Der Landesligist SV Bavenstedt muss die nächsten Wochen auf ihren Kapitän Sven Reimann verzichten. Aus gutem Grund.

„Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein“, damit wirbt die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (kurz: DKMS), deren Ziel es ist, weltweit so vielen Blutkrebspatient:innen wie möglich eine zweite Lebenschance zu geben.
Sven Reimann, Kapitän vom Landesligisten SV Bavenstedt, ist einer von mehr als 12 Millionen, der sich vor einigen Jahren als potenzieller Spender registriert hat.
„Das war damals eine Sache von ein paar Minuten und schon war ich registriert“, erinnert sich Reimann zurück, der dann im Oktober 2023 plötzlich einen Anruf bekam.

Mir wurde dann gesagt, dass ich als möglicher Spender infrage komme.

so reimann.

Um ganz sicherzugehen, musste Reimann eine Blutprobe abgeben. „Mir wurde ein Set postalisch zugesendet und damit machte ich mich dann auf zum Hausarzt, der mir dann Blut entnahm“, wusste Reimann noch genau. Bis Ende Januar wartete Reimann auf das Ergebnis, bis er dann einen weiteren Anruf bekam: Er kam als Spender infrage!

Ein Wunschstandort hatte Reimann nicht. Seine Message war klar: „Ich fahre dahin, wo ihr mich braucht.“ So ging es drei Wochen vor dem Spendentermin zum ersten Mal nach Dresden in das Collection Center. Dort wurde Reimann erneut Blut abgenommen. Es wurde ein EKG gemacht, Ultraschall, Urinprobe etc. „Die letzten Tests, um zu überprüfen, ob es mir gut geht und ich alles durchhalte“, so Reimann weiter.

Eine Woche vor dem Spendentermin kam dann die erneute Bestätigung, dass alles in Ordnung sei. In dem Brief waren auch zehn Spritzen enthalten, die sich Reimann zwei Mal täglich fünf Tage vor dem Termin spritzen musste. Damit eine ausreichende Menge an Stammzellen aus dem Blut entnommen werden kann, enthielt Reimann ein Medikament mit dem Wachstumsfaktor G-CSF.

Am heutigen Mittwoch ging es dann um 8:00 Uhr mit der peripheren Stammzellenentnahme los. Bei dieser Methode werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren (Apherese) aus dem Blut gewonnen. Die Ärzte legen dazu jeweils einen Zugang in beide Armvenen, ähnlich einer Blutspende.

Mir wurde alles sehr ausführlich erklärt. Das Personal war super freundlich. Ich hatte auch echt Bock.

Insgesamt ging das Verfahren vier Stunden, ehe Sven Reimann etwas zu essen bekam und zurück in das Hotel gebracht wurde. „Es hat alles super geklappt. Jetzt warte ich nur noch auf einen Anruf, ob die Spende gereicht hat. Aber normalerweise ist das der Fall“, verriet Reimann, der sich nach dem Sportnews-Anruf erstmal hinlegen musste.

An Sport ist jetzt erstmal nicht zu denken. Reimann muss sich etwa zwei Wochen erholen. In der Zwischenzeit bekommt er drei Eckdaten von dem Patienten. Das Land, das ungefähre Alter sowie das Geschlecht. Inwieweit er dann später Kontakt aufnehmen kann zu der Person, ist von Land zu Land unterschiedlich. Doch so weit denkt ein sichtlich zufriedener Reimann aktuell noch nicht, sondern richtet einen Appell an die Sportnews-Leser:

Als ich erfuhr, dass ich als Spender ausgewählt wurde, durchströmte mich eine Freude von seltenem Ausmaß. Ich denke, es gibt kaum eine größere Ehre, als die Gelegenheit zu bekommen, einem Menschen das Leben zu retten. Deshalb möchte ich jeden ermutigen, sich bei der DKMS registrieren zu lassen. Denn wer weiß, vielleicht bist du eines Tages derjenige, der Leben rettet!

Wer sich bei DKM registrieren möchte, kann das HIER tun.