Der TuS Grün-Weiß Himmelsthür hat das Spitzenspiel in der Handball-Oberliga beim VfL Hameln mit 30:32 verloren.

Die Oberliga-Handballer des TuS Grün-Weiß Himmelsthür hatten sich für das Spitzenspiel beim VfL Hameln so viel vorgenommen. Am Ende verlor das Team von Trainer Kilian Kraft das Duell gegen den Tabellenführer mit 30:32. Der altehrwürdige VfL Hameln hat schon viel bessere Zeiten erlebt. In den 90er Jahren mischten die Rattenfänger-Handballer die 1. Liga auf. Mittlerweile ist der VfL in die 5. Liga abgestürzt. Das macht sich auch bei der Hallenfrage bemerkbar. Der VfL spielt mittlerweile im Stadtteil Afferde. In die dortige Sporthalle passen 600 Zuschauern rein. In der viel größeren Rattenfängerhalle in Hameln hätten mehr Fans Platz gehabt. Das Ganze ist wohl aber auch eine Kostenfrage. Sehr zum Leidwesen der Himmelsthürer Fans. Der Tus bekam knapp 50 Tickets zur Verfügung gestellt. „Wir hätten über 100 Anhänger gerne dabei gehabt, aber das war unter diesen Bedingungen nicht möglich“, ärgerte sich TuS-Manager Ralf Weber. Die 50 Fans sorgten dennoch für eine gute Stimmung.

Die 50 mitgereisten TuS-Fans.

Ihr Team fand im Afferde Hexenkessel nur schwer ins Spiel. Allerdings musste Trainer Kraft in Hameln auf die etatmäßigen Außen Levi Ripperger und Max Hollstein verzichten. Torwart Dimo Möller saß in zivil auf der Bank. Zu allem Überfluss sah Florian Stechel in der 15 Minute nach einem Foul die rote Karte. Eine sehr harte Entscheidung. Zu diesem Zeitpunkt führte der VfL mit 8:6. Die Hamelner bauten diese Führung kurz darauf aus und führten mit 15:10. Die Himmelsthürer Deckung und das Torwartspiel funktionierten noch nicht. Beim Seitenwechsel war der Rückstand einigermaßen erträglich (18:15). In der zweiten Halbzeit wurde wieder einmal deutlich, worauf es im Handball ankommt. Man benötigt den besseren Torwart und braucht Schiedsrichter, die einen nicht zu sehr benachteiligen. „In den 50:50-Aktionen haben die Schris meist gegen uns entschieden. Wir haben aber unsere Chancen, vor allem in der zweiten Halbzeit, nicht konsequent genutzt“, sagte Trainer Kraft nach dem Spiel. In der 44. Minute witterten die Gäste-Fans die Wende im Spiel. Keanu Brandes konnte zum 23:22 verkürzen.

VfL-Torwart Jan Brückner.

Weil VfL-Torwart Jan Brückner aber in der Folge das Torhüterduell gegen Jan Koob klar für sich entscheiden konnte, setzte sich der VfL wieder ab. Marc Schmidt traf in der 54. Minute zum 29:23. Das war die Vorentscheidung. Es keimte aber nochmals Hoffnung für Grün-Weiß auf. Simon Oertel, der in der 2. Halbzeit gnadenlos ausgepfiffen wurde, traf 90 Sekunden vor dem Ende zum 31:29. Die Hamelner Fans warfen Oertel schauspielerisches Verhalten vor. 30 Sekunden später hätte der gute Justus Krumwiede zum 31:30 treffen können. Sein Siebenmeter landete aber an der Latte. Damit war die Hoffnung auf einen Punktgewinn dahin. Am Ende siegte der VfL verdient mit 32:30. Die Hamelner haben nun drei Punkte Vorsprung auf den TuS. Acht Spieltage vor dem Saisonende dürfte die Meisterschaft für den TuS futsch sein. Da aktuell aus der 3. Liga niemand in die Regionalliga Nord absteigen sollte, würde der TuS auch als Tabellenzweiter in die Regionalliga aufsteigen können. Ein schöner Trost nach der Niederlage im Spitzenspiel.

Florian Most erzielte drei Treffer für den TuS.