Nach der Heimniederlage gegen Rostock, ist die Enttäuschung beim HC Eintracht Hildesheim über den verpassten Aufstieg groß. Entsprechend äußerten sich Trainer Jürgen Bätjer, Sportdirektor Martin Murawski, sowie die Spieler René Gruszka und Lothar von Hermanni. Die Stimmen zum Spiel.

Auf Fehlersuche

In der ersten Halbzeit hatte es noch gut ausgesehen für die Hildesheimer Handballer. Leidenschaftliche Defensive, wurde mit entschlossener Offensive verbunden. „Die erste Halbzeit war bombe, die Abwehr top!“, fasst Außen René Gruszka treffend zusammen. Doch mit Beginn der zweiten Hälfte schlich sich der Fehlerteufel ins Eintracht-Spiel, die von den Gästen aus Rostock eiskalt ausgenutzt wurden. „In der zweiten Halbzeit sind es viel zu viele Fehler, Rostock spielt es dann clever runter. Du wechselst und wechselst, es kam aber nicht mehr so viel dass wir es noch aufholen konnte“, ergänzt Gruszka deshalb seine Analyse. Neben dem kurzfristig ausgefallenen Mittelmann Jakub Tonar, hatten auch die Halbaußen Jan Winkler und Martin Vilstrup Andersen mit Blessuren zu kämpfen. Trainer Jürgen Bätjer sah deshalb andere in der Pflicht, die ihre Chance aber nicht nutzen konnten. „Ich weiß nicht warum Jonas [Richardt] in dieser Situation so eine Chance nicht nutzt. Ich würde es ihm so wünschen, weil er unter der Woche gut trainiert hat.“ 
War also vielleicht der Druck zu groß? Für den erfahrenen René Gruszka ist das kein nachvollziehbarer Grund.

Für solche Spiele arbeiten wir doch Tag für Tag. Druck hat man immer, muss damit klar kommen und einen kühlen Kopf bewahren.
Rene Gruszka (31), über die Drucksituation unbedingt gewinnen zu müssen

Rostock hätte auch Druck gehabt, „die mussten auch gewinnen. Sonst wären die gefühlt auch raus gewesen.“ Was bleibt, ist am Sonntag das letzte und wahrscheinlich unbedeutende Spiel in Spenge. „Wir gucken, dass wir uns Sonntag in Spenge vernünftig verabschieden“, sagte Bätjer in der Pressekonferenz nach dem Rostock-Spiel dazu. Trotzdem richtete der Trainer auch gleich wieder den Blick nach vorne. Er hoffe, dass alle Fans dem Verein trotz des verpassten Aufstiegs treu bleiben. „Und ich verspreche, dass wir im nächsten Jahr einen weiteren Anlauf nehmen. Wir kommen gestärkt aus so einer schwierigen Saison und Aufstiegsrunde zurück und probieren es nochmal“. Dennoch überwog bei allen Verantwortlichen zunächst die Enttäuschung. 

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Wir sind natürlich mega enttäuscht. Unsere Chancen sind jetzt stark geschrumpft, wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Ich bin maßlos enttäuscht, alles wofür wir gearbeitet haben ist erstmal hinfällig.
Kapitän Lothar von Hermanni über den verpassten Aufstieg

Auch Sportdirektor Martin Murawski gibt zu: „Wir sind unzufrieden mit der gesamten Aufstiegsrunde, wie sie abgelaufen ist. Mit den Ergebnissen, wir haben uns da einfach mehr erhofft. Wir haben gehofft, dass wir da mehr Qualität haben, auch über die kurze Strecke. Wir haben gehofft irgendwie noch in die Playoffs einziehen, dann wäre Alles wieder auf 0 gesetzt gewesen.“ Statt sich auf die Playoffs vorzubereiten, heißt es jetzt die Wunden zu lecken und sich dann auf die kommende, neue Spielzeit vorzubereiten. Ansatzpunkte sieht Murawski vor allem im Rückraum und der Abwehr. „Matic mit Abstrichen, aber Jan Winkler und Jonas Richardt waren wirklich nicht auf der Höhe die ganze Aufstiegsrunde. Die Abwehr war nur phasenweise gut, nicht über die Gesamtstrecke wie man sie in so einer Aufstiegsrunde auch braucht. Dazu kommen die vielen leichten Fehler“, spart der Sportdirektor nicht an Kritik. „Da kommt viel Arbeit auf das Trainerteam zu, gerade in Hinblick auf die neue Saison“, richtet sich aber auch sein Blick nach vorne.