSC und dem 1.FC Köln. Dabei sieht die Lage schon weitaus besser aus als vor Svenssons Wechsel in der Winterpause vom FC Liefering nach Mainz. Dank eines starken Starts aus der Pause konnte der Rückstand auf das rettende Ufer verringert werden. Dabei war sein Wechsel im Winter nicht so sicher. Der FC Liefering ist das (inoffizielle) Farmteam des österreichischen Spitzenklubs Red Bull Salzburg, bei dem Svensson als der favorisierte Nachfolger des Amerikaners Jesse Marsch galt. Svensson, der nach einer langen Spieler- und Jugendtrainerkarriere Mainz als seine zweite Heimat ansieht, wollte jedoch unbedingt die Chance in Nordrhein-Westfalen ergreifen. Dank einer Rückkaufklause von 1.5 Millionen Euro wurde dies auch ermöglicht.
Bei Mainz will der Däne wieder den Mainzer Stil von der Klopp und Tuchel Zeit reaktivieren. Wie SWR beschreibt, möchte er unbedingt, dass seine Spieler aktiv als Mannschaft nach vorne verteidigen und mit Pressing und schnellem Umschalten den Gegner in Verlegenheit bringen. Beim FC Liefering, in der 2. Österreichischen Liga, konnte er sich in dieser Hinsicht stark weiterentwickeln und auch Einflüsse des sogenannten „Red Bull Fußballes“ verinnerlichen. Auch die jungen Spieler konnte er dort positiv beeinflussen und somit weiterentwickeln. Ein Blick auf transfermarkt.de zeigt, dass Spieler wie z. B. Nicolas Seiwald, Karim Adeyemi, Luka Sučić, und viele weitere, während seiner Zeit einen Schritt nach vorne machten, und mittlerweile schon zu Einsatzzeiten bei Red Bull Salzburg kommen. 
Für Svensson ist auch die menschliche Ebene ein sehr wichtiger Baustein zum Erfolg. Der 41-Jährige spielte als Spieler unter Tuchel und Klopp und konnte somit beobachten, wie man eine Mannschaft richtig zu Erfolgen führt. Die beiden europäischen Toptrainer waren es auch, die in ihm den Wunsch geweckt haben, selbst Trainer zu werden. Bereits jetzt werden zwischen den beiden und Svensson Parallelen gezogen, was die Erwartungshaltung natürlich nicht verringert. Bisher erfüllt er diese jedoch und liegt mit seinem Team in der Rückrundentabelle auf Platz 5.
Am Rhein versucht man dennoch realistisch zu bleiben. War zu Beginn Svenssons Ägide der Klassenerhalt noch als eher unrealistisch eingeschätzt worden, mit der Hoffnung auf einen Neuaufbau in der 2. Bundesliga und dem Wiederaufstieg, scheint jetzt der Verbleib in der höchsten Liga als machbar. Ein Muss ist es jedoch nicht, denn auch langfristig bleibt das Ziel gleich. Mainz will sich für die Zukunft aufstellen und wieder das eigene Mainzer Gen für sich entdecken. Wenn Svensson diese Aufgabe meistern kann, ist eine europäische Karriere wie von Klopp und Tuchel auch definitiv möglich.