Am Ende einer Saison ist es guter Brauch sich die Zahlen und Daten genauer anzusehen. Bei den Helios GRIZZLYS Giesen kommen einige Spieler gut weg, allerdings lässt sich auch erkennen, woran es noch hapert. 

Seit vergangenen Samstag ist die Volleyball Bundesliga-Saison 2020/21 für die Helios GRIZZLYS Giesen beendet. Durch die 1:3-Niederlage gegen die Netzhoppers verpassten die Mannen von Cheftrainer Itamar Stein die erstmalige Teilnahme an den Play-Offs. „Natürlich überwiegt jetzt die Enttäuschung“, gab Geschäftsführer und sportlicher Leiter Sascha Kucera anschließend zu Protokoll, ohne aber zu vergessen, dass es auch positive Aspekte gab, „Über die gesamte Saison gesehen haben die positiven Themen überwogen. Jetzt gilt der Blick nach vorne.“

Bevor der Blick nach vorne geht, wirft Sportnews Hildesheim einen Blick zurück auf die Zahlen und Daten der Spielzeit 20/21. Bei genauerer Betrachtung kommt so das ‚Nicht-Erreichen‘ der Play-Offs noch überraschender.

MVP: Wagner die meisten, van Tilburg die wertvollsten

20 MVP-Medaillen waren zu vergeben, einen Großteil heimsten gleich drei Spieler der Helios GRIZZLYS ein. Die meisten Medaillen konnte Kapitän Hauke Wagner für sich verzeichnen, der satte sieben Mal zum silbernen oder goldenen MVP gewählt wurde. Dahinter folgen der Niederländer Stijn van Tilburg mit sechs Ehrungen und der Kanadier Pearson Eshenko mit fünf Medaillen. 
In der MVP-Rangliste belegt aus GRIZZLYS-Sicht aber nicht Wagner die beste Platzierung, sondern van Tilburg. Im MVP-Ranking wird nicht nach den meisten Medaillen sondern zunächst nach den meisten Gold-Medaillen und bei gleicher Anzahl nach den insgesamt mehr vorhandenen Medaillen gelistet. Führende nach der Hauptrunde waren im übrigen Linus Weber (VfB Friedrichshafen) mit insgesamt neun Medaillen (8x Gold, 1x Silber) und Johannes Tille (WWK Volleys Herrsching) mit ebenfalls neun Medaillen (6x Gold, 3x Silber). 
Stijn van Tilburg landete gleichauf mit Tomas Lopez (Bühl) und Jochen Schöps (United Volleys) auf Rang fünf mit insgesamt sechs Medaillen, davon jeweils drei goldenen und drei silbernen Ehrungen. 

Top-Scorer und meiste Angriffspunkte

Der 24-jährige Niederländer hat eingeschlagen wie eine Bombe. Gleich zwei Kategorien in puncto ‚Spielelemente‘ konnte er auf Platz eins nach der Hauptrunde beenden. Er ist mit 170 Punkten Top-Scorer der Liga, vor Sebastian Gevert (Düren, 165) und Jordan Ewert (Lüneburg, 148). Zudem hatte van Tilburg mit 292 auch die meisten Angriffspunkte zu verzeichnen. Hier folgt auf Rang zwei Teamkamerad Hauke Wagner mit 269 Angriffspunkten, ehe erneut Ewert (264) Platz drei belegt. 

Bei den Angriffspunkten im Teamranking belegen die Giesener als Team sogar Rang eins mit 1071 Punkten und verweisen selbst die Top-Teams wie Berlin, Herrsching oder Friedrichshafen auf die weiteren Plätze. 
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Hier hapert es noch

Der Blick auf die weiteren Elemente im Teamranking lässt erahnen, wo es bei den GRIZZLYS gehapert hat. Bei den Aufschlagpunkten belegen sie Rang acht mit 73 Punkten. Dahinter folgen nur Bühl, sowie VCO und Unterhaching. Auch die Angriffseffizienz ist mit 33,3% eher Mittelfeld. 
Entscheidend sind allerdings die Schwächen im Block und in der Annahme. Nur 161 Blockpunkte stehen zu Buche. Zum Vergleich: In der Vorsaison hatte Magloire Mayaula allein 51 Blockpunkte. 

Noch deutlicher wird es in der Annahme. In der sogenannten Kategorie „perfekte/gute Annahme“ haben die Giesener einen Wert von 43,2 %, Platz neun. Die Annahmeeffizienz ist noch geringer mit 30,9 %, hier steht der vorletzte Rang zu Buche.