Landesligist 1. FC Sarstedt ist kaum noch zu retten. Nach der 0:5-Niederlage in Bückeburg steht der 1. FC mit einem Bein in der Bezirksliga. Derweil scheint es so, als würden sich die Sarstedter im Umfeld breiter aufstellen.

Wenn die Landesliga-Fußballer des 1. FC Sarstedt noch die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben erhalten wollten, dann hätte es im Nachholspiel beim ebenfalls abstiegsgefährdeten VfL Bückeburg schon ein Sieg sein müssen. Nach 90 Minuten stand aber eine 0:5-Niederlage auf der Anzeigetafel im Bückeburger Jahnstadion. Die allerdings zu höch ausfiel. Denn die Gäste waren zu Beginn die bessere Mannschaft. Der 1. FC kombinierte sich immer wieder gut nach vorne. Vor allem die linke Seite mit Mika Türschen (wechselt zu Bezirksligist Ahrbergen) und Christian Schäfer (beendet seine Karriere am Saisonende) sorgte immer wieder für Gefahr. Sobald die Sarstedter aber in die Nähe des Strafraums des VfL kamen, wurde es ungefährlich. „Da fehlt uns momentan etwas die Zielstrebigkeit“, sagte Trainer Marc Vucinovic nach dem Spiel. Einzig Stürmer Jonas Jürgens hätte fast das Tor getroffen, jedoch war die Hand mit im Spiel. Kein Tor für den 1. FC, dafür gelb für Jürgens (Titelfoto). Nach 16 Minuten geriet das Vucinovic-Team in Rückstand. Einen Einwurf der Bückeburger verteidigten die Gäste nicht gut und Christian Schwier traf mit einem schönen Schlenzer zum 1:0. Das war der erste gute Angriff des VfL. Es kam noch schlimmer für den 1. FC, der weiter gefällig Fußball spielte.

Verpasste den Sarstedter Ehrentreffer: Kapitän Gideon O’Donell. Fotos: Stephan Gaube

Nach einem Pressschlag in der eigenen Hälfte landete der Ball bei Bückeburgs Benjamin Hartmann, der aus zwölf Metern keine Mühe hatte Torwart Jonas Schmedt zu überwinden (21.). Nach gut einer halben Stunde war das Spiel für die Sarstedter endgültig gelaufen. Einen Kopfball von Torjäger Alexander Bremer konnte Schmedt noch parieren, gegen den Nachschuss von Philipp Spannuth war er aber machtlos. Das war schon bitter. Die Bückeburger schossen viermal auf das Sarstedter Tor und erzielten drei Tore. In der zweiten Halbzeit ließ sich die Sarstedter Mannschaft nicht hängen. Immer wieder gab es gute Spielzüge anzusehen. Einzig mit dem Toreschießen haperte es weiterhin. Kapitän Gideon O’Donell scheiterte an VfL-Torwart Mario Homeier.

Sarstedts Flügelflitzer Mario Agbodo (links) ist einer der Wackelkandidaten für die kommende Saison.

In der Endphase kam dann VfL-Torjäger Alexander Bremer (40) noch zu seinen Toren. Das Bückeburger Urgestein erzielte seine Saisontreffer 18 und 19. Die Sarstedter hatten sich mit der Niederlage abgefunden und wohl auch mit dem Abstieg in die Bezirksliga. Bei zwölf Punkten Rückstand und noch zehn ausstehenden Spielen, ist das rettenden Ufer kaum noch zu erreichen. Matteo Menchise, der das Spiel live im Internet verfolgte, ist indes optimistisch, dass der 1. FC in der kommenden Saison, wohl in der Bezirksliga, eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellt. „Einige Spieler werden uns verlassen, wir arbeiten aber auch daran, dass ein Großteil des Kaders bleibt“, sagte der sportliche Leiter. Neben den Abgängen von Türschen und Schäfer, sind auch Jonas Jürgens, Max Schäfer (beide TSV Pattensen) und Jesse Agyemang (SV Arnum) in der kommenden Saison nicht mehr dabei. Hannes Thomas hört ebenfalls auf. O’Donell und Niklas Schröder liebäugeln ebenfalls mit einem möglichen Karriereende. Schröder könnte auch zum TuS Hasede oder dem SV Blau-Weiß Neuhof wechseln. Mario Agbodo und Malik Mamadou sollen bei anderen Vereinen auf dem Zettel stehen. Ein personeller Umbruch ist unvermeidlich. Beim Thema Neuzugänge ist es noch relativ ruhig in Sarstedt.

Bekommt der 1. FC Unterstützung von Türk Gücü Hildesheim?

Der neue Trainer Stephan Pietsch ist aber wohl mittendrin in dieser Thematik. Es könnte sein, das er künftig Unterstützung von einem Trio erhält, dass bis zuletzt beim SV Türk Gücü Hildesheim (Kreisliga) und davor beim Sarstedter Nachbarn TuSpo Schliekum (Bezirksliga) tätig war. Die Manager Rifat Yildiz und Sascha Hübner sowie Co-Trainer Sami Aref waren am Dienstag im Jahnstadion vor Ort. Warum sollten sich die drei die weite Fahrt nach Bückeburg antun, wenn da nicht ein Engagement beim 1. FC Sarstedt im Hintergrund wartet. „Wir sind in Kontakt, aber es gibt noch nichts Offizielles zu vermelden“, sagte Matteo Menchise zu den drei Personalien. Fakt ist, dass Rifat Yildiz in der kommenden Saison nicht mehr beim SV Türk Gücü Hildesheim tätig sein wird. Der Sarstedter steht wohl unmittelbar vor einem Wechsel zum 1. FC.