Nach zwei Niederlagen in Folge ist der HC Eintracht Hildesheim bei einem der absoluten Top-Favoriten der Aufstiegsrunde gefordert. Cheftrainer Jürgen Bätjer erwartet eine Reaktion, gibt sich dennoch weiterhin optimistisch.

Als wäre der metaphorische Rucksack des HC Eintracht Hildesheim nach den zwei Niederlagen gegen Vinnhorst und Potsdam nicht schon groß genug, folgt nun auch noch das Auswärtsspiel bei einem der Top-Favoriten dieser Aufstiegsrunde. Am Samstag gastiert die Mannschaft von Cheftrainer Jürgen Bätjer beim verlustpunktfreien Tabellenführer der Gruppe A VfL Eintracht Hagen. Gespielt wird um 19 Uhr in der Krollmann Arena. Trotz der schwierigen Aufgabe verbreitet Bätjer Optimismus: 

Wenn wir alles raushauen, die Fehler minimieren und leidenschaftlich sind, dann sind wir immer noch Eintracht Hildesheim und haben gegen jede Mannschaft eine Chance. Gerade in so einer Runde. Natürlich glaubt mir das keiner aktuell, aber ich verbreite weiter Optimismus. Ich hoffe, dass meine Spieler davon etwas mitnehmen und auch mit diesem Glauben dahinfahren.
Jürgen Bätjer

„Das ist eine Katastrophe“

Zunächst hieß es zu Beginn der Woche aber „Wunden lecken“, wie es Bätjer selbst nannte. Doch er beließ es nicht nur dabei: „Wir sind deutlich in der Ansprache gewonnen. Wir hatten 19 technische Fehler, dazu acht Fehlwürfe. Da kann man nicht gewinnen. Die Einstellung hat gepasst, aber die leichtfertigen Fehler, das ist eine Katastrophe. Die müssen wir schnellstmöglich abstellen.“ Der Cheftrainer ist aber weiterhin überzeugt von seiner Mannschaft, schließlich habe man in der sportlichen Leitung vor der Saison versucht neue Qualität dazu zu holen: „Wir haben uns nach bestem Wissen versucht zu verstärken. Wir haben gute Jungs verpflichtet, davon bin ich immer noch überzeugt.
Sportdirektor Martin Murawski bemängelte nach der Vinnhorst-Niederlage gegenüber der Hildesheimer Allgemeinen Zeitungeher ein Mentalitäts- als Qualitätsproblem.“ Bätjer kann seinen Vorgesetzten verstehen und erläutert gegenüber Sportnews die Hintergründe: „Die Spieler müssen in der Lage sein ihre Qualität abzurufen. Wir sind Eintracht Hildesheim, wir wollen um den Aufstieg in die 2. Liga spielen. Da muss man alle seine Sinne beisammen haben und abliefern. Das können die auch, sonst hätten wir sie nicht verpflichtet. Ich gebe Martin Murawski da schon ein Stück weit recht, wir sind eigentlich in der Lage mehr Qualität zu generieren, aber wir uns von irgendwas erdrücken oder ablenken lassen.
Viele Punkte haben sie beim HCE also angesprochen, jetzt geht es darum zu zeigen, ob davon etwas angekommen ist: 

Ich habe es noch einmal deutlich angesprochen, ich erwarte jetzt eine Reaktion. Wer jetzt nicht liefern kann, der ist auch fehl am Platz, das muss man auch mal so sagen.
Jürgen Bätjer

„Die haben schon fast 16 gleichwertige Spieler“

Der kommende Gegner VfL Eintracht Hagen steht auf Platz eins der Aufstiegsrunden-Gruppe A. Zwei Siege aus zwei Spielen ergeben 4:0 Punkte. Dazu haben die Nordrhein-Westfalen 62 Tore geworfen. Bätjer erwartet einen ganz starken Gegner, der auf fast allen Positionen stark besetzt ist: „Die haben fast 16 gleichwertige Spieler, da ist egal wer spielt.“ Und dennoch hebt er einzelne im Nachgang noch heraus: „Valentin Schmidt war gegen Potsdam überragend, Jan-Lars Gaubatz ist auch richtig gut und Tobias Mahncke im Tor ist eine Klasse für sich.
Dennoch will er nicht bereits vor dem Spiel kampflos aufgeben. „Wir können nichts im Vorbeigehen machen, aber das geht Hagen auch so. Wir sind auch keine Laufkundschaft, wenn wir am Limit sind. Das waren wir zwar in den letzten zwei Spielen nicht, aber warum sollten wir nicht diese Reaktion zeigen, die wir uns alle erhoffen. Warum sollen wir nicht am Limit spielen. Und vielleicht hat Hagen dann auch einen kleinen Mentalitätsproblem-Tag“, so Bätjer, der außerdem anfügt, „wenn ich jetzt schon mit der Aussage dahinfahren würde, dass es eh nichts zu holen gibt, dann wäre ich auch der falsche. Die 60 Minuten müssen auch erst gespielt werden.
Chancen den VfL Eintracht zu knacken sieht er vor allem darin, Spielmacher Schmidt nicht in die Partie kommen zu lassen. Außerdem müssen Leon Krka und Jakub Lefan das Torwartduell für sich entscheiden. Nicht zu vergessen das Tempospiel: „Hagen hat auch einen Angriff-Abwehr-Wechsel drin, also sollten wir von hinten ins Tempo kommen.

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Personal

Beim eigenen Personal geht Bätjer davon aus, dass eigentlich alle da und fit für den morgigen Samstag sein sollten. Zwar haben Martin Vilstrup Andersen, Jakub Tonar und Niko Tzoufras nur dosiert trainiert, aber die sollten alle dabei sein, so Bätjer. Ganz wichtig wäre der Einsatz von Vilstrup, dessen Energie und Leidenschaft der Trainer noch einmal lobte: „Er war überragend, welche Energie er hereingebracht hat.