Kreispokal: Ein Nichtantritt, zwei Elfmeterschießen und zwei Auswärtssiege

TuS GW Himmelsthür – TuSpo Lamspringe II

Ein Nichtantritt sorgt in der Regel im für Unmut, vor allem im Pokal gibt es immer wenig Verständnis von außerhalb. Seit diesem Jahr werden die Spiele seit der ersten Hauptrunde (bei Fußball.de die 2. Runde) komplett und ohne regionale Töpfe ausgelost. Das hat weite Fahrten unter der Woche zur Folge. War das auch der Grund für den Nichtantritt der Zweivertretung des TuSpo Lamspringe? Mit Nichten!
Auf der Homepage des TuSpo gab es ein einleuchtendes Statement, das Fragen in Richtung Ausschreibung aufwirft. In dieser Ausschreibung steht nämlich seit dieser Saison: ,,Ab der vierten Runde dürfen keine Spieler eingesetzt werden, die bereits in einer höheren Mannschaft eingesetzt wurden. Ausnahme hierzu sind Spieler, die das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.“ (§30, Satz 2)
Bekanntermaßen hat Lamspringe eine Erste Mannschaft im Bezirk gemeldet, die also folgerichtig auch im Bezirkspokal antritt. Die Zweite Mannschaft kann dementsprechend im Kreispokal antreten. Das Problem: Der TuSpo hat in beiden Mannschaften Personalprobleme, sodass schon einige Spieler der Reserve in der Bezirksligamannschaft aushelfen mussten. Im Normalfall gilt dann ja die berühmte „Festspielregelung“. Spielt ein Spieler zwei Partien in Folge in der Ersten Mannschaft, ist er festgespielt und muss mindestens zwei Spiele in dieser aussetzen, um wieder für die Zweite spielberechtigt zu sein. Ein Spiel in einer höheren Mannschaft stellt kein Problem dar, das weiß so ziemlich jeder Fußballer. Im Pokal gilt aber plötzlich die oben genannte neue Regelung. Gleich fünf Stammspieler wären aus diesem Grund für das Pokalspiel ausgefallen. Der TuSpo äußerte sich auf der eigenen Homepage eindeutig dazu:

Genau wie die Regel zur (Nicht-)Erfüllung des Schiedsrichter-Soll, nach der Vereine mit zu wenigen Schiedsrichtern mittlerweile massiv finanziell bestraft werden, trifft auch diese Pokal-Regel wieder mal die Falschen! Dadurch sind wir nun gezwungen, eine unsportliche Entscheidung zu treffen, die wir nicht treffen wollten und für die wir dann auch nochmal bestraft werden (125€ plus Verwaltungskosten).

Wortlaut der Tuspo-Homepage

Die Regelung soll mutmaßlich verhindern, dass Vereine in den späten Kreispokalrunden plötzlich Spieler aus der Ersten Mannschaft einsetzen, die dort vielleicht nur Ergänzung und somit nicht festgespielt sind oder aus einer Verletzung kommen. Das wäre vor allem bei den hochspielenden ersten Mannschaften wie beim VfV, Sarstedt und Bavenstedt problematisch. Dass in diesem Fall allerdings offizielle Spieler der Zweiten Mannschaft aus Lamspringe außer Gefecht gesetzt werden, nur weil sie ein paar wenige Minuten Bezirksligaluft schnuppern durften bzw. mussten, lässt einen die ganze Regelung hinterfragen, die ganz offensichtlich gut gemeint, aber schlecht umgesetzt ist.

Die weiteren Ergebnisse:

TuS Hasede – FC Concordia Hildesheim 0:4 (0:1)

Dem TuS Hasede gingen im sechsten Spiel in 16 Tagen endgültig die Körner aus. Allerdings hatte auch der starke Gegner vom FC Concordia in diesen etwas mehr als zwei Wochen fünf Spiele – das Pensum für alle Kreisligateams ist aktuell sehr hoch. In diesem Topspiel konnten die Hildesheimer Revanche für die beiden Niederlagen in der Liga nehmen und das Spiel deutlich mit 4:0 für sich entscheiden. Bereits nach fünf Minuten brachte Marlon Laubinger seine Farben in Führung. In einem ausgeglichenen und umkämpften Spiel legte Amado Möhle dann im zweiten Durchgang nach (53.). Hasede war geschlagen und spätestens beim 0:3 durch Roberto Cid-Valdes war das Spiel endgültig entschieden (72.). Den Schlusspunkt setzte Laubinger mit seinem zweiten Treffer des Spiels (76.). Somit ist mit dem TuS Hasede ein großer Favorit auf den Titel aus dem Rennen.

TV DE Hotteln – PSV GW Hildesheim 0:1 (0:0)
Hotteln konnte das Spiel gegen den zwei Ligen höher agierenden PSV über die vollen 90 Minuten offenhalten und nur ein einziges Gegentor hinnehmen. Die Hildesheimer taten sich gegen das Team aus der 2. Kreisklasse schwer und zitterten sich am Ende in die nächste Pokalrunde. Tor: 0:1 Mohamad Azim Abraham (61.).

SG Bodenburg/Sehlem – SC Harsum II 7:6 n.E.
Ein waschechtes Pokaldrama ereignete sich in Sehlem. Zur Halbzeit sah der Gast aus Harsum beim Stand von 1:3 schon wie der sichere Sieger aus und hielt das Ergebnis auch bis in die Schlussphase. Doch die SG Bodenburg Sehlem drehte noch einmal auf, kam in der 88. Minute zum Anschlusstreffer und rettete sich in der Nachspielzeit tatsächlich noch ins Elfmeterschießen, das schließlich für sich entschieden wurde.

Tore: 0:1 Philipp Joerrens (9.), 1:1 Dorian Schrell (23.), 1:2 Björn Zimmermann (25.), 1:3 Gabriel Elsner (45.), 2:3 Steve Pasenow (88.), 3:3 Mika Holz (90.).
Im Elfmeterschießen: 4:3 Sebastian Gebert, 4:4 Dominik Garcia-Seidemann, 4:5 Philipp Joerrens, 5:5 Steve Pasenow, 5:6 Björn Boldorf, 6:6 Mika Holz, 7:6 Lennart-Paul Fricke.

SG Wehrstedt/Salzdetfurth – SG Diekholzen/Barienrode 3:5 n.E.
Ins Elfmeterschießen ging es auch im Duell zwischen den beiden 1. Kreisklassisten der Staffel B. Nach ausgeglichenen 90 Minuten stand es 1:1 und die Entscheidung wurde vom Punkt getroffen, wo die Gäste die deutlich besseren Nerven zeigten.

Tore: 1:0 Adrian Ochs (32.), 1:1 Justus Kliemann (73.).
Im Elfmeterschießen: 2:1 Kevin Bütefisch, 2:2 Pascal Gentemann, 2:3 Mirco Homann, 2:4 Heiner Lehne, 3:4 Sercan Yildrim, 3:5 Nico Steegemann.