"Warum bist du hier"? Mit dieser Frage begann der Hildesheimer Schiedsrichterlehrwart Sven Metze die Begrüßung der 21 Teilnehmer im Hildesheimer Schützenhaus.

Die jungen Unparteiischen tauschten untereinander Informationen aus – in Präsenz und ohne digitale Medien. Es wurde unter anderem über Erlebnisse vom NFV-Lehrgang in Barsinghausen berichtet, um alle Anwesenden ihr Wissen zu teilen. Spannend ist sogar, dass ein Bundesliga-Schiedsrichter mit einem Referat dabei war, von dem die jungen Referees profitieren möchten.

Erfahrungen wurden ausgetauscht und Erlebnisse analysiert. Alle waren sich zu einem Thema einig, dass die Trainer und Eltern bei Jugendspielen oft die „unverschämten“ Begleitpersonen am Spielfeldrand sind und mit unflätigen Kommentaren und Beleidigungen für Unruhe sorgen. Einigkeit herrschte außerdem, dass die jungen Anwesenden einen Paten dabeihätten. Leider ist das personell nicht umsetzbar, jedoch könnte ja ein erfahrener Schiedsrichter dabei sein, wünschte sich ein Teilnehmer.

Die Hildesheimer Jungschiedsrichterinnen und Jungschiedsrichter trafen sich zu einem Meinungsaustausch. Fotos: Miguel Rey-Lamas

Auf die Frage, ob es Spaß macht ein Schiedsrichter zu sein, antwortete ein Dreizehnjähriger:„Für mich persönlich stärkt es bei meiner Entwicklung selbstständiger zu werden“, und wünscht sich dennoch einen Erfahrenen an seiner Seite, um auch wahrgenommen zu werden. Schließlich ist der junge Schiedsrichter allein unterwegs, und da fehlt die Unterstützung, um gegen wütende Eltern und Trainer geschützt zu sein. „Neulich bei einem C-Jugend-Kreisligaspiel waren alle nur unverschämt am Meckern und bringen Unruhe ins Spiel“, sagte eine 15- jährige Schiedsrichterin.

Zum Abschluss die Frage, wie untereinander kommuniziert wird und wie sinnvoll Mitteilungen verbreitet werden können. An erster Linie findet man auf der Homepage www.srhildesheim.de sämtliche Infos wie Termine, Ausschreibungen und Kontaktdaten der NFV-Ausschussmitglieder. Darüber hinaus werden auf den Pflicht-Lehrabenden Neuigkeiten aus dem Schiedsrichterwesen geteilt und das Wissen der Schiedsrichter geprüft. Mit Regelfragen und Videosequenzen werden die Inhalte weiter vertieft. Die jungen Unparteiischen forderten hier mehr Rollenspiele, besonders über das Thema „Handspiel“. Zudem wünschten sie sich einen Austausch mit Erfahrenen, wie man clevere Entscheidungen treffen kann und das Verhalten als Schiedsrichter auf dem Platz präzisieren kann anhand eines Konfirmitätstest.

Die Rubrik auf der Lehrversammlung „Aus der Praxis für die Praxis“ sollte mehr in den Vordergrund stehen, um wichtige Themen zu besprechen. Zudem wird verstärkt Werbung für das Schiedsrichteramt auf soziale Medien kreiert. Über Instagram verbreiten die Jungschiedsrichterinnen und Jungschiedsrichter jetzt Fotos von ihrem schönen Hobby mit Momentaufnahmen vor Ort, ob in der Halle oder auf dem Platz.

Das Fazit des Nachmittags war eindeutig für eine regelmäßige Wiederholung. Im Anschluss dieser Veranstaltung fand ein Spielenachmittag der Schiedsrichtervereinigung statt, in dem die meisten daran teilnahmen und für einen großartigen Abschluss sorgten. (mrl)