Start nach Maß für Volleyball-Zweitligist TSV Giesen GRIZZLYS II: Die Mannschaft von Trainer Martin Richter feierte gegen Aufsteiger Eimsbütteler Turnverein (ETV) Hamburg einen souveränen 3:0 (25:11, 25:23, 25:23)-Heimsieg und machte dort weiter, wo man zum Ende der vergangenen Spielzeit aufgehört hatte.
200 begeisterte Zuschauer in der Schacht-Arena von Giesen zollten den Hausherren verdienten Applaus nach der mitreißenden Vorstellung.
Giesens Trainer Martin Richter relativierte das 3:0, für das seine Mannen gerade einmal 77 Minuten benötigten, jedoch umgehend.
Das Ergebnis sieht auf dem Papier klarer aus, als das Spiel letztendlich war. Vor allem in den Sätzen zwei und drei wurde klar, dass wir noch einiges an Arbeit im Training vor uns haben. Allerdings hat mir unsere Nervenstärke und unsere Abgeklärtheit zum Ende eines jeden Satzes imponiert. Darauf lässt sich auf jeden Fall aufbauen.
Die Gastgeber legten gegen den Neuling aus der Hansestadt in Satz eins los wie die Feuerwehr. „Wir haben sofort Druck mit unseren Aufschlägen und auch im Block und im Angriff aufgebaut. Es gelang uns nahezu alles“, freute sich der TSV-Coach, dass sein Team von Beginn an zu 100 Prozent „da“ war. Nach 21 Minuten stand ein überragendes 25:11 für die „SUPERZWEITE“ zu Buche. So eine Schmach wollten die Gäste natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Doch auch im zweiten Abschnitt drückten Kapitän Yannik Ahr und Co. dem Match lange Zeit ihren Stempel auf. „Wir haben 21:13 geführt und alles schien ähnlich wie im ersten Satz zu laufen. Doch dann haben wir plötzlich wie aus heiterem Himmel den Faden verloren und das Spielen praktisch eingestellt“, sagte Coach Richter. Die Folge: Hamburg nutzte die Nachlässigkeiten der Gastgeber immer besser und arbeitete sich auf 18:21 heran, so dass sich TSV-Trainer Richter gezwungen sah, die erste Auszeit in diesem Match zu nehmen. Mit Erfolg. In der Endphase des Abschnitts waren seine Mannen dann geistig und körperlich wieder auf der Höhe und fuhren den zweiten Abschnitt mit 25:23 Punkten ein.
Trotz des zweiten verlorenen Satzes witterten die Gäste plötzlich Morgenluft und legten nochmals eine Schippe drauf. Und Giesen musste mächtig kämpfen. „Wir sind fast im gesamten Abschnitt einem Rückstand hinterhergelaufen“, sah Richter seine Schützlinge zu weiten Teilen des Satzes in der Defensive. Beim 11:13 und beim 17:18 nahm der Coach weitere Auszeiten, um noch einmal an einigen Stellschrauben zu drehen. Wieder zeigten seine Anweisungen Wirkung und die Giesener waren erneut zur rechten Zeit wieder voll da. Auch Satz drei ging schließlich mit 25:23 Zählern an die Gastgeber, die nach dem verwandelten Matchball das verdiente Bad in der Menge genossen. Die Zugänge hatten sich in der Partie nahtlos ins Gefüge integriert. Besonders groß war die Freude nach dem Match bei Julian Hoyer: Der neue GRIZZLYS-Außenangreifer wurde für seine herausragende Vorstellung zum wertvollsten Spieler (MVP) in den Reihen der Gastgeber gewählt.
Ich habe heute sehr viel Gutes gesehen. Doch in einigen Momenten ist uns klargemacht worden, dass wir erst bei ungefähr 80 Prozent unseres Leistungsvermögens sind. Gegen einen Gegner wie Hamburg hat es gereicht, Spitzenteams der Liga hätten unsere zwischenzeitlichen Schwächen wahrscheinlich konsequenter genutzt und den einen oder anderen Satz gewonnen. Doch ich bin guten Mutes, dass wir durch weiteres Training auch noch an Konstanz gewinnen werden.
Seine Mannschaft hat nun zwei Wochen Zeit, sich auf die nächste Aufgabe beim TuB Bocholt vorzubereiten, denn das Match beim Gegner von der niederländischen Grenze steigt erst am Samstag, 5. Oktober, um 18 Uhr. Übrigens: Gegen jene Bocholter waren die Giesener als Aufsteiger mit einem 3:1-Sieg in die vergangene Saison gestartet. Ein gutes Omen für das erste Auswärtsmatch der neuen Spielzeit?
TSV Giesen GRIZZLYS II: Timon Peckmann, Marius Appel, Yannik Ahr, Julian Hoyer, Alexander Grüne, Jannis Wehry, Merten Krüger, Samuel Schellenberg, Jannis Schröter, Paul Klimm, Torben Kunze, Marcel Fode, Onno Möller.
Verfasser: Thomas Kühlmann