Da war mehr drin: Knapp unter zwei Stunden dauerte die Zweitliga-Partie des Team 48 Hildesheim gegen den SV Blau-Weiß Dingden- am Ende verlieren die Gastgeberinnen aus Hildesheim jedoch auch das vierte Spiel in Folge mit 1:3 und warten weiter sehnsüchtig auf den ersten Punkt der laufenden Spielzeit.

Dabei sah es lange so aus, als könnte im zweiten Heimspiel der Saison endlich der Knoten platzen: Im ersten Satz gestaltete sich das Spiel über weite Strecken sehr ausgeglichen. Die Gäste vom Niederrhein, angereist als Tabellenvierter, spielten wie erwartet einen sehr defensivstarken Volleyball, überzeugten am Netz mit variablen Angriffsoptionen und setzten mit guten Aufschlägen die Hildesheimer-Annahme vermehrt unter Druck.

Das eigene Spiel musste daher häufig über das Hinterfeld aufgelöst werden, wo jedoch Außenannahme Ann-Christin Quade ihrer Rolle als Führungsspielerin gerecht wurde und souverän Verantwortung übernahm. Die Kapitänin überzeugte auch vorne über die Außenpositionen durch variable Angriffe und hatte großen Anteil daran, dass die Hildesheimerinnen bis zur Mitte des ersten Satzes punktemäßig nicht den Anschluss verloren. Jedoch führten individuelle Fehler im Spielaufbau dann weiter dazu, dass sich die Gäste zur zweiten technischen Auszeit mit vier Punkten absetzen konnten. Ein Vorsprung, den diese bis zum Ende des Satzes nicht mehr hergaben, sodass Satz eins mit 21:25 letztendlich an die Mannschaft vom Niederrhein abgegeben werden musste.

Die Hildesheimerinnen Nele Schmitt (links) und Elise Jolly (rechts) beim Blockversuch. Fotos: Anton Gebhard

Vor den knapp 120 Zuschauenden, die sich wieder in der Sporthalle Stadtmitte eingefunden hatten, startete der MTV daraufhin eigentlich souverän in den zweiten Satz. Druckvolle Aufschläge von MTV-Urgestein Anna Felser verschafften der Heimmannschaft einen drei-Punkte-Vorsprung, sodass diese mit 5:2 in Führung gehen konnte, abermals brachten starke Aufschläge der generischen Spielerin mit der Nummer fünf, Katrin Klappmeyer, die eigene Defensive so in Schwierigkeiten, dass Trainer Matthias Keller beim Spielstand von 5:7 aus eigener Sicht zur ersten Auszeit gezwungen wurde. Dies unterbrach glücklicherweise den Aufschlagrhythmus der ansonsten sehr stark aufspielenden Diagonalangreiferin, welche später auch verdient zur wertvollsten Spielerin auf Seiten der Gäste ausgezeichnet wurde.

Obwohl die Hildesheimerinnen zur zweiten technischen Auszeit eigentlich mit einem Punkt führten, verhinderten erneute Unstimmigkeiten in der Annahme sowie daraus resultierende Ungenauigkeiten in Zuspiel und Angriff, dass aus eigener Kraft diese Führung ausgebaut werden konnte. Die Mannschaft vom SV Blau-Weiß bestrafte dies konsequent und setzte sich im Anschluss selbst mit fünf Punkten ab. Damit ging auch der zweite Satz am Ende verdient mit 20:25 an die Gäste aus NRW.

Kapitänin Ann-Christin Quade legt den Ball über das Netz.

Trainer Matthias Keller musste jetzt etwas verändern und startete daher mit einer anderen Aufstellung in den dritten Satz, in dem sich seine Mannschaft erneut mit 5:2 absetzen konnte. Anders als in den Sätzen zuvor konnte durch mehr Konsequenz im Angriff und vor allem weniger Fehler in der Annahme diese Führung bis zur zweiten technischen Auszeit noch weiter ausgebaut werden. Am Ende war es Mittelblockerin Elise Jolly, die den zweiten von insgesamt sieben Satzbällen zum Endstand von 25:18 verwandelte und damit den dritten Satz der Partie für die Gastgeberinnen zu entscheiden.

Wurde bereits zum zweiten Mal MVP Silber. Lena Onnen.

Mit einer Drei-Punkte-Führung zu starten, gehörte an diesem Samstag wohl zum Programm der Hildesheimerinnen. Der gegnerischen Trainerin blieb nichts anderes übrig, als beim Stand von 4:1 den Spielfluss der Gastgeberinnen zu unterbrechen. Die Auszeit kam jedoch zum genau richtigen Zeitpunkt! Nachdem die Mannschaften wieder aufs Feld kamen, häuften sich Eigenfehler im Spiel des MTV; Pech in Angriff und Defensive sowie immer wieder starke Aufschläge der Gegnerinnen machten das Spiel bis zum Ende nochmal spannend. Lange Rallies und umkämpfte Ballwechsel forderten letztendlich jedoch ihren Tribut. Selbst die starken Aufschläge von Zuspielerin Lena Onnen, späterer MVP auf Seiten der Heimmannschaft, konnten die so dringend benötigte Führung vom Satzbeginn nicht wieder herstellen und so musste sich das Team 48 Hildesheim trotz über weite Strecken starker Leistung auch im zweiten Spiel vor heimischer Kulisse Spiel mit 22:25 und damit 1:3 geschlagen geben.

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