Am 12. Spieltag der Kreisliga sahen 130 Zuschauer ein spannendes Spitzenspiel in Hasede, bei dem der Gastgeber zwei Führungen aus der Hand gab und der Gast einen Last-Minute-Sieg feiern konnte.

Der zweitplatzierte aus Hasede, der wieder mit Nico Goppold als Feldspieler im Tor agierte, erwischte im Spitzenspiel der Kreisliga den besseren Start in die Begegnung. Nach elf gespielten Minuten tankte sich Leon Hachmeister über außen durch und flankte auf den zweiten Pfosten, an dem Tim Utermöhle per Kopfball zurück auf Jannik Römer legte, der mit einem Volleyschuss für die 1:0-Führung sorgte. Die Gäste zeigten sich sichtlich geschockt und mussten nach 25 gespielten Minuten den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Björn Karkoß eroberte den Ball und leitete weiter auf Torben Kessler, der mit einem Strahl auf 2:0 stellte. Nachdem der TuS sogar das dritte Tor verpasste, verkürzte Türk Gücü in der 35. Minute auf 2:1. Einen Freistoß köpfte Kremtim Berisha am kurzen Pfosten zum Anschlusstreffer ein. Mit der verdienten 2:1-Führung ging es dann in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie dann richtig Fahrt auf. Hasede erwischte erneut den besseren Start in die zweite Hälfte und kam durch Karkoß aus halblinker Position zur Riesenchance, doch der Stürmer verfehlte das Tor aus kurzer Distanz knapp. Durch kleine Fouls war kein richtiger Spielfluss mehr da, ehe aus dem Nichts Türk Gücü zum Ausgleich kam. Der Stürmer Ulrich Tchakounte Leukeu eroberte den Ball vom letzten Mann und traf aus halbrechter Position zum umjubelten 2:2.

Hysen Mamusha (Mitte), Ahmed Ali Darweesh Hamo (links) und der Torschütze Leukeu (rechts) zeigen ein kleines Tänzchen an der Eckballfahne. Fotos: Anton Gebhard

Bei dem Tor war der Jubel der Gäste so groß, dass eine Bande heraussprang und sich die Zuschauer einige Wortgefechte lieferten. Von der anderen Seite mussten zwei Ordner zur Unterstützung kommen und es dauerte einige Minuten, bis die Begegnung wieder angepfiffen wurde. Ein Ordner kam dann auch erleichtert zurück und sagte: „Alles in Ordnung. Sie kommen nächste Woche vorbei und reparieren die Bande.“

Im Anschluss entwickelte sich eine spannende und vor allem umkämpfte Schlussphase, in der beide Teams sich nicht mit dem Remis zufriedengaben. Der TuS-Coach Milano Werner, der auch einige Male mit den Zuschauern aneinandergeriet, sagte nach dem Spiel: „Von draußen kam unnötig Schärfe in die Partie.“

Nach einem vermeintlichen Foulspiel im Hasede-Strafraum, bei dem der Pfiff ausblieb, kam es zu einer kurzen Rudelbildung, die allerdings schnell wieder beendet wurde.

Zum Spielgeschehen zurück. In der 82. Minute bekam Hasede einen Eckball zugesprochen, den Kevin Illgen auf den zweiten Pfosten brachte. Der eingewechselte Alexander Engelke köpfte den Ball Richtung Tor und Utermöhle nickte aus kurzer Distanz zum 3:2 ein. Die zweite Hasede-Führung kurz vor Schluss.

Zog beim Tor sein Trikot aus: Tim Utermöhle (rechts), verfolgt von seinen Teamkollegen.

Hasede sah wie der sichere Sieger aus, doch Türk Gücü gab sich nicht auf. Der Spielertrainer Hassan Atas, der nach seiner Sperre wieder dabei sein durfte, pushte sein Team nach vorne und wechselte sich selbst ein. In der 90. Minute glich Türk Gücü dann durch Hysen Mamusha aus, der den Ball aus kurzer Distanz im Tor unterbrachte. Wieder wurde es hitzig, weil der Türk Gücü-Spieler Kremtim Berisha mit einem „Knierutscher“ Richtung Hasede-Coach Werner rutschte und dafür die Gelb-Rote Karte kassierte.

Das Spiel war noch nicht zu Ende und war an Spannung kaum zu überbieten. Bei einem Zuschauer sorgte das für mächtig Hunger und anscheinend hatte dieser kein Hunger auf die leckere Hasede-Bratwurst, sondern bestellte sich eine Pizza.

In der Nachspielzeit bekam dann Hasede einen Freistoß zugesprochen. Bei dem Schiedsrichter-Pfiff befand sich der Ball noch in der Luft und der Hasede-Spieler Karkoß bugsierte das Leder nach vorne. Wegen Ball wegschießen gab es die Gelb-Rote Karte für Karkoß und keinen Freistoß für Hasede, sondern für Türk Gücü. Dies konnte der Hasede-Coach nicht nachvollziehen. „Er macht aus einem Freistoß für uns einen Freistoß für Türk Gücü. Das konnte irgendwie keiner nachvollziehen. Daraus resultiert dann der Siegtreffer.“

Hassan Atas brachte den Ball vor das Tor und Nils Kirchhoff bugsierte das Leder mit dem Hinterkopf ins Tor zum umjubelten 3:4. Das war der Schlusspunkt einer spannenden Begegnung, die sehr viel zu bieten hatte. Milano Werner abschließend:

Ich hätte mir gerne die Tabellenführung geholt. Auch als Antwort auf das vergangene Pokalspiel. Am Ende sehr bitter. Wir dürfen das Spiel nach einer 2:0-Führung nicht noch verlieren. Hinten raus haben wir uns zu dumm angestellt, daher Glückwunsch an Türk Gücü.