Während die Fußballer aus dem Kreis Hildesheim am Himmelfahrtstag ihre Runden durch Stadt und Gemeinden ziehen, findet in Köln traditionell das Finale im Frauen-Fußball statt. Einige Hildesheimerinnen waren im Rhein-Energie-Stadion live dabei und sahen den zehnten Titelgewinn des VfL Wolfsburg in Folge.

Am Himmelfahrtstag fand im Kölner Rhein-Energie-Stadion das DFB-Pokalfinale der Frauen statt. Die beiden deutschen Topteams Bayern München und VfL Wolfsburg standen sich gegenüber. Die Wölfinnen aus Niedersachsen waren in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft. Es reichte „nur“ zu zwei Treffern von Jule Brand und Dominique Janssen (14. und 40.). Wolfsburgs Nationalspielerin Lena Oberdorf, die nach der Saison zum FC Bayern München wechseln wird, scheiterte noch zweimal an Torfrau Maria Luisa Grohs. Ewa Pajor traf nur das Außennetz. Die Wölfinnen waren die spielbestimmende Mannschaft und gingen mit einer mehr als verdienten 2:0-Führung in die Kabine.

Zum zehnten Mal in Folge sicherten sich die Frauen des VfL Wolfsburg den DFB-Pokal.

Bayern-Trainer Alexander Straus muss seinen Spielerinnen in der Halbzeitpause ein paar ordentliche Takte erzählt haben. Die Bayern-Frauen kamen mit viel mehr Engagement und Mut aus der Kabine. Lea Schüller scheiterte zweimal an Nationalkeeperin Merle Frohms im VfL-Tor. Frohms zeigte dabei richtig starke Reflexe (55. und 64.). Das 44. Pokalfinale der Frauen war Werbung für den Fußball. Die Stimmung im Kölner Stadion war beeindruckend. Eine Viertelstunde vor dem Ende schwappte dann auch sogar die LaOla-Welle durch die Arena. Die 44.400 Zuschauer in der ausverkauften Arena hatten ihren Spaß. Unter ihnen auch mindestens fünf Hildesheimerinnen. Eine Delegation der DJK Blau-Weiß Hildesheim drückte deutlich sichtbar den Wölfinnen die Daumen. In der 80. Minute ging noch ein Schuss der eingewechselten Sidney Lohmann nur ganz knapp am VfL-Tor vorbei. Die Bayern wollten mit aller Macht den zehnten Wolfsburger Pokalsieg in Folge verhindern. Das gelang aber nicht mehr.

Hildesheimer Fußballerinnen beim Pokalfinale in Köln: Loreen Waller, Julia Heppner, Anja Trautmann, Natalie Wernick und Annika Simon (von links) von der DJK Blau-Weiß Hildesheim. Fotos: Stephan Gaube

Die VfL-Frauen spielten das Finale weiterhin sehr diszipliniert zu Ende. Der 2:0-Erfolg geriet nicht mehr in Gefahr. Das war eine gelungene Revanche für die 0:4-Niederlage in der Bundesliga vor einigen Wochen. Der Rest war Jubel in grün und weiß. VfL-Kapitänin Alexandra Popp nahm von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den DFB-Pokal in Empfang. Und das nun schon zum zehnten Mal in Folge. Der erneute Triumph im Endspiel war Balsam für die Wolfsburger Seele. Nach dem frühen Aus in der Champions League und der verpassten Meisterschaft war der Mannschaft von Trainer Tommy Stroot die Erleichterung sichtlich anzumerken. Popp schrie ihre ganze Freude nach dem Abpfiff heraus und Trainer Strott saß erst eine Stunde nach dem Abpfiff zufrieden und erleichtert in der Pressekonferenz. „Die Art und Weise, wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, macht mich stolz. Dieser Sieg fühlt sich richtig gut an“, sagte Stroot. Einen schöneren Vatertag hätte sich der VfL-Trainer nicht wünschen können.

Mittendrin, statt nur dabei: Die ehemalige Sportnews-Mitarbeiterin und jetztige VfL-Praktikantin Jule Gaube (Mitte) mit Wölfe-Trainer Tommy Stroot (links).