Am Montag den 6. März 2023 veröffentlichte der NFV Kreis Hildesheim ein Vorwort des Kreisvorsitzenden Detlef Winter zu der aktuellen Situation im Kreis Hildesheim. In diesem Vorwort geht Winter auf die verschiedenen Vorkommnisse der letzten Monate ein, erläutert was für Folgen diese haben werden und positioniert sich klar zu diesen Vorfällen. Ebenfalls geht er auf die zukünftige Handhabung solcher Situationen ein und macht klar wie bei solchen Fällen reagiert wird, was die Konsequenzen sein können und das der Umgang mit den Schiedsrichter so nicht weiter gehen kann. Er erklärt ebenfalls was auch die Zukunft des Sports mit diesen Punkten zu tun hat, die jungen Fußballer, aber auch Schiedsrichterbetreffend. Herr Winter ist sich auf jeden Fall sicher, das Maß ist voll und schlechtes Behandeln von Schiedsrichtern wurde und wird auch weiterhin null Toleranz gezeigt! 



Das volle Statement des NFV-Kreisvorsitzenden Detlef Winter:

Werte Fußballfreunde!

Es wird Euch allen nicht verborgen geblieben sein, dass wir im NFV-Kreis Hildesheim im letzten halben Jahr uns immer wieder mit höchst unschönen Szenen auf unseren Sportplätzen zu beschäftigen hatten. Das ist bis dato nicht anders.

Bereits im Herbst kam es zu einem gewalttätigen Vorfall, bei dem der Schiedsrichter erheblich verletzt wurde. Dieses Ereignis hat für Schlagzeilen weit über die Kreis- und Bezirksgrenze hinaus für Aufsehen gesorgt.

Viele werden sich nun Fragen, was ist daraus geworden, und wie hat der NFV-Kreis Hildesheim diese Vorkommnisse letztlich bewertet.

Ich erachte es für wichtig, dass die Folgen solchen Fehlverhaltens auch öffentlich gemacht werden müssen, um zukünftigen Tätern die Folgen ihres Verhaltens deutlich aufzuzeigen. Im Vorstand des NFV-Kreis Hildesheim hat sich längst die Erkenntnis durchgesetzt, dass mit milden Urteilen von Seiten des Kreissportgerichts wir nicht so recht weiterkommen. Das bedeutet explizit, dass gerade, wenn es um Gewalt gegen Schiedsrichter geht, wir in der Verpflichtung sind, hier keine Milde walten zu lassen. Viele meinen, der Schiedsrichter ist das schwächste Glied in der Kette und kann nach Belieben attackiert werden. Das dies eine völlige Fehleinschätzung ist, darüber sollten wir uns alle im Klaren sein.

Die jüngsten Urteile, die hier kurz kommentiert werden sollen, dienen dazu allen zukünftigen Tätern klar und deutlich aufzuzeigen, dass der Verband den Dingen nicht tatenlos zuschaut. Ganz im Gegenteil. Ohne Namen zu nennen werden wir zukünftig an dieser Stelle deutlich machen, dass alle jene, die glauben, der Fußballplatz sei ein rechtsfreier Raum, eines Besseren belehrt werden.

Bereits im Herbst 2022 ist bei einem Punktspiel der Senioren ein Schiedsrichter erheblich verletzt worden. Ein Faustschlag ins Gesicht hat für eine Verletzung gesorgt, die ärztlich behandelt werden musste. Die Einschätzung des Kreissportgerichts Hildesheim hat dafür gesorgt, dass es für den Verein eine Geldstrafe gegeben hat, und der schuldige Spieler auf Antrag an das Präsidium des NFV aus dem Verband zu verweisen ist. Das ist auch so geschehen. Ferner ist eine zivilrechtliche Einordnung anhängig. Der Täter wird sich vor einem ordentlichen Gericht mit einer Anklage wegen Körperverletzung wiederfinden.

Bei einem Hallenturnier am 14.1.2023 ist ein Schiedsrichter derart massiv attackiert worden, dass unser Bezirkssportgericht in einer langen Sitzung auch hier ein Strafmaß gewählt hat, das allen möglichen Nachahmern zu denken geben sollte.

Die schuldigen Spieler wurden mit erheblichen Sperren belegt. Ein Spieler muss für 10 Spiele als Zuschauer fungieren, zwei weitere Spieler erhalten Sperren für 6 Pflichtspiele. Der Verein ist ferner dazu verpflichtet, die Kosten des Verfahrens in Höhe von 236 Euro zu begleichen.

Dies sind zwei Beispiele die aufzeigen sollen, dass der Verband jetzt und in Zukunft solche massiven und teils brutalen Vorgehensweisen in keinster Weise duldet. Steigen die Zahlen der Vorfälle, wird auch das Strafmaß eklatant nach oben angehoben.

Am 26.2.2023 ist es bei einem Hallenturnier der D-Junioren zu erheblichen Unsportlichkeiten von Seiten der Trainer und Elternteilen gekommen. Das Turnier stand kurz vor dem Abbruch. Ein beteiligter Schiedsrichter hat sich aufgrund seiner Erlebnisse bis auf weiteres abgemeldet. Was sich hier von Seiten einiger Eltern an Unsportlichkeiten zugetragen hat, spottet jeglicher Beschreibung. Der NFV-Vorstand hat sich bereits auf seiner turnusmäßigen Sitzung am 28.2.2023 mit den Geschehnissen auseinandergesetzt. Es wird nun in einer mündlichen Verhandlung Aufgabe des Kreissportgerichts sein, die Vorkommnisse zu bewerten. Der betroffene Verein (ein JFC aus dem Norden unseres Kreises) hat schon im Vorfeld zugesagt, ohne Rücksicht auf Personen an der Aufklärung der Vorfälle mitzuarbeiten.

Zwei Dinge sind in diesem Zusammenhang besonders bedenklich.

1. Da es sich um ein Endrundenturnier der D-Junioren gehandelt hat war auch ein Vertreter des Hauptsponsors Sparkasse Hildesheim Goslar Peine zugegen. Das hat dem Ansehen des Fußballs erheblichen Schaden zugeführt.

2. Einer der Hauptakteure ist Inhaber der Trainer B-Lizenz. Hier muss natürlich dringend überlegt werden, ob dieser Trainer nicht völlig fehl am Platz ist. Der NFV vergibt Trainerlizenzen. Wir können diese aber auch wieder einziehen.

Speziell bei diesem Fall müssen wir besonders auch an unsere jugendlichen Kicker denken. Was hinterlässt ein solches grob unsportliches Betragen für einen Eindruck bei den Kindern?

Ich habe auf dieser Homepage immer wieder darauf hingewiesen, dass wir den Geschehnissen nicht zuschauen und in irgendeinem Kämmerlein aburteilen. Nimmt die Massivität zu, werden wir auch das Strafmaß massiv verstärken. Ich bin momentan an einem Punkt angelangt, wo ich mir die Frage stellen muss: Wohin soll all dies noch führen?

Die Außenwirkung des Fußballs, die ohnehin angeschlagen ist, nimmt erheblich Schaden. Ich werde mich nicht verstecken, und ich werde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln daran arbeiten, Leute aus dem Verband zu entfernen, die meinen, auf unseren Spielfeldern ihren persönlichen Frust ausleben zu müssen. Ich kann von dieser Stelle aus nur warnen. Milde wird man von meiner Seite nicht erfahren können. Auch dann nicht, wenn ich auf Homepages einiger Vereine diffamiert werde. Das halte ich aus. Man sieht sich immer zweimal im Leben. Ich werde auch zukünftig Ross und Reiter nennen. Das Maß ist jedenfalls voll!

Bleiben Sie trotzdem alle gesund.

Detlef Winter, Vorsitzender NFV-Kreis Hildesheim