Wer Meister werden will, muss Punkte holen! Das klingt einfach, dürfte aber für den HC Eintracht Hildesheim an diesem Wochenende ungleich schwerer werden, als für den Konkurrenten TV Emsdetten.

Während der HC Eintracht Hildesheim am Sonnabend um 19:15 Uhr in der Großturnhalle Spenge beim Tabellenvierten TuS Spenge antreten muss, haben die Münsterländer im Parallelspiel Heimrecht gegen die Sportfreunde Söhre, denen natürlich alle Hildesheimer die Daumen drücken. Für die Eintracht heißt es aber, alle Kräfte bündeln, um bei den starken Ostwestfalen doppelt zu punkten und die am letzten Wochenende gewonnene tolle Ausgangsposition im Meisterschaftsrennen zu verteidigen.
Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde ist weder dem TV noch dem HC Eintracht Hildesheim vier Spieltage vor dem Ende der Punktspielserie noch zu nehmen. Trotzdem oder gerade deshalb hat die Meisterschaft der Staffel Nord-West neben der Titelehre weitere Bedeutung mit Blick auf die Aufstiegsspiele. So hat der Staffelmeister im Halbfinale gegen den Vertreter der Staffel Nord-Ost (Braunschweig oder Rostock) im Rückspiel Heimrecht, was immer ein Vorteil ist. Sollte der Nord-West Meister das Halbfinale erfolgreich gestalten, so geht er im Finale dem TuS Ferndorf aus dem Weg. Die bis jetzt noch ungeschlagenen Ferndorfer feierten am letzten Wochenende bereits die Meisterschaft der Staffel Süd-West. Für die Hildesheimer gewinnt das Spiel in Spenge dadurch an Bedeutung. Zudem dient die Partie auch als Härtetest vor den Aufstiegsspielen, in denen ausschließlich ganz starke Gegner warten.

Die Spenger haben zuletzt bei ihrem Gastspiel in Emsdetten aufhorchen lassen. Nur durch ein Gegentor in der letzten Sekunde schrammten sie unglücklich an einem Punktgewinn vorbei. Schon das beschreibt die Qualität des kommenden Gegners. Im Hinspiel behielt das Team von Daniel Deutsch nach hartem Kampf mit 38:35 die Oberhand, auch am Sonnabend dürfte es ein harter Kampf werden. Alle Mannschaftsteile werden gefordert sein und müssen funktionieren, wenn die Großturnhalle in Spenge als Sieger verlassen werden soll.

Personell wird es im Vergleich zum letzten Wochenende keine Veränderungen geben. Voraussetzungen für einen doppelten Punktgewinn sind allerdings mehr Durchschlagskraft aus dem Rückraum einhergehend mit einer minimierten Fehlerquote und eine deutlich bessere Chancenverwertung als zuletzt. Zwar zeigten sich Lothar von Hermanni und Lukas Quedenbaum treffsicher, andere aber wirkten überhastet beim Abschluss. „Wir kreieren immer wieder beste Einwurfmöglichkeiten und machen dann nichts daraus“ lobt Trainer Daniel Deutsch die spielerischen Qualitäten seiner Schützlinge, kritisiert aber gleichzeitig die hohe Fehlerquote im Abschluss. In den Trainingseinheiten arbeiten Trainerteam und Mannschaft weiter an der Optimierung der Effektivität, die deutlich gesteigert werden muss, um im Aufstiegsrennen später noch bessere Erfolgschancen zu haben.

Der TuS Spenge wird dem Tabellenführer mit harter Abwehrarbeit begegnen. Die eingespielte Defensive hat mit Bastian Rutschmann und Timon Muehlenstaedt zwei starke Keeper im Rücken. Im Angriff kann sich Trainer Heiko Holtmann auf die Werferqualitäten des Außen Paul Holzhacker, des Halbrechten Vincent Hofmann und der beiden zentralen Rückraumspieler Fabian Breuer und Gordon Gräfe verlassen. Insgesamt ist die Spenger Mannschaft mit durchweg starken Akteuren besetzt, bisher 36:14 Punkte lassen die Mannschaft noch auf Rang drei in der Endabrechnung hoffen. In Spenge jedenfalls will man die Punkte zuhause behalten und dem Spitzenreiter ein Bein stellen. Deutsch hat in dieser Woche viel gearbeitet mit der Mannschaft und nach der Analyse des letzten Spieles dabei auch einige Gespräche geführt. Bisher hat das Team in wichtigen Spielen immer eine gute Leistung gezeigt, das soll nun auch in Spenge gelingen.