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Die Helios Grizzlys Giesen haben es geschafft. Der Volleyball-Bundesliga konnte im dritten Champions-League-Spiel den ersten Punktgewinn feiern. Gegen Monza gab es zwar eine 2:3-Niederlage, die sich aber wie ein Sieg anfühlte. 1951 Zuschauer gingen überglücklich nach Hause.
Die Helios Grizzlys Giesen haben ihren ersten Punktgewinn in der Volleyball-Champions-League gefeiert. Gegen das absolute Topteam Vero Volley Monza unterlagen die Grizzlys in der Hildesheimer Volksbank-Arena vor 1951 Zuschauern nur denkbar knapp mit 2:3. Volleyball-Hildesheim erlebte einen großartigen Euro-Abend mit einigen Gänsehautmomenten. Die Grizzlys sind nun endgültig in der Königsklasse angekommen.
Zum Spiel: Der erste Satz ging relativ deutlich mit 25:16 an die Italiener. Das mit vielen Volleyballstars aus aller Welt gespickte Team spielte nahezu fehlerfrei. Den Grizzlys gelang kein Block. Zudem fehlte gegen Ende des Satzes die eigene Durchschlagskraft. Das sollte sich im zweiten Satz ändern. Die Hausherren waren nun mittendrin im Spiel. Zuspieler Jan Röling traf etliche gute Entscheidungen und setzte seine Angreifer immer wieder so in Szene, dass sie keine Mühe hatten, am italienischen Block vorbei zu schlagen. Hauke Wagner ließ die Halle mit zwei knallharten Angriffsbällen zum Beben bringen. Das hat richtig „boom“ gemacht. Auch Ethan Champlin und die Mittelblocker Noah Baxpöhler und Jakob Günthör kamen immer wieder zu Punkten.

Zwar wurde aus einer 5:3-Führung ein 7:9-Rückstand, aber die Grizzlys blieben immer dran. Das zeigte bei den Vero Volleys Wirkung. Beim Stand von 15:16 trat Superstar Ivan Zaytsev beim Aufschlag über die Linie. Ein leichter Punkt für die Grizzlys. Die nun endgültig das Kommando übernahmen. Sie nutzten nun das Momentum und gingen mit 22:19 in Führung. Gästetrainer Massimo Eccheli war längst bedient und hatte seine zweite Auszeit genommen. Das brachte aber nichts mehr. Die Giesener gewannen den Satz völlig verdient mit 25:22.

Im dritten Satz waren die Giesener zunächst das bessere Team. Sie gingen mit 10:7 in Front. Monzas Thomas Beretta unterlief ein fast schon peinlicher Aufschlagfehler, aber die Gäste steigerten sich wieder und gingen ihrerseits mit 20:17 in Führung, nachdem Beretta Wagner blockte. Diese Führung wiederum ließen sich die Vero Volleys nicht mehr nehmen. Sie gewannen diesen Satz mit viel Aufwand mit 25:22. Im vierten Satz lief zunächst gar nicht für die Grizzlys. 4:10 lautete der Rückstand. Zuspieler Nick Slight, der seit Satzbeginn Röling ersetzte, war mit einigen Aufschlägen der Punktegarant. Die Grizzlys kamen auf 10:12 heran. Eccheli nahm eine Auszeit. Das stoppte den Giesener Rhythmus aber nicht.

Die Grizzlys gingen durch Champlin mit 14:13 in Führung. Die fast 2000 Fans waren aus dem Häuschen. Und so ging es weiter. Plötzlich führten die Grizzlys mit 21:17 durch einen Monsterblock von Jori Mantha. Die weiteren Punkte besorgten Mark Rura und Ethan Champlin. Die Grizzlys gewannen tatsächlich den vierten Satz mit 25:21 und erzwangen den Tiebreak. Damit war der erste Punktgewinn in der Champions League perfekt. Und das ausgerechnet gegen die vermeintliche Übermannschaft in der Gruppe. Die Halle kochte über. Diesen Gänsehautmoment hatten sich alle redlich verdient. Manager Sascha Kucera hielt es nicht mehr auf der Tribüne. Er lief zu Hallensprecher Mike Münkel, der mal wieder alles gab, und beide bejubelten gemeinsam den ersten Punktgewinn. „Ich hatte auf einen Satzgewinn und mehr als eine Stunde Volleyball gehofft. Jetzt haben wir den ersten Punktgewinn und über zwei Stunden Volleyball gesehen“, freute sich Kucera.

Insgeheim träumte Kucera vielleicht sogar vom Sieg. Das ließen die Italiener aber nicht zu. Im fünften Satz übernahmen die Gäste schnell das Kommando und gingen mit 7:3 in Führung, aber die Grizzlys gaben nicht klein bei. Immer wieder war es der überragende Champlin, der punktete. Auf der Gegenseite stand ihm nun aber Luka Martilla in nichts nach. Der Finne war der entscheidende Spieler in Satz fünf und sorgte mit etlichen knallharten Aufschlägen für den 15:9-Erfolg. Der Vero Volleys freuten sich über den 3:2-Sieg. Aber auch die Grizzlys konnten sich als Gewinner fühlen. Sie lieferten eine wahre Volleyballparty über mehr als zwei Stunden. Und konnten den ersten Punktgewinn in Europas Königsklasse verbuchen. Ein grandioser Erfolg, nicht nur für die Giesener Geschichtsbücher. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Der zweite Satz war einfach geil und wie wir im vierten Satz zurück gekommen sind, das zeigt die Moral dieser Mannschaft. Wir haben gegen ein europäisches Topteam zwei Sätze gewonnen. Dieses Selbstvertrauen nehmen wir jetzt mit in die Bundesliga“, sagte Grizzlys-Trainer Itamar Stein nach dem Spiel.

In der Bundesliga geht es am Samstag nach Karlsruhe. Giesens Kapitän Hauke Wagner war nach der knappen Niederlage ebenfalls zufrieden. „Damit war nicht zu rechnen. Monza ist mit Piräus das stärkste Team in unserer Gruppe. Heute haben wir vieles gut gemacht und wir haben uns in den Sätzen zwei und vier belohnt“, sagte Wagner. In der Tabelle der Gruppe B haben die Grizzlys nun den ersten Punkt auf dem Konto. Wer hätte das gedacht? Die Grizzlys sind in der Champions League angekommen und haben Hildesheim mal wieder einen fantastischen Volleyballabend beschert.



