Volleyball-Zweitligist TSV Giesen GRIZZLYS II hat das Wunder verpasst. Die Mannschaft von Trainer Martin Richter verlor das Spitzenspiel in eigener Halle gegen den bislang noch ungeschlagenen Tabellenführer TuS Mondorf 1:3 (11:25, 25:23, 17:25, 21:25), leistete aber dauerhaft Gegenwehr und wurde von den Zuschauern in der voll besetzten Schacht-Arena mit Beifall für eine tolle kämpferische Leistung verabschiedet.

Coach Martin Richter, der sich ohnehin der großen Mammutaufgabe bewusst war, nahm die Niederlage daher gelassen hin und gewann ihr sogar noch etwas Positives ab.

Wir haben uns gegen den Tabellenführer sehr gut präsentiert und in Satz zwei gezeigt, dass wir über einen gewissen Zeitraum auch auf Augenhöhe agieren können. Doch über die Gesamtdauer des Spiels hatte Mondorf halt die Konstanz eines eingespielten Zweitliga-Teams mit Ambitionen nach oben. Sie haben fast keine Fehler gemacht und das Ding am Ende natürlich auch verdient gewonnen

erkannte Richter die Überlegenheit der Gäste neidlos an.

Allerdings sieht er auch seine Mannschaft auf einem guten Weg. „Wir haben eine junge Mannschaft, die sicherlich großes Potenzial hat, allerdings auch noch das Recht hat, dazuzulernen. Das machen wir in solchen Begegnungen nur zu gerne“, sagte der Coach, der in der Partie auf den zweiten Zuspieler Merten Krüger und den Langzeitverletzten Jannik Schiller verzichten musste. Für Krüger hatte Richter Julius Beerbohm aus der dritten Mannschaft aufgeboten.

Nach einem klar verlorenen ersten Satz fanden die GRIZZLYS im zweiten Abschnitt immer besser ins Spiel und steigerten sich in einen wahren Rausch. Verdienter Lohn war der Gewinn dieses Abschnittes, in dem Samuel Schellenberg nach seinem auskurierten Bänderriss eingewechselt wurde und im Angriff fast zu einer Lebensversicherung für die Hausherren wurde. „Sammy hatte unter der Woche grünes Licht für seinen Einsatz erhalten. Obwohl er nicht viel trainieren konnte, habe ich einen Einsatz riskiert und er hat mich nicht enttäuscht“, lobte Richter den ehemaligen Spieler des 1. VC Minden. Schellenberg bestätigte seine hervorragende Form nach auskurierter Verletzung auch in den weiteren Sätzen und wurde am Ende sogar zu Giesens wertvollstem Spieler (MVP) gekürt.

Doch selbst mit dem wiedergenesenen Angreifer waren die Gäste aus Mondorf in den Sätzen drei und vier dann doch zu übermächtig, als dass noch mehr für die Giesener drin gewesen wäre. „Für uns ist es jetzt wichtig, gut zu regenerieren und uns dann gewissenhaft auf das Spiel am kommenden Wochenende bei VV Humann Essen vorzubereiten“, sagte Richter, der sein Team trotz der zweiten Niederlage in Folge absolut im Soll sieht.   

TSV Giesen GRIZZLYS II: Tove Jannsen, Timon Peckmann, Marius Appel, Yannik Ahr, Alexander Grüne, Phil Hotho, Jannis Wehry, Julius Beerboom, Samuel Schellenberg, Finn Mroß, Paul Klimm, Robert Schramm, Jannik Lehmann, Onno Möller.