Für die Handball-Oberligisten SG Börde Handball und die Sportfreunde Söhre ist die Spielzeit seit vergangener Woche beendet. Der Handball Verband Niedersachsen hat die Saison abgebrochen. Darüber sprachen wir mit den Vereinsvorsitzenden Jörn Rating und Matthias Ihmann. 

Seit Dienstagabend ist der Saisonabbruch des Handball Verbandes Niedersachsen offiziell. „Die Saison 2021/22 wird in der Zusammensetzung und gegebenenfalls auch in den Staffeleinteilungen gespielt, wie die Saison 2020/21 geplant wurde“, heißt es im Beschluss wörtlich. Absteiger gibt es demnach nicht. Mögliche Aufsteiger können voraussichtlich lediglich in den Oberligen der Frauen und Männer ermittelt werden. Sollten dem HVN durch den Deutschen Handballbund Aufstiegsrechte zu den 3. Ligen zugestanden werden, informiert der Verband die Vereine gesondert über die Zulassungsvoraussetzungen.

Rating hat damit gerechnet

Die Hildesheimer Oberliga-Vertreter SG Börde Handball und die Sportfreunde Söhre sind weniger überrascht von der Entscheidung. Bei der SG hat man bereits länger mit dem Saisonabbruch gerechnet, wie der 1. Vorsitzende Jörn Rating verrät:

Es war abzusehen und es ist alternativlos. Im Januar waren die Verantwortlichen beim HVN ja noch sehr optimistisch, da muss ich gestehen, war ich vorsichtiger oder weniger optimistisch. Es ist letztlich keine große Überraschung mehr.
Jörn Rating, SG Börde Handball, über den Saisonabbruch

Die Planungen laufen nun auf die kommende Spielzeit hin, auch wenn sich Rating dabei nicht sicher ist, ob diese ’normal‘ umgesetzt werden kann:

Die Planungen laufen, obwohl wir nicht wissen wann und wie es weitergeht. Ich befürchte, dass auch die nächste Saison keine normale Spielzeit wird. Dennoch, wir müssen das Beste aus der Situation machen.
Rating über Zukunftsplanungen

Demnach arbeiten die Börde-Handballer weiter mit Trainer Georgi Nikolov zusammen und auch der Kader soll zusammen gehalten werden. 
Die mögliche Aufstiegsrunde sei kein Thema in der Gemeinde Schellerten gewesen:

Weder sportlich, noch finanziell hätte das Sinn gemacht.
Jörn Rating über die Teilnahme an einer Aufstiegsrunde

Söhre verzichtet ebenfalls

Die Sportfreunde Söhre, die mit einem deutlichen 39:19-Derbysieg in die Saison gestartet sind und vor der Saison mit einigen starken Neu-Verpflichtungen auf sich aufmerksam gemacht haben, werden trotz Ambitionen auf die Aufstiegsrunde ebenfalls verzichten, wie der Vorsitzende Matthias Ihmann erklärt:

Die Mannschaft hat sich mit dem Thema beschäftigt. Es würde aktuell aber einfach keinen Sinn machen, nur mit dieser möglichen Aufstiegsrunde womöglich in die 3. Liga zu gehen. Da gibt es einfach zu viele Ungewissheiten.
Matthias Ihmann über eine mögliche Aufstiegsrunde

Der Vorsitzende hatte zumindest noch leichte Hoffnung, dass die Saison fortgesetzt wird:

Ich hatte Hoffnung, aber die hatte ich auch im September und Oktober nach dem ersten Lockdown. Ich hätte nicht gedacht, dass die Saison nach nur einem Spiel für uns wieder abgebrochen wird.
Matthias Ihmann

Dennoch hatte er zuletzt sich bereits damit abgefunden. „Es war ja irgendwie klar. Man kann da leider nichts machen“, so Ihmann. 
Auch bezüglich der kommenden Spielzeit bedrückt den Söhrer Vereinsboss eine große Unsicherheit: „Ich bin nicht sicher, ob wir im September wieder ganz normale Handball-Spiele haben werden. Da bin ich wirklich skeptisch.“

Lakenmacher und Leistungsträger sollen bleiben

Beim Personal ist er optimistisch, dass die Leistungsträger den Sportfreunden erhalten bleiben. Zwar seien noch nicht alle Gespräche final geführt, aber die Tendenz ist positiv:

Aktuell gehen wir davon aus, dass die Leistungsträger, als auch Trainer Lakenmacher bei uns bleiben. Wir werden nicht untergehen, ich denke die erste Sieben bleibt größtenteils zusammen.
Ihmann über die Personalplanungen

Ob man in der kommenden Saison eine ähnliche Rolle spielen kann, wie man es in der Saison 2020/21 vorhatte, das kann er noch nicht abschätzen, umso mehr trauert er der nun abgebrochenen Spielzeit nach:

Ich war mir sicher, dass wir diese Saison eine gute Rolle spielen werden. Leider konnten wir das nur am 1. Spieltag unter Beweis stellen. Ich hätte uns auch gerne mal gegen die selbst ernannten Favoriten wie Großenheidorn oder Vorsfelde gesehen. Ob wir das Ziel nächste Saison wieder ausgeben können, das muss man abwarten.
Ihmann über die zukünftigen Zielsetzungen