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Der Vorsitzende des NFV-Kreis Hildesheim, Detlef Winter, spricht über die Verabschiedung von Auwi Winsmann, die Wiederwahl von Ralph-Uwe Schaffert, seine Zukunft und Gewalt im Fußball.
In den letzten Wochen standen zwei wichtige Termine bei uns im NFV an. Da war zunächst der Ordentliche Bezirkstag des NFV-Bezirk Hannover, der ganz im Zeichen personeller Veränderungen stand. Hierbei war wohl die Verabschiedung von August-Wilhelm Winsmann als Bezirksvorsitzender das einschneidende Ereignis.
Ferner fand am 7. Oktober der 47. Ordentliche Verbandstag des Niedersächsischen Fußballverbandes in Barsinghausen statt.
Beide Großveranstaltungen waren richtungsweisend für die fußballerische Zukunft, die auch den NFV-Kreis Hildesheim berührt. Der Bezirkstag stand ganz im Zeichen der Verabschiedung von Auwi Winsmann, der über 20 Jahre den Vorsitz in
unserem Fußballbezirk innehatte. Als sein Nachfolger wurde Jens Grützmacher gewählt. Jens war viele Jahre der Vorsitzende des NFV-Kreises Region Hannover. Die Region Hannover ist der weitaus größte Kreis in unserm Bezirk, und mit Simone Wehner hat nun erstmals eine Frau bei uns im NFV den Vorsitz in einem Fußballkreis inne. Eine lange Dienstzeit von Auwi, mit vielen wichtigen Ereignissen, die auch für den Kreis Hildesheim nicht unbedeutend waren. Mehrere Reformen waren umzusetzen, und die Corona Pandemie hat uns vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Ich persönlich habe die enge Zusammenarbeit mit Auwi immer geschätzt, und es war von Vorteil für unseren Kreis, dass diese Zusammenarbeit von gegenseitigem Respekt geprägt war. Auwi hat immer ein offenes Ohr für unsere Probleme im Kreis Hildesheim gehabt, und die Lösungen dieser Probleme war immer
unbürokratisch. Der Bezirk hat Auwi zum Ehrenpräsidenten ernannt und der Verband hat ihm die Ehrenmitgliedschaft angedeihen lassen. Von dieser Seite nochmals alles Gute für den Ruhestand, der dennoch sicherlich das ein oder andere Mal unruhig sein wird.
Am 7. Oktober fand in Barsinghausen der 47. Ordentliche Verbandstag statt. Verbandstage sind immer ganz besondere Veranstaltungen, in denen Präsidium, Vorstand und Delegierte wichtige Entscheidungen zu fällen haben. Höhepunkte sind unter anderem die anstehenden Wahlen. Hildesheim hat mit fünf Delegierten teilgenommen. Die Wiederwahl von Ralph Uwe Schaffert galt als sicher, und somit ist der Präsident des NFV für weitere drei Jahre ein Hildesheimer. Das gute und vertrauensvolle Verhältnis, das sich in den Jahren unserer Zusammenarbeit im Kreis aufgebaut hat, ist wichtig und sorgt für eine weiterhin kontinuierliche Zusammenarbeit mit kurzem Dienstweg. Ralph Uwe hat in der relativ kurzen Dienstzeit bei uns mit NFV schon wichtige und richtungsweisende Entscheidungen getroffen. Als DFB-Vizepräsident ist er im höchsten Gremium des Deutschen Fußballbundes als sachkundiger, aber auch als kritischer Geist bekannt. Er scheut sich nicht bei Bedarf Ross und Reiter zu nennen.
Das gefällt nicht immer allen, ist aber genau das, was ich persönlich als Führungsqualität einordne. Ja-Sager haben wir weiß Gott genug und wo das in den letzten Jahren hingeführt hat, haben wir alle miterlebt. Mir gefällt die Art seiner Arbeit ganz besonders, und ich hoffe doch sehr, dass er seinen eingeschlagenen Führungsstil weiterhin fortsetzen wird.
Auch bei uns im Kreis Hildesheim wird die Zukunft von wichtigen Ereignissen geprägt sein. 2024 wird der 21. Ordentliche Kreisfußballtag wohl das wichtigste Ereignis sein, dass wir gemeinsam dafür nutzen werden, einschneidende personelle Veränderungen herbeizuführen. Ich selbst werde als Kreisvorsitzender nicht erneut kandidieren. Nach 18 Jahren Dienstzeit erscheint mir ein Wechsel in jüngere Hände für angebracht. Aber auch mehrere Ämter im geschäftsführenden Vorstand und in den Ausschüssen gilt es mit geeigneten Personen zu besetzen. Geschäftsführer, Vorsitz im Kreissportgericht, Vorsitz im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit, Beauftragter für Schulfußball und eine ganze Reihe von Verantwortungsträger in den Ausschüssen gilt es neu zu besetzen.
Wichtige Aufgaben, die wir mit Personen neu besetzen müssen, die ein Höchstmaß an Verantwortungsbewusstsein und ehrenamtliches Engagement mitbringen. Noch längst nicht sind alle Positionen schon mit Nachfolgern bestückt. Wer Lust und Spaß hat, Verantwortung zu übernehmen, ist uns herzlich willkommen. Aber man muss wissen: Eine solche Aufgabe ist meist zeitintensiv und große Reichtümer gibt es nicht zu verdienen, und dennoch kann es eine interessante Tätigkeit sein. Nur Mut. Wir stehen für Gespräche jederzeit zur Verfügung.
Die unschönen Geschehnisse auf unseren Plätzen, die mit Fußball nichts zu tun haben, sind von mir an dieser Stelle gebetsmühlenartig angeprangert worden. Ich ärgere mich nach wie vor über Gewalt und verbale Entgleisungen am Rand unseres Fußballsports. Mit großem Bedauern muss ich feststellen, dass selbst im Bereich der Junioren nun Dinge passieren, die ganz und gar nicht zu akzeptieren sind. Wir haben es bis dato stets vermieden, Jugendliche zu mündlichen Verhandlungen vor das Kreissportgericht zu laden. Das hat sich leider geändert. Ein Umstand, der mich sehr umtreibt, aber wohl unerlässlich ist. Wir müssen hier dringend gegensteuern, sonst kommt es zu schlimmen Entwicklungen.
Wir haben am 5. September beim KSB eine Podiumsdiskussion zum Thema „Gewalt im Sport“ gehabt. Der Fußball stand da leider im Mittelpunkt. Dort haben auch Schiedsrichter aus dem Football und dem Handball über ihre Aufgaben berichtet. Sehr interessante Erfahrungen konnte ich hier sammeln. Der Fußball hat hier großen Nachholbedarf. Das geht nur gemeinsam.
Am 29.6.2024 wird nun der 21. Ordentliche Kreisfußballtag meine Arbeit als Kreisvorsitzender beenden. Die Zeit bis dahin werde ich intensiv dafür nutzen, meine Vereine zu besuchen. Keine Abschiedstournee, sondern eine Geste der
Dankbarkeit für viele schöne Jahre, in denen ich die Verantwortung in diesem Kreis tragen durfte. Ich habe diese Aufgabe stets gern gemacht. Es wird kein leichter Abschied. Ich wünsche allen viel Erfolg und schöne Fußballspiele.
Und bleiben Sie alle gesund.
Detlef Winter, Vorsitzender NFV-Kreis Hildesheim