Im sechsten Saisonspiel hat der VfV 06 Hildesheim den vierten Sieg eingefahren. Im Nachholspiel beim Heeslinger SC feierte der VfV einen 1:0-Erfolg. Der Lohn ist Tabellenplatz 1.

Der VfV Borussia 06 Hildesheim reitet in der Oberliga Niedersachen weiterhin auf der Erfolgswelle. Am Mittwochabend gewann der VfV das Nachholspiel beim Heeslinger SC mit 1:0. Vor dem Spiel war klar: Der Gewinner übernimmt die Tabellenführung. Die Gäste spielten im beschaulichen Landkreis Rotenburg unter Flutlichtatmosphäre wie gewohnt offensiv. Die Abwehrkette verteidigte sehr hoch. Zweimal zu hoch, so dass die Hildesheimer in gefährliche Konter ließen. Einmal musste VfV-Torwart Kilian Neufeld gut 20 Meter vor dem Tor mit dem Kopf klären. Ein zweites Mal war wieder Neufeld der Ausputzer. Aber wie. Mit einem Fallrückzieher klärte er außerhalb seines Strafraums spektakulär gegen Lennard Martens (30.).

Spektakuläre Aktion: VfV-Torwart Kilian Neufeld rettete einmal per Fallrückzieher.

Kurz darauf konnten die wenigen mitgereisten VfV-Fans das Tor des Tages bejubeln. Etwas zufällig kam der Ball in der 36. Minute zu Torjäger Kiszka, der aus 16 Metern flach mit links abzog um zum 0:1 traf. Die Führung war verdient, weil die Hildesheimer, wie zuletzt deutlich mehr für das Spiel taten, als ihr Gegner. „Wir wollen offensiv spielen. Wir wollen unser Spiel durchdrücken“, sagte Trainer Marc Vucinovic, der, wie auch schon zuletzt in Oldenburg ohne seinen Trainerkollegen Marcel Hartmann auskommen musste. Hartmann ist auf Klassenfahrt. Was Vucinovic in der zweiten Halbzeit sah, dürfte ihm gefallen haben. Seine Mannschaft war weiterhin die technisch bessere Mannschaft. Allerdings vergaß sie den zweiten Treffer nachzulegen. „Wir lassen am Ende zu viele Chancen liegen“, sagte Vucinovic. Kiszka schoss aus ähnlicher Position wie beim 0:1 am Tor vorbei und der eingewechselte Fred Mc Mensah scheiterte am Heeslinger Torwart.

Weitestgehend alles im Griff: VfV-Abwehrchef Yannik Schulze (links) hat gerade dem Heeslinger Eren Badur den Ball abgeluchst.

In der Schlussphase spielten die Gäste gar in Überzahl. Lenn Spremberg sah nach wiederholten Foulspiel die gelb-rote Karte (82.). Herausgeholt hatte den Platzverweis der sehr gute Karsan Doski, der im zentralen Mittelfeld sehr wertvolle Arbeit verrichtete. Die nun mehr werdenden Konterchancen spielten die Gäste aber nicht gut zu Ende. Einige dieser wirklich vielversprechenden Überzahlsituation wurden aber schlampig gespielt. So mussten die Hildesheimer bis zur 96. Minute zittern. Vor allem in der Endphase kamen die Hausherren zu einigen Standardsituationen, die die Abwehr um Torwart Neufeld aber klären konnte. Eine richtig klare Torchance konnte sich der HSC in diesem Spitzenspiel nicht herausspielen. Die Hausherren hatten durch ihre kluge, taktische Spielweise aber auch ihren Anteil, dass es ein gutes Oberligaspiel war. Am Ende setzte sich der VfV durch, der nun mit 13 Punkten die Tabellenführung übernommen hat. Die Mannschaft feierte den Erfolg im Spielerkreis und mit einem erst leisen, dann lauten „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey!“

Da gehts nach oben: Trainer Marc Vucinovic gibt die Richtung vor.

Trainer Vucinovic genoss den Sprung auf Platz. „Das war unser Ziel. Wir wollen in dieser Saison oben mitspielen. Jetzt sind wir ganz oben. Das gibt der Mannschaft ein gutes Gefühl“, sagte der Trainer, der die Tabellenführung verteidigen will. Am kommenden Wochenende sind die VfVer erstmals wieder die Gejagten. Mit dem TuS Bersenbrück kommt ein Team aus dem engsten Favoritenkreis nach Hildesheim. In Bersenbrück ist Trainer Tobias Langemeyer schon nach dem fünften Spieltag und nur sieben Punkten zurückgetreten. Unter Interimscoach Thorsten Marunde-Wehmann gelang zuletzt gegen LM Wolfsburg ein 3:2-Sieg. Der VfV sollte also vor den Gästen gewarnt sein.