Raus aus dem „Wohnzimmer“, rein auf die große Bühne: Wenn die Volleyballer von Nord-Zweitligist TSV Giesen GRIZZLYS II am morgigen Samstag um 15 Uhr den PSV Neustrelitz zum letzten Spiel vor der Weihnachtspause empfangen, ist es für die Superzweite kein Match wie jedes andere - denn man tritt in der großen Volksbank-Arena in Hildesheim an.

Foto: Stephan Dürdoth

„Das Spiel ist für die Mannschaft und mich ein absolutes Highlight. Wir wollten schon immer mal vor großer Kulisse und auf dem Bundesliga-Boden spielen. Dass jetzt auch noch der Deutsche Meister nach uns spielt und unsere 1. Herren fordert, ist natürlich die Krönung des Wochenendes“, blickt auch Giesen-II-Trainer Martin Richter der Begegnung schon mit einer Menge Vorfreude im Kopf entgegen. „Die Spieler freuen sich wie Bolle, dafür verlassen sie auch gern einmal ihre gewohnte Umgebung der Schacht-Arena, die sie ja wie ihre Westentasche kennen“, hofft Richter, dass die Eingewöhnungsphase in der großen Halle nicht zu lange dauert und sich nicht negativ auf das Spielverhalten seiner Akteure gegen die Gäste aus Neustrelitz auswirkt.

Doch Richter vertraut auf seine Mannen und deren Stärke, die sie zuletzt beim klaren 3:0-Triumph im Derby gegen den Rivalen und Aufsteiger America Unlimited Volleys Aligse an den Tag gelegt hatten. „Der PSV ist eine Mannschaft, die nicht so gut in die Saison gestartet ist und gegen die wir sicherlich Favorit sein werden. Doch wir nehmen die Rolle gern an und wollen in jedem Fall die Punkte in Giesen behalten. Das sind wir unseren Fans, die uns immer so lautstark unterstützen, schuldig“, hofft der Coach, dass die Anhänger auch am Samstag wie die Mannschaft den Weg in die ungewohnte Umgebung auf sich nehmen, um gemeinsam einen versöhnlichen Abschluss vor dem Weihnachtsfest zu feiern und sich gegenseitig zu beschenken: die Mannschaft mit einem Erfolg für die Fans und diese im Gegenzug mit einer rauschenden Party auf der Tribüne.

Personell kann TSV-Trainer Richter wieder aus dem Vollen schöpfen. „Ich gehe davon aus, dass auch Marcel Fode wieder topfit sein wird. Er wollte auf jeden Fall am Training teilnehmen“, freut sich Richter auf die Rückkehr des erfahrenen Akteurs, der gegen Aligse noch pausiert hatte. Allerdings wird Richter dem zweiten Zuspieler Merten Krüger eine Schaffenspause gönnen. „Dafür haben wir Youngster Julius Beerboom wieder im Kader, der seine Sache bereits gegen Aligse gut gemacht hat“, sagt Richter. Eine spontane Weihnachtsfeier ist bislang noch nicht geplant. „Wir haben noch keine genauen Vorstellungen, wie wir die bislang gelungene Saison ordentlich würdigen wollen. Doch wir werden uns bei Gelegenheit zusammensetzen, um auszuloten, ob wir noch einen Termin vor dem Wiederbeginn der Punktspiele im neuen Jahr finden oder alles auf das Saisonende verlegen werden. Auf jeden Fall wird unsere komplette Mannschaft mit hoffentlich einem Sieg im Gepäck erst einmal unser Bundesliga-Team im Match gegen Meister Berlin anfeuern“, will Richter erst einmal die so sehr ersehnten Punkte unter Dach und Fach bringen, damit der Ausflug raus aus dem „Wohnzimmer“ und rein auf die große Bühne auch nach dem Match als absolutes Highlight im Gedächtnis bleibt.

Verfasser: Thomas Kühlmann