Das war ein Pokalkrimi. Die II. Mannschaft des VfR Germania Ochtersum zieht ins Viertelfinale des Kreispokals ein. Nach Elfmeterschießen siegten die Germanen beim TuS Nettlingen mit 5:2.

Die II. Mannschaft des VfR Germania Ochtersum hat sich am Mittwochabend als einzige Mannschaft aus der 2. Kreisklasse für das Viertelfinale im Kreispokal qualifiziert. Das Tabellenführer aus der A-Staffel gewann beim TuS Nettlingen (1. Kreisklasse A) mit 5:2 nach Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten stand es 1:1-Unentschieden. Die Tore fielen in der ersten Halbzeit. Zunächst brachte Philipp-Luka Leichnitz die Hausherren nach schöner Vorarbeit von Eric Hagemann mit 1:0 in Führung (8.). Malte Hagenah hatte acht Minuten später die passende Antwort parat. Und was für eine. Nach einer Ecker drosch der Kapitän den Ball mit Links in den Winkel des TuS-Tores. Danach scheiterte VfR-Torjäger Liam Kolbe an Torwart Marcel Vollbrecht.

Nettlingens Eric Hagemann (Mitte) gegen Malte Hagenah (rechts).

In der zweiten Halbzeit hatten die Gäste mehr Spielanteile. Die besseren Chancen hatten aber die Nettlinger. Ein Schuss von Michael Henze wurde abgeblockt und Leichnitz schoss den Ball freistehend am Ochtersumer Tor vorbei. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Hier hatten die Germanen die treffsicheren Schützen. Während die Elferkönige Kolbe, Hagenah, Alexander Kranz und Jost Zwingmann eiskalt verwandelten, schossen die Nettlinger Leichnitz und Michael Brumm über und neben das Ochtersumer Tor. Für alle Freunde des Aberglaubens: Raimund, das Maskottchen der Ochtersumer Reserve könnte die beiden Elfmeter am Tor vorbei geguckt haben. Raimund ist kein normales Maskottchen aus Plüsch, sondern eine Playmobilfigur mit VfR-Trikot. „Der Name ist auf einer Mannschaftsfeier entstanden“, erklärte ein VfR-Ersatzspieler.

Maskottchen Raimund zwischen den Ersatzspielern Benjamin Kammerer (links), Dominik Fasold und Simon Lenzner (rechts).

Während die Ochtersumer mit Raimund den Einzug in das Viertelfinale bejubelten, gratulierten die Nettlinger dem Gewinner sehr fair. Überhaupt war es ein sehr harmonischer Abend beim TuS „Bähre“ Nettlingen. Warum TuS „Bähre“? Weil die Familie Bähre sehr viel ehrenamtliche Arbeit beim TuS leistet. Vater Andreas Bähre ist seit Jahren Vorsitzender in Nettlingen und trainierte etliche Jahre verschiedene Mannschaften im Verein. Seine Frau Conny steht im Clubhaus hinter der Theke. „Ich bin die unfreundlichste Klubhauswirtin im ganzen Landkreis“, sagte Conny Bähre mit einem Augenzwinkern. Die Söhne Hauke (Betreuer der I. Mannschaft) und Morten (Schriftführer) leisten ebenfalls einen enormen Beitrag für den Verein. Neben der Familie Bähre gibt es natürlich noch andere Ehrenamtliche, aber die Bähres sind schon durchaus Aushängeschilder des Klubs. Der sich nun voll und ganz auf den Abstiegskampf in der 1. Kreisklasse konzentrieren können.

Eine fußballverrückte Familie: Klubhauswirtin Conny Bähre mit Sohn Hauke (rechts).