Die Helios Grizzlys Giesen haben erneut einen Fünf-Satz-Krimi gezeigt. Gegen den Tabellenzweiten aus Düren gewannen die Grizzlys mit 3:2. Erneut holten die Giesener einen Rückstand auf und verzauberten die 1867 Fans in der Sparkassen-Arena.

Wow, das war wieder einmal ein atemberaubendes Volleyballspiel, das die Helios Grizzlys am Sonntag ablieferten. Der Tabellendritte fügte den bisher noch ungeschlagenen SWD Powervolleys Düren die erste Saisonniederlage zu. Das Team von Trainer Itamar Stein besiegte die Westdeutschen nach über zweieinhalb Stunden mit 3:2. Stein gab den gleichen sechs Spieler das Vertrauen, die am Donnerstag im CEV-Pokal gegen Szekesfehevar aus einem 0:2 ein 3:2 machten. „Das hatten sich die Jungs verdient“, sagte der Coach. Stein ließ Jan Röling, Mark Rura, Lars Migge, Yannik Ahr, Jakob Günthör und Ashton Wilmot die kompletten fünf Sätze durchspielen. Zudem natürlich Libero JT Hatch. Die Grizzlys starteten richtig gut in das Match. Mittelblocker Wilmot bereitete mit seinen unkonventionellen Aufschlägen die ersten drei Punkte vor und Diagonalangreifer Mark Rura punktete immer wieder mit druckvollen Angriffsschläge. Im ersten Satz waren die Grizzlys in allen Belangen dominant. Mit den Aufschlägen kam der Tabellenzweite aus Düren nicht zurecht und die Giesener Annahme zeigte sich sehr stabil und war die Grundlage für viele Punktgewinne. Der erste Satz ging völlig verdient mit 25:20 an die Grizzlys. Die 1867 Fans in der Sparkassen-Arena waren in Partystimmung.

In der Sparkassen-Arena herrschte über weite Strecken Partystimmung.

Im zweiten Satz hatten sich die Gäste besser auf das Spiel der Grizzlys eingestellt. Zwar konnten die Grizzlys durch Rura mit 9:8 in Führung gehen, danach kippte das Spiel aber zu Gunsten der Powervolleys. Petteri Tyynismaa und Zach Hutcheson brillierten mit einem Monsterblock gegen Rura zum 18:21. Damit war der zweite Satz vorentschieden. Düren schnappte sich den Durchgang schließlich mit 25:20. Im dritten Satz verloren die Grizzlys völlig den Faden. Aus einem 6:8-Rückstand wurde gar ein 12:18. Die Grizzlys fanden kein Mittel gegen den stärker werdenden Aufschlag der Gäste, die sich den dritten Durchgang deutlich mit 25:15 sicherten.

Jakob Günthör setzt zum Block an.

Die Grizzlys zeigten aber viel Moral. Im vierten Satz waren die Giesener wieder auf der Platte präsent. Vor allem Lars Migge war es nun, der viele Punkte besorgte. Besonders sehenswert war sein Heber zum 18:11 nach einem Ein-Hand-Zuspiel von Spielmacher Röling. Diesen Vorsprung brachten die Grizzlys mit der Unterstützung der frenetischen Fans ins Ziel. Der 25:20-Satzgewinn bedeutete den Tiebreak und da hatten die Giesener, wie schon am Donnerstag im Europapokal, die besseren Nerven. Sie ließen sich von einigen Rückständen zu Satzbeginn nicht aus der Ruhe bringen. Die Rückstände zum 1:3 und 5:7 wandelten die Grizzlys in eine 9:8-Führung um. Jetzt spielte sich das Stein-Team in einen Rausch. Jakob Günthör, der zum besten Spieler gewählt wurde, punktete per Schnellangriff zum 10:8 und setzte noch einen knallharten Block hinterher. Die Sparkassen-Arena war aus dem Häuschen. Den Schlusspunkt zum 15:10 setzte der junge Rura. Die Grizzyls verabschiedeten sich von den begeisterten Fans mit einer „La-Ola-Welle“ und die Fans bedankten sich artig mit viel Applaus für einen astreinen Volleyball-Nachmittag.

Glückspilz: Teresa Stein hat einen Wellness-Massagesessel von Sponsor Welcon gewonnen.

Ein astreiner Tag war es auch für Familie Stein. Während sich Trainer Itamar über ein tolles Spiel und zwei Punkte freuen durfte, hatte seine Frau Teresa Glück beim Gewinnspiel. Die Trainerfrau gewann einen Wellness-Massagesessel von Sponsor Welcon. „Meine Frau hatte heute ein gutes Gefühl und sagte vor dem Spiel zu mir, dass sie heute den Sessel gewinnen würde. Sie wollte zehn Lose kaufen, ich habe gesagt drei reichen auch, aber am Ende hat sie natürlich Recht behalten mit ihrer Kaufstrategie“, sagte der Coach, der noch lange Zeit nach dem Spiel vom Auftritt seines Teams angetan war. „Wie wir das Spiel heute noch umgebogen haben, verdient größten Respekt“, sagte der Trainer. Ein besseres Lob konnte die Mannschaft nicht bekommen. In der Tabelle bleiben die Grizzlys mit nunmehr 14 Punkten aus sechs Spielen Tabellendritter und seit heute haben sie die Erkenntnis, dass sie mit den Topteams der Liga und dazu gehört Düren in dieser Saison, mithalten können. Das verspricht eine spannende Saison für die Grizzlys-Fans zu werden.

Yannik Ahr und Mark Rura (rechts) schreien ihre Freude über den 3:2-Sieg heraus.