Am vergangenen Montagabend fand die vierte Ausgabe der LIVESHOW Pro und Konter statt. Moderator Kevin Remmers kehrte auf seine angestammte Position in der Mitte der Runde zurück. Thema diesmal war der Frauenfußball, angefangen ganz oben bei der Europameisterschaft der Frauen in England bis hinunter an die Basis in der Kreisklasse Hildesheim. Fazit der Pro und Konter- Runde: Auf den Frauen- und Mädchenfußball wartet eine spannende Zukunft mit neuen Möglichkeiten und alten Problemen.  Hier geht es noch einmal zum LIVE-Talk.

Stephan Gaube

Der Sportnews-Experte spielte seinen Gesprächspartner:innen immer wieder die Bälle zu und fand immer wieder den geeigneten Moment die aktiven Spielerinnen der Runde in Szene zu setzen. 

Auch wenn Gaube in dieser Woche das farbenfrohe Hemd gegen

ein braunes Poloshirt eintauschte, konnte er mit seiner Expertise im Talk immer

wieder Farbtupfer setzen. Mit geschickt gestellten Fragen konnte er gerade die aktiven

Spielerinnen aus der Reserve zu locken. 

NFV-Präsident Ralph-Uwe Schaffert

Die Teilnahme des NFV-Präsidenten war für die Gesprächsrunde

ein großer Gewinn. Schaffert gewährte den Zuschauer:innen Einblicke von der vergangenen

Europameisterschaft der Damen, die er persönlich begleitete. Im Nachgang zeigte

er sich beeindruckt von dem Charakter der Mannschaft, welchen er im Laufe des

Turniers beobachten konnte. Vom positiven Abschneiden des deutschen

Teams erhofft sich der Funktionär eine positive Entwicklung und fordert: „Der

Frauen- und Mädchen Fußball muss sichtbarer werden.“

Im weiteren Verlauf der Talkshow bereicherte Schaffert den

Talk immer wieder mit eigenen Erfahrungen, die er im Hildesheimer Damen- und Mädchenfußball

sammeln konnte. Zum Angriff auf den Schiedsrichter Geoffrey May beim Spiel SG Bettmar/Dinklar

gegen Concordia II sagte Schaffert: „Solche Spieler brauchen wir im Fußball

nicht.“

Anne Arzbach, Spielertrainerin des PSV Grün-Weiß Hildesheim

Auch Anne Arzbach zeigte sich begeistert von der vergangenen

Europameisterschaft der Damen und hofft, dass die große Aufmerksamkeit mehr junge

Mädchen zum Fußball bringt. „Die Mädels müssen Bock haben Fußball zu spielen

und wenn eines die Mädels dazu animieren kann, dann ist es diese

Europameisterschaft“, so Arzbach.

Die Fußballerin aus Leidenschaft blickt zuversichtlich in

die kommende Oberliga-Saison des PSV und wünscht sich den Klassenerhalt

frühestmöglich sichern zu können. Allerdings stelle sie auch fest, dass das

Anwerben von Neuzugängen immer schwerer wird, da viele Spielerinnen ihre Prioritäten im Privaten setzen. 

Sara Kocak, Spielerin des 1. FC Sarstedt

Auch die Spielerin des 1. FC

Sarstedt hoffte auf einem positiven Effekt nach der vergangenen

Europameisterschaft, gibt der Entwicklung aber noch Zeit. Mit dem Vergleich

zwischen Männern und Frauen im Fußball, welcher aus der Community eingeworfen

wurde, tat sich Kocak eher schwer„Frauen und Männer kann man nicht vergleichen

[…] und man sollte den Frauenfußball schätzen, wie er ist,“ so die

Sarstedterin.  Mit der Damenmannschaft aus

Sarstedt konnte Kocak von einer echt Erfolgsgeschichte berichten. Dabei setze

man in Sarstedt vor allem mit auf eine gute Ausstattung für die Spielerinnen,

anstatt mit finanziellen Anreizen zu locken. Somit geht Kocak zuversichtlich in

die neue Saison und hofft sich in der Landesliga etablieren zu können. 

Britta Paetzold, Co-Trainerin der SG Achtum/Einum

Die spielende Co-Trainerin der SG Achtum/Einum wuchs

gemeinsamen mit Brüdern und einem Vater im Fußball auf und konnte sich der Faszination

Fußball nicht entziehen. Als Spielerin aus der niedrigsten Spielklasse in der

Runde berichtete Paetzold von Problemen bei der Suche nach neuen Sponsoren oder

dem Übergang von Spielerinnen aus der Jugend in den Damenbereich. Moderator

Remmers nahm dies direkt zum Anlass Firmen aus Hildesheim zu ermutigen im Fußball

der Frauen Sponsoring zu betreiben. 

Sonja Bukwoski, Staffelleiterin für die Kreisliga und der 1. Kreisklasse der Frauen

Die Staffelleiterin der Frauen für die Kreisliga und der

ersten Kreisklasse brachte eine Prise Realismus in die Talkrunde. In dieser

Rolle mahnte sie den Rückgang der Anzahl an Mädchen-, Damen- aber auch Herrenmannschaften

an. Grade im Jugendbereich sieht Bukowski die private Mediennutzung von Kindern

als Konkurrenz zum Vereinsfußball. Auch dass Schüler:innen zumeist Ganztagsschulen

besuchen und danach nicht mehr die Motivation finden zum Fußball zu gehen,

sieht die ehemalige Fußballerin als Herausforderung für den Fußball. Als Lösung

sieht sie den Einsatz direkt an Schulen in Form von AGs. 

Schonmal vormerken:

Der nächste Pro und Konter LIVE-Talk findet am 19.09.2022 um 19:00 Uhr statt.