4:2 nach 1:2-Führung und verschossenem Elfmeter – VfV steht in Emden mit leeren Händen da

Nach der überraschenden und deftigen Niederlage gegen Vorsfelde am Tag der Arbeit veränderte das Trainerduo Marcel Hartmann und Björn Kollecker das Team gegen den Meister BSV Kickers Emden auf drei Positionen. Für Gabriel-Jerome Michael begann wieder Anton Pourfard, der zusammen mit Yannik Schulze das Innenverteidiger-Duo bildete. Auf der linken Seite startete wieder Mohammad Baghdadi. Yusuf Akdas, Carlos Christel und Sportler des Monats Finn-Louis Kiszka nahmen auf der Bank Platz, dafür starteten Erhan Yilmaz, Can Gökdemir und der bereits erwähnte Baghdadi. Kickers Emden mit Ex-VfV-Coach Markus Unger rotierte nach dem Erreichen des Meistertitels etwas durch.

Die Hildesheimer erwischten bei leichtem Nieselregen und vor 1200 Zuschauern den besseren Start in die Begegnung. Nach fünf gespielten Minuten hatte Jannis Pläschke nach schöner Kombination die erste Torannäherung. Doch sein Schuss ging deutlich über das Tor.
Besser machte es dann in der 13. Minute Hady El-Saleh, der einen langen Ball von Erhan Yilmaz erlief. Der Emden-Verteidiger Alagie Foday Jabbie verschätzte sich und El-Saleh schob gekonnt zur Führung ein. Emden-Kapitän Tido Steffens rief im Anschluss für ein paar Worte seine Mannschaft zusammen. Es lief bis dahin noch gar nichts für Emden zusammen. Das änderte sich fortan. Vier Minuten später hatte Steffens die erste Torchance, doch sein Schuss aus 20 Metern war zu unplatziert.
In der 20. Minute wurde es dann nach einem Zweikampf im Mittelfeld zwischen Yilmaz und Steffens hitzig. Steffens schubste Yilmaz und sah dafür die gelbe Karte. Eine Minute später klingelte es dann im Kasten von VfV. Einen langen Einwurf von David Schiller fand den Kopf von ausgerechnet Steffens, der zum 1:1 einköpfte. Die langen Einwürfe waren in dieser Phase eine Waffe für Emden, die in der Folge besser in der Partie waren. Mit dem leistungsgerechten Remis ging es dann in die Halbzeitpause.

Auch im zweiten Durchgang erwischten die Hildesheimer den besseren Start. Nach einem Freistoß, den Schulze deutlich neben das Tor setzte, machte er es in der 50. Minute besser. Ein strammer Schuss 30 Metern konnte der neue Torhüter von Emden nur nach vorne abprallen. MC Mensah Quarshie schaltete am schnellsten und köpfte den Abpraller stark ins Tor – erneute Führung von VfV 06, die in der Folge defensiv sicher standen und einige Umschaltmomente hatten. Einen davon, angetrieben von Schulze, endete mit einem Foulelfmeter. Nikos Elfert drang in den Strafraum ein und wurde unsanft zu Fall gebracht. Der Elfmeter wurde allerdings von Baghdadi neben das Tor gesetzt.
Emdem kam direkt im Gegenzug zu einer guten Tormöglichkeit von Tobias Steffen, der allerdings in VfV-Torwart Tommy Henze seinen Meister fand. Der verschossene Elfmeter war wie ein Weckruf für Emden, die in der Folge auf den Ausgleich drängten.
In der 80. Minute war es dann auch so weit. Nach einem langen Abstoß vom Emden-Torhüter startete eine VfV-Fehlerkette. Baghdadi verlor das Kopfballduell, Elfert den Zweikampf und Pourfard trat über den Ball. Nach Flanke von Said Abbey, der kurz zuvor eingewechselt wurde, war Steffen zum 2:2 zur Stelle. Doch damit nicht genug. Zwei Minuten später drehte Emden das Spiel. Erneut ein langer Ball auf Schiller, der per Kopf auf Abbey ablegte. Dieser traf mit einem satten Volleyschuss ins lange Eck zur Führung (82.). VfV warf nochmal alles nach vorne, wurde allerdings kurz vor Ende noch einmal ausgekontert. Schiller war nach einem Steckpass auf und davon und legte vor Henze uneigennützig quer auf Steffens, der keine Probleme hatte um auf 4:2 zu erhöhen.

So kann Emden am Ende seinen 18. Sieg in Folge feiern. VfV schlug sich wacker und es war in Emden definitiv mehr drin. Auf diese Leistung lässt sich aufbauen, auch wenn das Team von Hartmann und Kollecker am Ende erneut mit leeren Händen dasteht.