Das war eine gelungene Woche für den VfV 06 Hildesheim. Am Montag feierte der VfV den Einzug ins Pokalfinale und am Samstag ließen die Hildesheimer einen 4:1-Sieg in der Oberliga folgen. Das war Anlass genug für eine kleine Kabinenparty.

„Das war schon eine anstrengende Woche“, sagte VfV-Trainer Marcel Hartmann unmittelbar vor dem Auswärtsspiel beim BSV Rehden. „Der Halbfinalsieg am Montag im Niedersachsenpokal hat die Jungs beschäftigt und die Beine waren auch sehr schwer“, sagte Hartmann am Samstag. Darum ließen die Trainer Hartmann und Björn Kollecker auch Innenverteidiger Anton Pourfard draußen. Für ihn spielte Jared Kambamba Muamba neben Niklas Rauch. Zudem mussten die Trainer auf den gesperrten Kapitän Hassan El Saleh und die verletzten Erhan Yilmaz und Karsan Doski verzichten. Der VfV spielte im gewohnten 4-4-2. Die Anfangsphase gehörte dem BSV, der sich durchaus noch Hoffnungen auf einen Sprung in die obere Tabellenhälfte machen konnte. Allerdings hat der Verein gar nicht erst die Zulassung für die Regionalliga beantragt. Ebenso wie der SSV Vorsfelde. Die Luft ist raus in Rehden, das merkte man im späteren Verlauf des Spiels. Der BSV fing stark an. VfV-Torwart Tommy Henze musste zunächst gegen Victor Appiah und Ali Wazneh retten.

Guter Job, Tommy: VfV-Torwart Tommy Henze legt seine Arbeitskleidung nach dem 4:1-Sieg ab.

In der 11. Minute verlor Niklas Rauch in der eigenen Hälfte einen Zweikampf und Amadou Sarr erzielte die Führung für den BSV. Der VfV brauchte etwas Zeit um den Schock zu verdauen. In der 26. Minute gelang mit dem ersten guten Angriff der Ausgleich. Hady El-Saleh hatte sich stark durchgesetzt und zu Finn Kiszka gepasst. Der Stürmer blieb eiskalt und traf mit links zum 1:1. Drei Minuten später war Kiszka wieder mit links zur Stelle. Diesmal verwertete er einen feinen Pass von Mohammad Baghdadi. Die VfVer hätten noch vor der Pause nachlegen können. Rauch scheiterte an BSV-Torwart Romaric Grenz und Kiszka traf nur das Außennetz. Der VfV hatte mittlerweile das Zepter übernommen und war die klar spielbestimmende Mannschaft. Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete. Wieder mit hochklassigem Hildesheimer Kombinationsfußball. Das zentrale Mittelfeld um Yannik Schulze und Yusuf Akdas hatte das Spiel im Griff. Stürmer Fred Mc Mensah blieb zwar ohne Torerfolg, leistete aber viel Arbeit für seine Nebenleute. Mc Mensah behauptete viele Bälle und war oft nur mit Fouls zu stoppen. Auf den Außenbahnen wirbelten Hady El-Saleh und Can Gökdemir, der auch oft in der Sturmspitze zu finden war. In der 48. Minute war es jener Gökdemir, der eine Flanke von Kiszka zum 1:3 vollendete.

„Kommt her Jungs!“ Can Gökdemir will seinen Treffer zum 1:3 bejubeln.

Die Rehdener drohten auseinander zu fallen. Einmal wehrten sich die Hausherren noch. Appiah scheiterte aber zweimal an VfV-Torwart Henze, der seiner Mannschaft mit einer guten Leistung den Vorsprung rettete. In der 58. Minute waren die Hildesheimer wieder dran. Kiszka lief alleine auf das Rehdener Tor zu und traf wieder mit links zum 1:4. Der Dreierpack war geschnürt. Ganz einfach mit links. „Kiszka on fire!“ Damit war das Spiel entschieden. Die VfV-Trainer wechselten nun insgesamt fünfmal, um Kräfte zu sparen. Die Rehdener kamen noch zweimal gefährlich vor das Hildesheimer Tor, aber Henze, hielt, was zu halten war. BSV-Innenverteidiger Tom Berling sah in der 74. Minute noch die gelb-rote Karte. Damit war der schwarze Rehdener Tag endgültig besiegelt. Am Ende konnten die 30 mitgereisten Fans einen richtig tollen Auswärtssieg feiern. „Nach der Anfangsphase haben wir viel richtig gemacht. Ich freue mich vor allem, wie gut die Jungs die taktischen Vorgaben umgesetzt haben. Wir haben uns viele Großchancen herausgespielt“, sagte Trainer Marcel Hartmann. Sein Team bleibt damit im Rennen um den 2. Platz dabei.

Hady El-Saleh und seine Mitspieler bedanken sich bei den VfV-Fans.

Der würde zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur Regionalliga berechtigen. Aktuell hat der VfV vier Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten Bersenbrück, aber auch ein Spiel weniger bestritten. Für Finn Kiszka waren die drei Treffer nun schon die Saisontore vier, fünf und sechs. Das ist eine ordentliche Bilanz, weil Kiszka die gesamte Hinrunde verletzungsbedingt ausfiel. Sollte er noch einmal treffen, gibt es einen Grillabend für Trainer Hartmann. Louis Diedrich, Stürmer vom SV Sorsum hatte mit seinem Ex-Trainer Fabian Vorreiter am Rande des EVI-Cups gewettet, das Kiszka keine sieben Tore in der Rückrunde schießt. Sechsmal hat der VfVer nun schon genetzt. Einmal muss er noch nachlegen, dann gibt es den Grillabend. „Ich werde mich dann dort einklinken“, sagte Hartmann am Samstag. In der Kabine wurde der Dreierpacker derweil gefeiert. „Kiszka on fire“ wurde gesungen. Dazu wurde getanzt und mit Wasser gespritzt. Sportnews hat die feuchtfröhliche Kabinenparty festgehalten. https://www.youtube.com/watch?v=IR021Ty1Yro

Derweil ist Matchwinner Kiszka weiter torhungrig und hat noch ganz klare Ziele. „Wir wollen Zweiter werden und in die Aufstiegsrunde. Zudem haben wir auch noch das Pokalfinale am 25. Mai gegen Delmenhorst. Das wollen wir auch gewinnen“, sagte Kiszka. In dieser Form ist das Erreichen der Ziele durchaus realistisch.

Linksverteidiger Mohammad Baghdadi (rechts) zeigte eine gute Leistung.