Viele Veränderungen haben sich rund um das Damen-Team des MTV 48 Hildesheim ergeben. Das Gesicht der Mannschaft ist teilweise neu und im Hintergrund arbeiten die Verantwortlichen weiter auf die 2. Liga hin.

Veränderungen auf allen Ebenen für das Team 48

Kurz vor Weihnachten ist es an der Zeit das Jahr 2020 Revue passieren zu lassen. Was ist passiert in den vergangenen 52 Wochen? Die Frage kann Hildesheims Teammanager Daniel Hartleib wie folgt beantworten: „Es war ein Jahr mit vielen Veränderungen für das Team, aber auch mit vielen Veränderungen für den Sport und das Leben im Allgemeinen.“ Die Saison 19/20 wurde durch die Corona Pandemie im März abgebrochen und von da an hieß es, wie so oft in diesem Jahr, sich in Geduld zu üben. Zuerst wurden die Weichen gestellt für das künftige Teammanagement der 1. Damen des MTV. Daniel Hartleib wurde als Teammanager verpflichtet und sollte vor allem die Aufgaben Eventisierung, Professionalisierung, Ausstattung und Kaderplanung übernehmen. Thomas Jörns wurde als Financial Manager präsentiert und sollte sich fortan um eine bessere Sponsorenakquise kümmern, damit künftig nicht nur Bertold Klemperer in der Verantwortung für das Team steht.

Lazic bleibt Trainer und erhält Unterstützung

Vojkan Lazic bleibt weiterhin der Trainer des Team 48 und wurde im Jahr 2020 des Öfteren von Außenangreiferin Ann-Christin Quade und Teammanager Daniel Hartleib unterstützt und vertreten. „Als kurz vor dem Saisonstart unser Trainer ausfiel war das schon eine schwierige Situation. Jeder Sportler weiß, wie schlimm es ist, wenn kurz vor dem Start nochmal alles auf links gedreht wird. Für Chrissi und mich war selbstverständlich, dass wir einspringen, aber der Start in die Saison war mehr als holprig und wir haben lange gebraucht als Team auf Temperatur zu kommen“, so der Teammanager.
Aber was war über den Sommer passiert in Hildesheim? Bis weit in den Sommer stand in der Schwebe, ob es für die Hildesheimerinnen einen Startplatz in der 2. Liga geben wird oder ob sie weiterhin in der 3. Liga aktiv sind. Am Ende ist es die 3. Liga geworden, als kleine Anmerkung: Wenn das Team noch in die 2. Liga gerutscht wäre, dürfte es aktuell trainieren und spielen, da die 2. Liga als Profisport angesehen wird.
Während die Spielklasse noch unklar war musste das Team 48 seinen Kader dringend vergrößern. Aus dem eh schon beschaulichen Kreis von lediglich neun Spielerinnen wollten Linda Groen und Katharina Culav kürzer treten. Cinja Tillmann wollte sich noch intensiver ihrer Beachvolleyballkarriere widmen und so stand man plötzlich zu sechst da. Weiter an Board bliebe die beiden erfahrenen polnischen Spielerinnen Anna-Maria Tustanowska und Magdalena Dudek. Auch Ann-Christin Quade, Mira Klemperer, Lea Rachner geb. Weber und Anna Felser gaben eine Zusage für die Spielzeit. Im Hintergrund wurde der regionale Markt sondiert und am Ende der Vorbereitung hat Teammanager Hartleib zahlreiche neue Spielerinnen nach Hildesheim lotsen können.

Neue und bekannte Gesichter

Nach Babypausen kehrten zuerst Martina Hrinakova und Finja Krinke zurück. Über die Probetrainings konnte man die Zusagen von Frida Randén, Lisa-Eva Moos, Francesca Burani und Laura de Chavarria Muñoz. Bedingt durch Corona kehrte Paula Klemperer nicht in die USA zurück und konnte das Team ebenfalls verstärken. Auch Katharina Culav fasste sich ein Herz und wollte den Umbruch des Teams mit begleiten. So stand ein 14-köpfiger Kader für den Saisonstart zur Verfügung, der in der Saison bis Weihnachten noch um Diagonalspielerin Melanie Paul verstärkt werden sollte.

Es sollte allerdings drei Spieltage Zeit kosten bis die Mädels vom Team 48 in Gang kamen. Erst am 4. Spieltag stand der 1. Saisonsieg zu Buche. In heimischer Halle wurde gegen die Reserve von Bayer Leverkusen gewonnen. Gegen das junge Team vom Bundesstützpunkt Münster gab es kurz darauf eine 2:3 Niederlage und gegen einen der großen Favoriten der Liga, den mit zahlreichen ehemaligen Profispielerinen gespickten, USC Münster II gab es eine Galavorstellung – gekrönt mit einem 3:1 Sieg. Das letzte Spiel bevor der Sport wieder stillgelegt wurde war ausgerechnet das Derby gegen die SF Aligse. Es sollte das letzte Spiel sein und dank eines starken Hygienekonzeptes, durften 200 Zuschauer an der Partie teilnehmen. Die Lehrter Halle wurde von den frenetisch anfeuernden und vor allem lautstark trommelnden Fans des Team 48 eingenommen und den Zuschauern wurde über fünf Sätze alles an Dramaturgie geboten was nur ging. „Zwar hätten wir das Spiel am Ende 3:0 gewinnen müssen, aber rückblickend kann man sagen, dass wir so alle noch einmal auf unsere Kosten gekommen sind. Wir haben fünf Sätze lang nochmals genießen dürfen, was für uns alle so selbstverständlich geworden ist und mittlerweile doch so fern ist“, äußert sich
Teammanager Daniel Hartleib zur aktuellen Situation.

Planungen für Liga 2 laufen

Niemand weiß, wann und wie die Liga letztlich weitergehen wird. Dennoch sind wir im Hintergrund weiter fleißig. Die Spielstätte in der Robert-Bosch-Gesamtschule soll weiter den Anforderungen in Richtung 2. Bundesliga angepasst werden. Auch der Kader soll weiter und behutsam optimiert werden und das bisherige Team immer besser harmonieren. Das sind alles Dinge an denen der Betreuerstab des MTV aktuell arbeiten kann. „Der Markenauftritt, die Ausstattung des Teams, die Professionalität in allen Ebenen, aber auch eine bessere Struktur intern. Das ist alles etwas für das mir sonst die Zeit fehlt und wo ich aktuell genug dran arbeiten kann. Anfangs habe ich mich drüber sehr gefreut, dennoch muss ich aktuell sagen, dass ich all meine Zeit opfern würde, um wieder mit dem Team und unserem Trainer am Ball zu arbeiten.“ So wie es der Teammanager des MTV sieht, wird es auch zahlreichen anderen Sportlern gehen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie der Sport die ganze Pandemie übersteht. Es bleibt zu hoffen, dass in 2021 so schnell wie möglich wieder ein normaler Alltag einkehrt.