Ein Elzer Fußballtrainer bringt ein eigenes Fußball-Fashion-Label auf den Markt und konzentriert sich dabei zu großen Teilen auf den Frauenfußball. Eine Geschichte, wie aus einer Idee Wirklichkeit wurde und noch viel mehr werden soll. 

Beschäftigungen in Zeiten von Corona sind ja immer so eine Sache. Durch den Lockdown sind Geschäfte, Restaurants und fast alle Freizeitaktivitäten geschlossen. Der Elzer Frank Helmedach hat sich genau diese Zeit zunutze gemacht und ein eigenes Fußball-Fahion-Label herausgebracht. Den Schwerpunkt legt der Trainer der 1. Frauenmannschaft des SSV Elze, wie könnte es auch anders, auf den Frauenfußball:

Ich hatte konkrete Ideen was ich machen wollte, dass es durchaus Unisex sein kann, aber der Schwerpunkt schon mehr auf dem Frauenfußball liegt. Es gibt es diverse Fashionlabels, bei denen es gut funktioniert, aber nichts, das sich explizit auf den Frauenbereich konzentriert.
Frank Helmedache über die Idee seines Labels

Unter dem Firmemnamen ’11goals‘ vertreibt er nun T-Shirts, Hoddies, Sweater, Jacken und sogar Accessoires. Doch auf der Internetseite https://www.11goals.net/ findet man nicht nur die Produkte des Labels, es gibt auch einen Fan-Shop seines Heimatvereins SSV Elze und einen Blog, den er selbst betreibt und unter anderem mit Interviews mit Bundesligaspielerinnen wie Anna Blässe (VfL Wolfsburg) und  Naomi Mégroz (SC Freiburg) füllt. Auch Cindy König (Sporting Braga) stand bereits Rede und Antwort. Wie er an durchaus prominente Namen des Frauenfußballs kommt, erklärt er sogleich:

Bei Frauen ist es tatsächlich einfacher ein Interview zu bekommen, die Mädels sind dankbar eine Plattform zu haben. Der Frauenfußball bekommt da einfach eine Bühne.
Helmedach über die Zusammenarbeit mit den Profispielerinnen

Der pädagogische Mitarbeiter an einer Förderschule für emotional schwache Kinder brennt für den Frauenfußball, das merkt man ihm im Gespräch an:

Ich wollte etwas anderes machen. Ich wollte es auf Frauen beziehen, ich trainiere ja schließlich auch eine Frauenmannschaft.
Helmedach über seine Begeisterung für den Frauenfußball

Ein Fashion-Label entwickelt man nicht eben mal in ein paar Tagen:

Die Idee hatte ich schon ziemlich lange, aber aus beruflichen Gründen, sowie den Trainertätigkeiten beim SSV Elze und der 96-Fußballschuhe, hatte ich da nur bedingt zeit für. Die Idee steht schon zwei, drei Jahre

Im ersten Lockdown ohne Trainings- und Spielbetrieb konnte ich diese dann umsetzen.
Frank Helmedach 

Das komplette Jahr 2020 hat er nun genutzt und an seinem Label gearbeitet. Von Tätigkeiten wie designen der Kleidung, über die Erstellung der Homepage, inklusive eigenem Layout und den Interviews auf dem bereits erwähnten Blog, der Elzer hat viel Zeit investiert und das ganz allein, neben seinem Beruf. Einzig in rechtlichen Fragen hat er sich Hilfe geholt: „Da habe ich Neuland betreten, ich habe schließlich noch keinen Online-Shop betrieben. Der musste durch eine Rechtsprüfung, da habe ich mich dann lieber abgesichert und mir Hilfe geholt, statt dass ich abgemahnt werde.“

Der Name ’11goals‘ ist in allererster Linie Firmenname, schließlich gibt es gleich drei Philosophien bei den Produkten zu finden.

Fußball im Herzen.
In den Farben getrennt, im Herzen vereint. Die Liebe für den Fußball verbindet Menschen. Trag das Fußball-Herz am richtigen Fleck.
KIKR.
Du bist eine Kickerin, oder ein Kicker? Zeig´der Welt, dass du ein(e) KIKR. bist.
Lieblingsspiel.
Unser Fußball – Unser Lieblingsspiel. Deine Liebeserklärung an die schönste Nebensache der Welt.
Die drei Oberbegriffe sind immer eingerahmt von eckigen Klammern, laut Helmedach sollen diese Fußballtore darstellen. Auch [ 11goals ] prankt auf diversen Kleidungsstücken:
Plötzlich hatte ich den im Kopf. Ich wollte einen Firmennamen haben, aber verschiedene Kollektionen rausbringen. Da ist man auch flexibler wenn mal etwas nicht funktioniert. Ich will es facettenreicher gestalten.

Unter anderem ist da auch der Blog zugekommen. Mir war ein Name wichtig, der unabhängig von der Produktlinie ist, aber dennoch einen Bezug zum Fußball hat.
Helmedach über die Namensfindung

Den Namen hat er sich übrigens auch patentieren lassen. So ist er geschützt. 

Die Produktion übernimmt er nicht selbst, für die Klamotten gibt es auch durchaus verschiedene Hersteller, sodass es durchaus vorkommen kann, dass der Bestellprozess mal 5-10 dauert, für Helmedach aber kein Problem, schließlich sei das fast in jedem Online-Shop mittlerweile so, zudem ergänzte er:

Fast jedes Produkt wird individuell hergestellt, gerade weil ich eine große Auswahl habe.
Helmedach über die Besonderheit

Manches hat er aktuell aber auch zuhause auf Lager, allerdings nur in gemäßigten Mengen, unendlich Platz er schließlich auch nicht. 

Seit dem 01. Januar 2021 ist die Homepage inklusive Shop und Blog online. Das Feedback der Spielerinnen bei den Interviews sei sensationell und auch die Aufrufzahlen gefallen dem Fußballtrainer. Klingt nach einer runden Sache, wie könnte es auch anders sein, wenn ein Fußballtrainer ein Fußball-Fashion-Label auf den Markt bringt.